Dienstag, 20. April 2010

Suntech wehrt sich

Suntech Power wehrt sich gegen die Ergebnisse des Modultests in der aktuellen Ausgabe des Magazins Öko-Test (siehe Solarmedia vom 31. März 2010). Gleichzeitig weist eine renommierte Prüfstelle darauf hin, dass sich die Qualität der Module immer stärker angleicht.
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Insgesamt 15 Photovoltaik Module in- und ausländischer Hersteller wurden vom deutschen Testmagazin untersucht. Auch ein Modul von Suntech wurde einbezogen und dabei mit „mangelhaft“ bewertet (STP190-18/Ub). Gegen dieses Verdikt setzt sich nun die chinesische Firma – ihres Zeichens einer der weltgrössten Modulhersteller mit Europasitz im schweizerischen Schaffhausen – zur Wehr. „Das getestete Ub-Suntech Modul stammt aus dem Jahr 2008 und musste gegen Konkurrenzprodukte der neusten Generation antreten“, sagt Winfried Wahl, Produktmanager Suntech Europa. „Ein zwei Jahre altes Produkt mit brandneuen Produkten zu vergleichen, ist irreführend. Die Kaufentscheidung wird zu unserem Nachteil beeinflusst. Wir sind der Meinung, dass in einem Test alle Produkte aus aktueller Fertigung stammen müssen. Ansonsten ist der Wettbewerb nicht fair und das Ergebnis irreführend.“

Das veraltete Ub-Modul hat im Test einen Wirkungsgrad von 12,5 Prozent erzielt. Zum Vergleich: Das aktuelle Modul dieser Serie, STP210-18/Ud, liegt bei 14,3 Prozent. Diese Leistung wird auch von unabhängiger Seite bestätigt, so vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE), vom Deutschen Verband für Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik e. V. (VDE) und vom Photovoltaik Institut Berlin (PI). „Mit unserem neusten Ud-Modul wären wir im Test weit vorne gelandet“, kommentiert Winfried Wahl. Suntech hatte Öko-Test im Vorfeld der Veröffentlichung darauf hingewiesen, dass es sich um ein Produkt aus alter Produktion handelt. Dennoch wurde das alte Ub-Modul nicht ausgetauscht und die Ergebnisse veröffentlicht.

Öko-Test kündigt im Artikel einen Nachtest mit aktuellen Suntech Modulen an. Die Ergebnisse sollen in einer der nächsten Ausgaben veröffentlicht werden. Winfried Wahl fügt hinzu: „Wir hoffen, dass der angekündigte Nachtest zügig durchgeführt und veröffentlicht wird. Das derzeitige Testergebnis verunsichert Kunden. Der irreführende Eindruck, der durch die aktuelle Veröffentlichung entstanden ist, muss rasch korrigiert werden.“

Die Qualität der Produkte und der Produktion innerhalb der Branche gleicht sich allerdings auf hohem Niveau zunehmend an. Das haben die Fachleute von TÜV Rheinland anhand der Prüfung von Solarmodulen in den vergangenen zwei Jahren festgestellt. Für Verbraucher und Investoren bringt das mehr Sicherheit. „Wir stellen weltweit einen Klimawandel in der Solarbranche fest. Die Branche konsolidiert sich in hoher Geschwindigkeit, ohne dabei an Innovationstempo zu verlieren", fasst der Vorstandsvorsitzende von TÜV Rheinland Friedrich Hecker die Ergebnisse der Untersuchung zusammen. Es sei absehbar, dass nur Hersteller dauerhaft am Markt bestehen, die gleich bleibende Qualität auch in der Massenfertigung gewährleisten.

Das Herkunftsland der Produkte spielt dagegen heute eine immer geringere Rolle. „Was zählt, sind langjährige Erfahrung in der Produktion, eine durchgängige Qualitätssicherung und zudem der Nachweis einer unabhängigen Produktprüfung. Denn die Käufer und Investoren sind mit der Größe der geplanten Projekte auch kritischer geworden", so Hecker. Das weltweite Expertennetzwerk von TÜV Rheinland mit 180 Fachleuten in derzeit sechs Laboratorien sei dazu geeignet, Produktion und Produktqualität vor Ort auch für international tätige Hersteller zu prüfen. 80 Prozent aller Hersteller von Solarmodulen lassen ihre Produkte bei TÜV Rheinland insbesondere auf Sicherheit und Qualität prüfen.

© Solarmedia
/ Quellen: SUNTECH Power / TÜV Rheinland

1 Kommentar:

  1. Garantie für PV-Anlagenbetreiber wertlos

    Ich installierte im Jahr 2007 eine PV-Anlage mit Modulen von Suntech. Nun sind HotSpots (defekte Zellen) aufgetreten. Suntech wehrt sich diese defekten Module zu tauschen. Ein Suntech Mitarbeiter erklärte mir am Telefon, dass Suntech erst bei einem Temperaturunterschied von 20 Grad Celsius tauscht.

    Bereits bei zehn Grad Celsius tauschen andere Hersteller die Module aus wie zum Beispiel Sharp.

    Es besteht nun eine erhöhte Brandgefahr für die Suntech-PV-Anlage.

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