Freitag, 6. Mai 2011

Sogar Japan will abschalten

Japans Regierung will gemäss der Nachrichtenagentur DPA eines der größten Atomkraftwerke des Landes wegen der Erdbebengefahr stilllegen lassen. Ministerpräsident Naoto Kan habe den Betreiber Chubu Electric Power am Freitag dazu aufgefordert, die Reaktoren 3 bis 5 der Anlage Hamaoka nicht weiter zu nutzen.

Das berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Abend (Ortszeit). Die Gefahr einer Katastrophe sei bei dem in einer Erdbebenregion liegenden Kraftwerk (siehe Bild( zu groß. Die Reaktoren 1 und 2 hatte der Konzern bereits zuvor stillgelegt. Chubu Electric Power teilte Kyodo zufolge mit, zunächst alle Aktivitäten ruhen zu lassen. Das Unternehmen hatte eigentlich vor, den für eine Inspektion abgestellten Reaktor 3 der Anlage demnächst wieder hochzufahren. Diesen Plan wies Kan nun zurück. Grundlage der Regierungsentscheidung sei die Prognose von Experten, die Region könne von einem starken Erdbeben getroffen werden. «Es ist eine Entscheidung, die beim Nachdenken über die Sicherheit für die Menschen getroffen wurde», wurde Kan zitiert.

Einer Studie im Auftrag der Regierung zufolge liege die Wahrscheinlichkeit für ein Beben der Stärke 8 in Zentraljapan in den nächsten 30 Jahren bei 87 Prozent, meldete Kyodo. Welch verheerende Folgen ein solches Beben für das AKW Hamaoka haben könnte, hat das Beben vom 11. März mit dem folgenden Tsunami gezeigt: Das zerstörte Atomkraftwerk Fukushima Eins im Nordosten Japans wieder unter Kontrolle zu bringen, wird noch Monate dauern. Enorme Mengen radioaktiv verseuchte Brühe flossen ins Meer, etliche Menschen mussten ihre Häuser nahe des Kraftwerks verlassen.

Quelle: Die Welt

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