Donnerstag, 30. Dezember 2010

Mexikos Sonne verspricht viel

In Mexiko, wie in der ganzen Welt, gibt es einen stetigen Anstieg des Energiebedarfs, etwa 73% der Energie kommt aus nicht erneuerbaren Ressourcen. Aus Gründen des Ressourcen- und Klimaschutzes ist man gezwungen, nach Alternativen zu suchen - die es sehr wohl gibt: viel Sonne, viel Wind. Solarthermie spielt bereits eine wichtige Rolle, Photovoltaik aber steckt noch in den Kinderschuhen.

Neben dem Reichtum an fossilen Energieträgern hat Mexiko hervorragende Bedingungen für die Nutzung Erneuerbarer Energien: Die jährliche Sonneneinstrahlung ist eine der höchsten der Welt und die Windverhältnisse sind die besten in Lateinamerika. Unter dem Titel „Plan Verde“ hat die Regierung von Mexiko City Strategien und Maßnahmen eingeführt, um die nachhaltige Entwicklung der Stadt zu lenken. Mit der „Umwelt Agenda von Mexiko City 2007-2012“ wurden politische Rahmenbedingungen geschaffen, die ein Vorgehen gegen die Umweltstörung ermöglichen. Bewohnbarkeit, integrierte Bewirtschaftung der Wasserressourcen, Mobilität, Luftqualität, Müll, Klimawandel und Energie sind die wichtigsten Felder, auf denen Programme entwickelt werden.

In Zumpango bei Mexiko-Stadt sind bereits 1100 solarthermische Systeme installiert.








Im Bereich der Erneuerbaren Energien ist die thermische Nutzung der Solarenergie ein wachsender Markt (siehe Bild). Solarthermie ist eine einfache, bewährte Anwendung, deren nationale Umsetzung stark gefördert wird. Bis 2007 wurden nicht mehr als 100.000 Quadratmeter installiert. Das Programm „PROCALSOL“ der Nationalen Kommission für effiziente Nutzung von Energie (CONUEE, Mexiko) das in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und der Nationalen Gesellschaft für Sonnenenergie von Mexiko (ANES) durchgeführt wird, soll dies ändern.

Im Oktober 2009 wurde das Programm „25.000 Solardächer für Mexiko“ eingeführt, es soll die Verbreitung von Solarkollektoren zur Warmwasserbereitung erhöhen und somit den Ausstoß von Treibhausgasen in mexikanischen Haushalten verringern. Die finanzielle Abwicklung erfolgt als „Hipoteca Verde“ der Nationalen Hypothekenbank (INFONAVIT) unter Mitwirkung der GTZ im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU). Ziel des übergeordneten Programms ist es, bis 2012 insgesamt 1,8 Millionen Quadratmeter zu installieren.

In Bereich Photovoltaik ist noch kein Markt vorhanden. Bis 2009 waren circa 25 MWp installiert. Die Regulierungsbehörde für Energie (Comisión Reguladora de Energía) hat eine Verordnung verabschiedet, die Investoren ermöglicht, Photovoltaiksysteme an das nationale Stromnetz anzuschließen (10 kWp für Wohnhäuser und 30 KWp für Unternehmen). Die Studie „Nischenmärkte für Photovoltaik-Anlagen in Verbindung mit dem Stromnetz in Mexiko“ der GTZ im Jahr 2009 hat aufgezeigt, dass bei den derzeitigen Spitzenstrompreisen für Haushalte mit fallenden Kosten für PV-Installationen ein Potenzial von bis zu 1.800 MWp vorhanden ist. Unter der Voraussetzung, dass die staatlichen Zuschüsse für den Haushaltsstrom abgebaut werden, ergibt sich ein wirtschaftliches Potenzial von bis zu 7.300 MWp für PV-Installationen.

In Rahmen des International Leadership Training (InWEnt) wird bei der DGS Berlin Brandenburg ein Transferprojekt bearbeitet, um die Nutzung Erneuerbarer Energien für ein Bürogebäude aufzuzeigen. Dazu wird eine Effizienzanalyse des bestehenden Gebäudes und der Energieversorgung erstellt und ein Konzept zur Versorgung mit Solarenergie entwickelt. Die Autorin des Artikels, Gloria Urízar, ist Stipendiatin des InWEnt ILT-Programms „Technologiekooperation zur Förderung der Energieeffizienz und des Einsatzes Erneuerbarer Energien in mexikanischen Unternehmen“.

Quelle: Sonnenenergie / Zeitschrift der Dt. Gesellschaft für Sonnenenergie

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