Freitag, 12. Juni 2009

Wachstum dank USA

Die USA sind das Mutterland der Photovoltaik. Dort gelang es vor rund 50 Jahren zum ersten Mal, aus Sonnenlicht erzeugte Energie nutzbar zu machen. Ein halbes Jahrhundert später werden vor allem in Europa die Früchte dieser Entwicklung geerntet. Spanien mit 2.600 Megawatt (MW) installierter Solarkapazität und Deutschland mit 1.500 MW stellten 2008 die beiden größten Solarmärkte. Das hat der Bundesverband Solarwirtschaft ermittelt, dem zufolge diese Länder allein 70 Prozent des weltweiten Photovoltaikmarktes auf sich vereinen. Die Vereinigten Staaten liegen abgeschlagen mit 500 MW auf dem dritten Rang.

Doch laut einer Untersuchung von EuPD Research aus Bonn werden die USA in den kommenden Jahren kräftig aufholen und schon in diesem Jahr nach Deutschland den zweiten Platz unter den weltweit größten Absatzmärkten für Photovolatik erobern. Rhone Resch, Präsident des US-amerikanischen Solarverbandes SEIA, rechnet für 2010 mit dem „kick start“ des US-Marktes. Bereits in den ersten Monaten diese Jahres seien Verträge für eine Fülle neuer Projekte unterzeichnet worden, darunter etliche 100-MW-Projekte. Sobald die Finanzknappheit beseitigt sei, würden diese umgesetzt. Die neue Regierung wolle ja 60 Milliarden Dollar in den Ausbau der Erneuerbaren Energien pumpen, einen Löwenanteil der 150 Milliarden Dollar, die sie für die Modernisierung der Energieversorgung bereitstelle. Weiter bereite die Obama-Administration die Einführung einer „Clean Energy Bank“ vor, die durch günstige Kredite helfen soll, alternative Energieprojekte zu finanzieren und so die gegenwärtige Kreditklemme zu überbrücken.

Nun besteht zum ersten Mal für einen längeren Zeitraum Planungssicherheit für Solarprojekte in den USA. Durch die Verlängerung der Steuervergünstigungen, so genannten Investment Tax Credits (ITC), um volle acht Jahre. Die hatte der US-Kongress bereits im vergangenen Oktober Obamas Vorgänger Bush abgetrotzt, im Gegenzug zur Zustimmung von dessen Rettungspaketen für die US-Wirtschaft. Zuvor galten diese Steuervergünstigungen lediglich wenige Jahre und war stets unsicher, ob sie verlängert werden. Zudem war ihr Umfang begrenzt. Nun aber gibt es keinen Deckel mehr für die Vergünstigungen und überdies müssen Investoren nicht mehr eine Steuererklärung einreichen, um an die Förderung zu kommen. Für bis 2011 in Angriff genommene Projekte kann man sich die 30prozentige Förderung auch direkt auszahlen lassen.

Zudem haben bei der aktuellen Regelung erstmals Energieversorger Anspruch auf ITC’s. Damit werden Solarprojekte auch für Energiekonzerne attraktiv. Dieser kapitalkräftigen Investorengruppe kommt angesichts der gegenwärtigen Finanzkrise eine große Bedeutung zu. Sie können zumindest zum Teil den Ausfall der Akteure aus dem Bankensektor ausgleichen, die in der Vergangenheit Solarprojekte finanziert haben und teilweise wie etwa Lehman Brothers komplett vom Markt verschwunden sind. Hinzu kommt, dass die Energieunternehmen durch die Renewable Portfolio Standards der Bundesstaaten verstärkt Energie aus regenerativen Quellen beziehen müssen. Bei einer bundesweiten Quote würde dieser Druck noch zunehmen.

Quelle: Ecoreporter

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen