Donnerstag, 2. Dezember 2010

Solar-Eldorado Kanada

Kanada würde kaum jemand als Eldorado für die aufstrebende Solarindustrie vermuten. Doch die Provinz Ontario (in der Nähe zu Chicago) bietet beste Bedingungen für den boomenden Wirtschaftszweig - innert Kürze ist die Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen und damit die Produktion von Solarstrom explodiert.

Ein positives Fazit unter den ansässigen Solar-Unternehmen zieht beispielsweise DEGERenergie nach einem Jahr Solarboom in Ontario, Kanada: Der deutsche Tracking-Hersteller (Anlagebeispiel siehe Bild) hat sich dort binnen kurzem als klarer Marktführer in seinem Bereich positioniert. DEGERenergie ist mit mehr als 35.000 installierten Systemen Weltmarktführer für solare Nachführsysteme. Die Zahlen sprechen für sich: Mehr als 1.200 Systeme von DEGERenergie speisen bereits Solarenergie in das öffentliche Netz von Ontario ein. Weitere 3.000 Systeme – vor allem DEGERtraker 9000NT und 5000HD – werden bis zum Frühjahr 2011 installiert sein. „Damit haben wir in wenig mehr als einem Jahr Nachführsysteme für Solaranlagen mit einer Gesamtkapazität von mehr als 40 Megawatt errichtet“, freut sich Artur Deger, Geschäftsführer von DEGERenergie. „Es gibt keinen Wettbewerber, der auch nur annähernd so große Stückzahlen geliefert und installiert hat.“

Seit Oktober 2009 gilt in Ontario die sogenannte microFIT-Regelung. Demnach erhalten Solarstromproduzenten, die eine Photovoltaik-Anlage mit einer Kapazität von maximal 10 KW betreiben, 80,2 kanadische Cent pro eingespeister Kilowattstunde (kWh) – das entspricht aktuell knapp 59 Euro-Cent. „Dieser Wert ist der mit Abstand höchste im gesamten aktuellen Tarifgefüge weltweit“, erklärt Artur Deger. Die Folge der Einführung von microFIT war eine deutlich steigende Nachfrage vor allem von kleineren Investoren – Farmern, Kommunen und öffentlichen Institutionen. Die Produktion von Solarenergie war in Ontario plötzlich hoch attraktiv geworden.

Allerdings hatte die Provinzregierung die Wirkung ihres microFIT-Programms und den dadurch ausgelösten Run auf die subventionierten Tarife unterschätzt und sah sich schon nach wenigen Monaten gezwungen, die Einspeisevergütungen deutlich zu reduzieren. Eine Entscheidung, die auf massiven Protest potenzieller Solarstromerzeuger und der gesamten Branche stieß – schließlich hatte der Boom eben erst begonnen und zeigte erste positive Folgen auf dem Arbeitsmarkt. Nach Wochen und Monaten der Verunsicherung und zäher Verhandlungen gelten jetzt neue microFIT-Regelungen: Seit dem 2. Juli erhalten microFIT Anlagenbetreiber 64,2 kanadische Cent pro eingespeister Kilowattstunde (kWh), das entspricht knapp 47,6 Euro-Cent – also immer noch sehr attraktive Konditionen. Konsequenz: der Boom läuft weiter.

Und er hilft der heimischen Wirtschaft in Ontario. Denn die Genehmigungen und Einspeisevergütungen sind an klare Bedingungen geknüpft: ein erheblicher Teil der mit den Solarprojekten verbundenen Wertschöpfung muss im Land stattfinden. So fordert die „Domestic Content Compliance“ der Ontario Power Authority (OPA) für microFIT-Projekte, die bis Ende 2010 in Betrieb gehen, dass mindestens 40 Prozent der Projektkosten im Land generiert werden. Ab 1. Januar 2011 muss diese Quote sogar bei mindestens 60 Prozent liegen – diesen Wert fordert OPA im Übrigen auch für größere PV-Projekte, die nicht unter die microFIT-Regelung fallen. Denn auch hierfür gelten attraktive Einspeisevergütungen.

© Solarmedia
/ Mehr Informationen: www.DEGERenergie.com.

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