Donnerstag, 16. Februar 2012

100'000 Solarwärme-Anlagen

Im Jahr 2011 nahm die Fläche von neu installierten Sonnenkollektoren für Warmwasser und Heizungsunterstützung im Vergleich zum Vorjahr um rund 1,5 Prozent zu. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Markterhebung im Auftrag von Swissolar. Mit insgesamt 100‘000 Solarwärme-Anlagen ist eine „Schallmauer“ durchbrochen. Damit wird aber erst ein Bruchteil des Solarwärme-Potenzials ausgeschöpft.

Das englische Marktforschungsinstitut BSRIA hat im Auftrag des Solarfachverbands Swissolar den Schweizer Solarwärmemarkt 2011 analysiert. Basierend auf den Verkaufszahlen von 24 Firmen, die rund 60 Prozent des Marktes abdecken, ergibt die Hochrechnung für den Gesamtmarkt folgendes Bild:

· Im Jahr 2011 nahm die Fläche durch schätzungsweise 15‘000 neu installierte Sonnenkollektor-Anlagen für Warmwasser und Heizungsunterstützung um knapp 140‘000 m2 zu. Das entspricht im Vergleich zum Jahr 2010 einem Flächenwachstum von 1,5 Prozent.

· Die gesamte installierte Kollektorfläche zur Nutzung von Solarwärme ist in der Schweiz damit auf deutlich über 900‘000 m2 angestiegen. Die insgesamt 100‘000 Sonnenkollektor-Anlagen dürften im Jahr 2011 schätzungsweise 120‘000 Tonnen des Treibhausgases CO2 eingespart haben.

Angesichts rekordhoher Heizölpreise und gestiegener Gaspreise schätzt Swissolar das Wachstum im Jahr 2011 als bescheiden ein. Das Potenzial zur Nutzung von Solarwärme ist enorm: Eine aktuelle Studie im Auftrag des Bundesamtes für Energie zeigt, dass Im schweizerischen Wohngebäudepark bis zu 60 Prozent des Wärmebedarfs durch Sonnenergie gedeckt werden kann. Aktuell liegt dieser Anteil erst bei rund 0,7 Prozent. Swissolar hat deshalb für die Schweiz ein klares und realisierbares Zwischenziel gesteckt: Bis 2035 sollen im Wohngebäudepark 20 Prozent des Wärmebedarfs für Heizung und Warmwasser durch Solarwärme gedeckt werden. Nötig sind dafür 2 m2 Sonnenkollektoren pro Einwohner/in (2011: 0,13 m2).

Es braucht jetzt verstärkte Anreize und Massnahmen, damit das grosse Solarwärme-Potenzial schneller und stärker ausgenutzt wird. Dazu gehören beispielsweise: Eine Bildungsoffensive im handwerklichen Bereich, verbindliche Solarwärme-Ziele von Bund und Kantonen, gezielte Fördermassnahmen für grössere Solaranlagen - vor allem in den Bereichen Mehrfamilienhäuser und Nahwärmenetze - sowie den Abbau von Hemmnissen für Hausbesitzer, die Festlegung von Pflichtanteilen für solar erzeugtes Warmwasser und die Intensivierung der Forschungsaktivitäten mit den Schwerpunkten Kostensenkung und Langzeitspeicherung.

Weitere Auskünfte: David Stickelberger, Geschäftsleiter Swissolar, 079 323 18 68

Quelle: Swissolar / Bild: Guntram Rehsche

^^^ Zur Homepage Solarmedia

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen