Montag, 18. März 2024

Diese Woche: Schweizer Photovoltaik-Tagung


Das jährlich stattfindende zweitägige Gipfeltreffen der Schweizer Photovoltaikbranche wird von Swissolar gemeinsam mit EnergieSchweiz und dem Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) organisiert. Das breit angelegte Programm beleuchtet unter anderem politische Rahmenbedingungen, den Markt und seine Herausforderungen, Schwerpunkte der Forschung und die Integration der Solarenergie in Gebäude und Stromnetze. Die Tagung wird durch eine Produktausstellung von wichtigen Akteuren der Solarbranche sowie eine wissenschaftliche Posterausstellung ergänzt

Jetzt geht’s richtig los – von 10 auf 50 % Solarstrom - so das Motto der diesjährigen Veranstaltung in Lausanne, alles Weitere:

Internet: https://www.swissolar.ch/de/pv-tagung

X (früher Twitter): #PVTagung24

Live-Begleitung durch Solarmedia ab Donnerstag 21.März 2024

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Samstag, 16. März 2024

Zum neuen CO2-Gesetz

Nun ist klar, was das CO2-Gesetz für die Zeit ab 2025 regeln wird. Das Parlament hat in der Frühlingssession die letzten Differenzen bereinigt. Ladestationen für Elektroautos werden nicht gefördert, und die CO2-Emissionen sollen in erster Linie im Inland reduziert werden.

Das CO2-Gesetz hat zum Ziel, die Treibhausgasemissionen in der Schweiz bis 2030 gegenüber 1990 zu halbieren. Das revidierte Gesetz setzt auf Anreize und Förderung statt auf neue Abgaben, so wie dies die Variante vorgesehen hatte, die von den Stimmberechtigten im Juni 2021 verworfen wurde.

Bei folgenden Punkten gab es vor der Frühlingssession noch Differenzen:

  • Förderung von Ladestationen
  • Reduktionsziel für CO2-Emissionen

Und das wurde entschieden:

Basisinstallationen für Ladeinfrastruktur in Mehrparteiengebäuden, bei Betrieben mit mehreren Arbeitsplätzen auf öffentlichen Parkplätzen werden keine Bundesförderung erhalten. Der Nationalrat ist im Rahmen der Differenzbereinigung mehrmals dem Ständerat entgegengekommen, indem er die Förderung von 30 auf 20 Millionen Franken reduzierte und auf eine Förderung auf öffentlichen Parkplätzen verzichtete. Der Ständerat hat eine Förderung stets abgelehnt mit Verweis auf die zunehmende Elektrifizierung und der bereits vorhandenen Förderung in einigen Kantonen. In der Einigungskonferenz gestern setzte sich schliesslich die Haltung des Ständerats mit 14 zu 12 Stimmen durch.

Weiter will das Parlament im Gesetz keine fixe Quote zur Reduktion der CO2-Emissionen im Inland. Das revidierte CO2-Gesetz hält nun fest, dass die Reduktion der Emissionen in erster Linie im Inland erreicht werden soll. Auch in diesem Punkt konnte sich der Ständerat durchsetzen. Der Nationalrat hatte verlangt, dass 75 Prozent der CO2-Emissionen im Inland reduziert werden müssen, hatte dann im Verlauf der Debatte die Quote auf 70 Prozent gesenkt.

Das Parlament hat weiter nicht definiert, wie rasch die CO2-Emissionen bei den Autos im Zeitraum 2025 bis 2030 reduziert werden müssen. Weiterhin möglich ist zudem die Abtretung von Personenwagen. Jeder Importeur von Personenwagen, unabhängig ob Gross- oder Kleinimporteur, hat die Möglichkeit, ein von ihm eingeführtes Fahrzeug für die CO2-Sanktionsberechnung einem anderen Grossimporteur abzutreten. Dies erfolgt in der Regel gegen eine entsprechende Entschädigung. Importeure, deren CO2-Emissionsbilanz über den Zielwerten liegt, können beispielsweise Elektroautos eines anderen Importeurs in ihre Flotte aufnehmen und damit erreichen, dass sie weniger oder keine Sanktionen entrichten müssen.

Weiter eine Auswahl von Vorstössen, die National- und Ständerat behandelt haben:

Nationalrat

Der Nationalrat ist für eine Systemänderung bei der CO2-Lenkungsabgabe auf Brennstoffen: Der Bundesrat muss prüfen, ob diese Abgabe, die heute via Krankenkassenprämien rückerstattet wird, nicht direkt an die Haushalte zurück verteilt werden könnte. Der Nationalrat hat einen entsprechenden Vorstoss der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (Urek-N) angenommen.

Ständerat

Erneuerbares Gas war Thema in mehreren Vorstössen:

Der Ständerat will, dass Biogasanlagen ihr Gas als Biomethan verkaufen können. Der Ständerat folgte damit dem Nationalrat und hiess den Vorstoss von Priska Wismer-Felder (Die Mitte/LU) gut. Der Bundesrat muss nun dem Parlament die nötigen rechtlichen Grundlagen dafür unterbreiten.

Der Ständerat ist dafür, dass der Anteil an erneuerbarem Gas erhöht wird. Dabei sollen die Potenziale im In- und Ausland berücksichtigt werden. Nach dem Nationalrat hiess auch der Ständerat die Motion der UREK-N gut. Der Bundesrat muss nun die gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen.

Weiter wird der Bundesrat beauftragt, ein Anreizsystem auszuarbeiten, um den Bau und den Betrieb von Anlagen zur Umwandlung von Solarstrom in synthetische Gase (u.a. Wasserstoff) voranzutreiben und so die Speicherung von Solarstrom zu ermöglichen. Den entsprechenden Vorstoss hat der Ständerat angenommen.

Zudem ist der Ständerat wie der Nationalrat dafür, dass importiertes Biogas von der CO2-Steuer befreit wird. Der Bundesrat muss nun den Vorstoss von Niklaus-Samuel Gugger (EVP/ZH) umsetzen.

Ja sagt der Ständerat zum Vorstoss von Bruno Storni (SP/TI). Er will, dass Gebrauchtwagen leichter zu Elektrofahrzeugen umgerüstet werden können. Der Bundesrat muss nun Gesetz und Verordnung entsprechend anpassen.

Der Ständerat sagte weiter ja zum Vorstoss von Thierry Burkart (FDP/AG) zum Weiterbetrieb der bestehenden Kernkraftwerke. Der Bundesrat muss nun in einem Bericht unter anderem aufzeigen, welche regulatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssten, um den Erhalt der bestehenden Kernkraftwerke für einen Langzeitbetrieb zu ermöglichen und gleichzeitig die Sicherheit dieser Anlagen zu gewährleisten.

Brigitte Mader, Kommunikation, Bundesamt für Energie

Quelle: energeiaplus.com

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Donnerstag, 14. März 2024

Rekord-Solardach: Ernst Schweizer liefert Montagesystem MSP


Die Metallbau- und Solarfirma Ernst Schweizer AG in Hedingen (ZH) ist Partner für die Realisierung der weltweit grössten Aufdach-PV-Anlage. Mit dem Montagesystem MSP werden über 80’000 Module mit einer Leistung von über 35 MWp installiert.

In Skandinavien entsteht in den kommenden Monaten die grösste Aufdach-Photovoltaikanlage der Welt. DSV, ein global tätiges Logistikunternehmen mit 75’000 Mitarbeitenden und eigenen Büros in über 80 Ländern, baut in der dänischen Stadt Horsens ein hochmodernes Logistikzentrum. Der gewaltige Gebäudekomplex ist weltweit der fünftgrösste – das Hauptdach ist rund 1 Kilometer lang, die Lagerfläche beträgt 220’000 Quadratmeter. Er ist ressourceneffizient und energieautark und nutzt neuste Technologien.

Auf der gewaltigen Dachfläche entsteht eine ebenso eindrückliche Photovoltaikanlage. Sie wird dereinst eindrückliche 35,85 MWp erzeugen – genug, um praktisch den gesamten Energiebedarf des Zentrums zu decken. Erwartet wird eine jährliche Produktion von ca. 33,15 GWh. Dies entspricht dem Stromverbrauch von ca. 7’300 Haushalten. Dadurch kann DSV jährlich über 5’300 Tonnen CO2-Emissionen einsparen.

Hauptauftragnehmer für das Grossprojekt ist SolarFuture ApS, ein führender dänischer Anbieter für Photovoltaikanlagen für Gewerbe und Industrie. Gemeinsam mit DSV hat sich SolarFuture für Schweizer als Partner und Lieferanten für die Unterkonstruktion der Aufdach-PV-Anlage entschieden.

In diesen Tagen beginnt die Installation der über 80’000 Module mit dem Montagesystem MSP-FR-EW von Schweizer. Das blitzstromtragfähige System für gerahmte PV-Module zeichnet sich vor allem durch schnelle und einfache Montage bei minimalem Aufwand aus. Es lässt sich ohne Dachdurchdringung installieren und flexibel der Dachtopografie anpassen. MSP-FR-EW vereint geringste Lasteinwirkung mit hoher Wirtschaftlichkeit und Langlebigkeit und überzeugt darüber hinaus mit der Verwendung von klimafreundlich produziertem, hochwertigem Aluminium als Werkstoff. Dadurch sinken die CO2 Emissionen um etwa 75 Prozent im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt.

Die PV-Anlage wird voraussichtlich Ende 2024 vollständig installiert und an das Stromnetz angeschlossen sein. Sie stellt einen Meilenstein für alle Projektbeteiligten, für die Solarbranche insgesamt und für die Entwicklung der erneuerbaren Energien in Europa dar. Gunnar Johansson, Leiter Solar bei Schweizer, unterstreicht: «Mit grossem Stolz sind wir Partner bei dieser aussergewöhnlichen PV-Anlage. Dieses Leuchtturmprojekt bestätigt das Potenzial und die Vorzüge unseres Montagesystems MSP für eine maximale Nutzung der Dachfläche und eine bedarfsgerechte Solarstromproduktion.»

Quelle: Ernst Schweizer AG

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Dienstag, 12. März 2024

So geht der Bau von solaren Grossanlagen


 
Auf der Schwäbischen Alb entsteht künftig der größte Solarpark im süddeutschen Baden-Württemberg. Die installierte Leistung wird 80 Megawatt betragen – gut doppelt so leistungsfähig wie der bislang auf Platz eins stehende Solarpark im Land. Am 4. März 2024 fand der feierliche Spatenstich statt. Ab Mitte 2025 soll die 80 Hektar große Freiflächenanlage bei Langenenslingen pro Jahr rund 80 Millionen Kilowattstunden Solarstrom erzeugen und damit rechnerisch den Bedarf von rund 30.000 Haushalten decken.

Das Vorzeigeprojekt ist ein Beispiel für eine gelungene Kooperation im Südwesten: Die Projektpartner kamen über den Branchenverband Solar Cluster Baden-Württemberg zusammen; der Projektentwickler SolNet, der die Verbindung zum Grundstückseigentümer und der Gemeinde aufbaute und deren Zustimmung eingeholt hatte, und die EnBW als späteren Eigentümer und Betreiber des Solarparks. Künftig braucht es noch mehr von solchen Erfolgsgeschichten, sagt Solar-Cluster-Geschäftsführer Andreas Schlumberger. Denn um die Klimaziele zu erreichen, sind jedes Jahr Solarparks mit einer Gesamtleitung von rund 1.400 Megawatt erforderlich. Das sind 18 Solarparks in der Größenklasse, die die EnBW derzeit errichtet.

Der Betrieb des Solarparks wird jährlich CO2-Emissionen in Höhe von rund 55.000 Tonnen vermeiden. Eine geeignete Fläche fanden die Partner bei der seit sechs Jahrhunderten ortsansässigen Familie der Freiherren von Stauffenberg. Zunächst waren nur zehn Hektar Fläche angedacht, nach fruchtbaren Gesprächen wuchs die Projektfläche dann auf beachtliche 80 Hektar. Die Kooperation der EnBW mit den von Stauffenbergs passt auch aus einem historischen Grund gut zusammen: Der Großvater von Franz Schenk Freiherr von Stauffenberg hatte 1909 an der Gründung des Zweckverbands Oberschwäbische Elektrizitätswerke mitgewirkt. Aus ihr ging später die EnBW hervor.

Historische Verbindung zwischen EnBW und Flächeneigentümer

So war es nur folgerichtig, dass die EnBW Partner bei dem Projekt wurde. Erste Gespräche zu dem Vorhaben fanden zwischen dem SolNet-Geschäftsführer Hans Pfisterer und Langenenslingens Bürgermeister Andreas Schneider bereits im Mai 2018 statt. Es folgten Gespräche mit den von Stauffenbergs sowie ein einstimmiger Beschluss des Ortschaftsrates für das Solarvorhaben. 2020, nach dem Treffen über das Solar Cluster, kam die EnBW als potenter Partner mit an Bord. Nach dem jetzigen Baubeginn soll es nur knapp eineinhalb Jahre dauern, bis die rund 150.000 Solarmodule installiert und an das Stromnetz angeschlossen sind.

Der Strom wird in das 110-Kilovolt-Hochspannungsnetz des Übertragungsnetzbetreibers Netze BW eingespeist. Um den Anschluss zu erhalten, mussten die Beteiligten mehrere Hürden überwinden: Nötig war eine gut vier Kilometer lange Kabeltrasse sowie ein Bauplatz für das erforderliche Umspannwerk in der Nähe des Hochspannungsnetzes. Der Bauplatz musste zudem eine für Schwertransporte geeignete Zufahrt bekommen. Dies erwies sich aufgrund der kleinteiligen Zusammensetzung der Flurstücke rund um das Umspannwerk als echte Herausforderung. Der letzte der erforderlichen Verträge wurde erst eine Woche vor dem Spatenstich unterschrieben.  Nun können die Bagger rollen und voraussichtlich Mitte 2025 die Inbetriebnahme des Solarparks gefeiert werden.

Der Südwesten befindet sich beim Solarausbau erst am Anfang des Weges

Für die Energiewende sind Solarparks unerlässlich: Rund ein Drittel der erforderlichen Photovoltaikanlagen muss auf freien Flächen errichtet werden. Zwischen Mannheim und Lindau sind aktuell rund 10.400 Megawatt Photovoltaikleistung auf Dächern angebracht und im Freiland installiert. Bis 2040 müssen es laut Landesregierung 47.000 Megawatt sein. Ein Drittel davon sind rund 13.500 Megawatt, rechnet man die bereits bestehenden Solarparks heraus. Bis 2040, dem Jahr der anvisierten Klimaneutralität, braucht es also jährlich Solarparks mit einer installierten Gesamtleitung von rund 800 Megawatt. Das sind zehn Solarparks in der Größenklasse, die die EnBW derzeit errichtet. Oder 80 Solarparks, wenn man die herkömmlichen Größen eines Solarparks im Land betrachtet.

Doch auch das reicht nicht aus. Neuen Analysen des Solar Clusters Baden-Württemberg zufolge sind bis 2040 gut 70.000 Megawatt installierte Photovoltaikleistung nötig, nicht nur 47.000 Megawatt. Demnach müssten pro Jahr Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von insgesamt rund 4.000 Megawatt errichtet werden, nicht nur gut 2.100 Megawatt, wie die Landesregierung vorsieht. Die neuen Zahlen decken sich mit denen anderer Institutionen und Experten. So geht etwa der Netzentwicklungsplan der vier Übertragungsnetzbetreiber von 2.800 bis 3.500 Megawatt erforderlichen Solarzubau pro Jahr allein in Baden-Württemberg aus. Letztere Zahl würde jedes Jahr Freiflächenanlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt rund 1.400 Megawatt nötig machen – das sind 18 Solarparks in der Größenordnung der neuen EnBW-Anlage.

Quelle: Solar Cluster Baden-Württemberg e.V. 2024

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Mittwoch, 6. März 2024

Eidgenössisch bewilligte Energieverschwendung

Gemäss Verfassung muss sich der Bund für einen sparsamen Umgang mit Energie einsetzen. Viele Gesetzesbestimmungen kurbeln den Energieverbrauch jedoch an, statt ihn zu senken. Eine neue Studie im Auftrag der Schweizerischen Energie-Stiftung SES hat 112 solcher «Fehlanreize» identifiziert und sieben davon vertieft untersucht.

Die am Mittwoch publizierte Studie «Fehlanreize beim Energieverbrauch – Analyse der Bundesgesetzgebung» des Beratungsbüros EBP im Auftrag der SES zeigt eindrücklich auf, dass bei den energetischen Fehlanreizen in der Bundesgesetzgebung ein grosser Handlungsbedarf besteht. Die Studie präsentiert zudem konkrete Lösungsvorschläge mit grossem Einsparpotenzial und positiver Gesamtwirkung.

Grosses Einsparpotenzial – zweistellige Anzahl Terawattstunden pro Jahr: Bereits das Einsparpotenzial bei sieben vertieft untersuchten Fehlanreizen ist beträchtlich: es beträgt 9 bis 10 TWh pro Jahr oder knapp 5 % des Schweizer Gesamtenergieverbrauchs. Über alle 112 Fehlanreize liegt das Einsparpotenzial noch weit höher: 40% davon haben eine hohe bis sehr hohe Auswirkung auf den Energieverbrauch.

Thomas Wälchli, zuständiger Fachbereichsleiter bei der SES sieht viele Vorteile für den Bund, wenn dieser solche Fehlanreize korrigiert: «Wenn der Bund diese Fehlanreize, die zur Energieverschwendung führen, konsequent abbaut, kann die Schweiz einfach viel Energie einsparen. Dazu kommt: Der Bund spart Geld.

Die SES empfiehlt, dass Bundesrat, Parlament und Bundesverwaltung jetzt die Bundesgesetzgebung systematisch auf die Versorgungssicherheit, die Klimaschutzziele und das Energiesparen ausrichten und die gewichtigen Fehlanreize rasch korrigieren. Mit der Studie hat die SES die Grundlagen umfassend zusammengetragen und die nötige Vorarbeit geleistet. 





Abbildung: Energetische Wirkung der 112 identifizierten Fehlanreize: 40% haben eine hohe oder sehr hohe Auswirkung auf den Energieverbrauch (Energieverschwendung)


Die Studie «Fehlanreize beim Energieverbrauch – Analyse der Bundesgesetzgebung» kann auf unserer Website heruntergeladen werden. Die Erarbeitung der Studie wurde von der Stiftung Mercator Schweiz und der Hamasil Stiftung finanziell unterstützt.

Quelle: SES

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Dienstag, 27. Februar 2024

Solarstrom liefert 2024 10% des Jahresverbrauchs

Swissolar schätzt aufgrund von diversen Faktoren, dass 2023 rund 1500 MW Photovoltaik-Leistung neu installiert wurde. Dies entspricht einem Marktwachstum von fast 40% gegenüber dem Vorjahr. Damit setzte sich 2023 das starke Marktwachstum der letzten Jahre fort. Gegenüber 2017, dem Jahr vor dem Inkrafttreten des revidierten Energiegesetzes, hat sich das Jahreswachstum mehr als versechsfacht. Damit zeigt sich, dass es trotz Schwierigkeiten bisher gelungen ist, die notwendigen Fachkräfte in der Solarbranche zu rekrutieren. 

Die per Jahresende 2023 installierte Leistung liegt bei über 6200 MW, was 2024 eine Jahres-Stromproduktion von rund 6 TWh ermöglicht. Damit wird bereits 2024 die Schwelle von 10% Solarstrom am gesamten Jahresstromverbrauch der Schweiz erreicht. Eine Menge, die Swissolar im Jahr 2011 als Ziel für 2025 setzte.

Als Basis für diese Schätzung dienen die Anmeldezahlen bei der Förderstelle Pronovo sowie Rückmeldungen aus dem Markt. Die Auswertung zeigt, dass sowohl die Märkte für kleinere als auch für grössere Anlagen stark wuchsen. Im Bereich der Grossanlagen sorgte insbesondere die Einführung der neuen Förderung für Anlagen ohne Eigenverbrauch (die sogenannte hohe Einmalvergütung) für zusätzlichen Schub. Damit konnten Projekte wie beispielweise die Photovoltaikanlage an der Stützmauer in Teufen realisiert werden, die auf Winterstromertrag optimiert ist und Strom für rund 50 Haushalte liefert.

Ein weiterer starker Treiber für den Zubau war, wie schon im Vorvorjahr, der hohe Strompreis. Davon besonders betroffen sind Grossbezüger, die ihren Strom auf dem freien Markt einkaufen. Aber auch für die gebundenen Kunden stieg der Medianpreis für Strom von 2022 auf 2023 um 28.5%. Zusätzlich fördert der wachsende Einsatz von Elektromobilität und Wärmepumpen den Einsatz von Photovoltaik: Viele möchten den zusätzlichen Strombedarf selbst erzeugen.
 
Für 2024 geht Swissolar von einem weiteren Marktwachstum von mindestens 10% aus. Damit sind wir auf Zielkurs zum erforderlichen Jahreszubau von über 2000 MW ab 2027. Diesen braucht es, damit Solarstrom seinen Beitrag zum Ziel von 35 TWh Strom aus neuen erneuerbaren Energien gemäss Mantelerlass erreicht.

Quelle: Swissolar

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