Montag, 20. Dezember 2010

Zentral oder dezentral?

Noch ist offen, auf welchem Weg die Schweiz das prognostizierte Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage in der Stromversorgung längerfristig ausgleichen will - mit neuen Grosskraftwerken oder mit dezentralen Anlagen. Trotz wirtschaftlicher und ökologischer Vorteile, stösst die dezentrale Strategie nach wie vor auf Widerstand. Dieses Spannungsfeld thematisiert die neueste Ausgabe von «Thema Umwelt».

Eines der Vorurteile ist, die Übertragungs- und Verteilnetze seien gar nicht in der Lage, mit dezentral produziertem Strom aus meist erneuerbaren Quellen umzugehen, weil dieser sehr unregelmässig anfällt. Doch das trifft nicht zu: Moderne Netze können ohne wesentliche Kostennachteile damit umgehen. Die grössere Nähe zwischen Produktion und Verbrauch kann den Bedarf an Netzkapazität sogar reduzieren und damit kostensenkend wirken. Zudem verringern sich die Transportverluste und die Abwärme aus dezentralen Kleinkraftwerken kann direkt vor Ort eingesetzt werden, statt ungenutzt zu verpuffen.



Auch aus volkswirtschaftlicher Sicht haben erneuerbare Energien gepaart mit Massnahmen zur Stromeffizienz trotz höherer Investitionen die Nase vorn: Sie tragen massgeblich zur regionalen Wertschöpfung bei und schaffen Arbeitsplätze in einer zukunftsfähigen Branche. Zudem senken sie die Treibhausgasemissionen erheblich. Damit die nötigen Investitionen tatsächlich getätigt werden, braucht es allerdings die entsprechenden politischen und finanziellen Rahmenbedingungen. Aus Sicht von Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch ist es deshalb unumgänglich, die externen Kosten im Energiebereich konsequent zu internalisieren und Subventionen abzubauen. Die Ausnahme bilden zeitlich befristete Subventionen zur Förderung neuer Technologien. Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift «Thema Umwelt» zeigt, wie der Umstieg auf eine dezentrale Stromversorgung gelingen kann. Sie erläutert die technischen Möglichkeiten, die wirtschaftlichen und ökologischen Chancen sowie die dafür nötigen Voraussetzungen.

«Thema Umwelt» 4/2010 kann für CHF 15.– plus Porto bezogen werden bei Praktischer Umweltschutz Schweiz Pusch, Hottingerstrasse 4, Postfach 211, 8024 Zürich, 044 267 44 11, mail@umweltschutz.ch, www.umweltschutz.ch/themaumwelt. Das Jahresabonnement (4 Ausgaben) kostet CHF 50.–.

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