Montag, 1. November 2010

KEV - Wie weiter?

Der Schweizer Solarmarkt ist weitgehend abhängig vom internationalen Geschehen in der Branche. Deshalb ist die beschleunigte Absenkung der Einspeisetarife in Europa, insbesondere in Deutschland, von grösster Bedeutung (siehe Solarmedia vom 1. November 2010). Daraus ergeben sich gemäss dem Branchenverband Swissolar bezüglich der Kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) folgende Schlussfolgerungen:

* Der Mehrpreis für Strom aus neu erstellten PV-Anlagen gegenüber dem Referenzpreis von ca. 8 Rp./kWh wird auf 2011 deutlich unter 50 Rp./kWh fallen. Damit steht von den gesamten KEV-Mitteln nicht mehr wie bis anhin 5%, sondern mindestens 10% zur Verfügung. Spätestens 2012 dürften 20% zur Verfügung stehen.

* Es ist zu erwarten, das der Bund die KEV-Tarife nochmals um deutlich mehr als die vorgesehenen 8% per Anfang 2011 absenken wird.

* Das führt zu stark vergrösserten Jahreskontingenten für PV-Anlagen im Rahmen der KEV. Dazu eine Überschlagsrechnung: 0.9 Rp. x Jahresverbrauch von 58 TWh gibt 520 Mio. Fr. jährlich. Davon 15% für PV (Durchschnitt aus 10%- und 20%-Hürde) = 78 Mio -> Volumen ca. 200 MW, aufgeteilt auf 3 Jahre = 60 – 70 MW pro Jahr. Zum Vergleich: 2009 wurden nur rund 15 MW im Rahmen der KEV erstellt!

* Die 30%-Hürde kann evtl. bereits 2013/2014 geknackt werden, dann gibt's nochmals ein Kontingent von etwa 48 Mio. Fr.

* Der Abbau der aktuellen Warteliste für PV-Anlagen innerhalb der nächsten 3 Jahre ist realistisch

* Die Perspektiven für die Zeit nach 2014 bleiben unklar. Wahrscheinlich ist bis dann der 0.9 Rp.-Deckel ausgeschöpft und eine neue Gesetzesrevision muss angepackt werden.

An der Branchenversammlung vom 18.11.10 in Biel wird Swissolar über den neuesten Stand der politischen Entwicklungen berichten können.

Quelle und Einladung Branchenversammlung: Swissolar

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