Dienstag, 31. August 2010

Solarinseln in Moçambique

Die Phaesun GmbH aus Memmingen elektrifiziert Haushalte, kleine Gewerbebetriebe und öffentliche Institutionen in Mosambik mit Sonnenstrom. So genannte Insellösungen spielen in der Branche längst nicht mehr die dominierende Rolle wie früher, sind im Einzelfall aber immer noch eine adäquate Lösung.

Mit einer Auftaktveranstaltung, zu der rund 70 Teilnehmer kamen, startete der Offgrid-Spezialist das Projekt zur ländlichen Elektrifizierung Mosambiks in der Gemeinde Pessene, rund 50 Kilometer von Mosambiks Hauptstadt Maputo entfernt. Zuvor hatte Phaesun hier die ersten Picosysteme des Projekts (Picosysteme sind kleine Inselsysteme bis 10 Watt Leistung) errichtet. Künftig werden die 15 Solarlampen eine Grundschule und zwei Lehrerhäuser beleuchten.

Sundaya Ulitium Solarsystem auf einem typischen mosambikanischen Wohnhaus - mit dem kleinen Solarmodul in der Mitte des Dachs.








Insgesamt hat das 300.000-Euro-Projekt eine Laufzeit von zwei Jahren. 50 Prozent der Investitionskosten übernimmt die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft. Im ersten Schritt baut Phaesun zusammen mit seinem mosambikanischen Projektpartner Coseba ein nachhaltiges Händlernetz für den Vertrieb der Picosysteme auf und schult 10 bis 15 Händler in der Provinz Sofala im Osten des Landes. Zur gleichen Zeit schult Phaesuns Kooperationspartner Sonnenplus GmbH 10 bis 15 Händler in der Provinz Maputo.

Im zweiten Schritt bauen die Projektpartner dann Solarshops und Solarkioske auf, in denen die Systeme verkauft, aber auch Lampen zur Miete angeboten werden. Die ersten Shops wollen die Partner Mitte 2011 eröffnen. Um die Breitenwirkung des Projekts zu verstärken wird Peter Adelmann, Professor an der Hochschule Ulm, für die Elektrotechnikstudenten der Eduardo Mondlane University in Maputo Vorlesungen zum Thema Photovoltaik halten. Er plant diese Vorlesungen dauerhaft an mosambikanischen Universitäten zu etablieren.

Picosysteme eröffnen den nicht elektrifizierten Menschen in Afrika die Chance, sich aus eigener Kraft und mit eigenen finanziellen Mitteln elektrisches Licht zu verschaffen, sagt Adelmann und ergänzt: «Moderne Picosysteme sind bis zu zehnmal preiswerter als traditionelle Solar Home Systeme.»

»Einhergehend mit der Revolution im vergangenen Jahr hinsichtlich hocheffizienter LED´s, einer sehr hohen Energiedichte bei Lithiumbatterien und reduzierten Solarmodulpreisen ist es uns gelungen, sehr kostengünstig hochwertige und langlebige Picosysteme auf den Markt zu bringen», ergänzt Phaesun-Geschäftsführer Tobias Zwirner. Die von exklusiv verkauften Sundaya Ulitium Lampenkits (siehe Bild) seien langlebige Hightech-Produkte, bezahlbar auch mit niedrigem Einkommen.

© Solarmedia
/ Quelle: Phaesun GmbH

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