Freitag, 24. Februar 2012

Öl und Benzin so teuer wie nie

Benzin und Diesel sind so teuer wie noch nie. Und der Ölpreis steigt fast täglich. In dieser Woche hat der Preis für ein Barrel Rohöl den höchsten Stand seit acht Monaten erreicht. Vordergründige Ursache ist der vom Iran angekündigte Stopp der Öllieferungen nach Frankreich und England. Hintergrund ist etwas anderes: Das Ende des Ölzeitalters.

Seit 2008 – so das Münchner Ludwig-Bölkow-Institut – ist weltweit der Höhepunkt der Ölförderung erreicht. Das Öl-Förder-Wachstum stagniert und wird nie wieder höher werden als heute. Das heißt: Die Zeiten billigen Öls und Benzins sind endgültig vorbei. Der Öl- und Benzinpreis kennt künftig nur eine Richtung: nach oben!

Cover des Buchs von Franz Alt zum Thema









Die Preiskurven werden zum Angst-Barometer. Das Öl wird auch deshalb immer teurer, weil die Schwellenländer immer mehr davon für sich beanspruchen werden. Und hohe Energiepreise bremsen das Wachstum. Zurzeit liefert der Iran 18% seines Öls nach Europa. Dafür wird künftig gerne China einspringen. Aber wie wollen wir Europäer diese Lücke schließen? Sicher ist nur eins: Dieser nächste Engpass unserer Energieversorgung wird die Preise nochmal dramatisch nach oben treiben! Und die Spekulanten warten schon auf noch höhere Profite.

Aber: Ersatz für die alten fossilen Energieträger lassen auf sich warten. In dieser für alle Industrieländer fatalen Situation bremst der deutsche Wirtschaftsminister auch noch die von ihm mit beschlossene Energiewende aus und will das erfolgreiche Erneuerbare-Energien-Gesetz zerschlagen, das über 60 Länder von uns übernommen haben. Keine Regierung dieser Welt ist auf starke Energiepreis-Erhöhungen vorbereitet. Die 100%-Energiewende hin zu den Erneuerbaren wird zerredet, verzögert und verschlafen.

Rein technisch wäre bei entsprechendem politischem Willen die Energiewende in 20 Jahren machbar. Und sie wäre auch finanzierbar, wenn die Folgekosten der alten Energieversorgung mit berechnet würden, zum Beispiel die Aufwendungen für die Entsorgung des Atommülls oder die Kosten für den Klimawandel. Vorbeugen wäre preiswerter als die Finanzierung der zu erwartenden Katastrophen. Energiesparen, Energieeffizienz und der rasche Umstieg auf erneuerbare Energien haben aber zurzeit weder in den USA noch in Europa Priorität. Dabei wäre allein diese vorbeugende Energie-Politik die angemessene Antwort auf die sich bis zur Kriegsgefahr abzeichnenden Öl-Engpässe. Der Iran spielt wieder einmal mit dem Feuer und hat jetzt eine Lunte ans Ölfass gelegt. Schon der Irak-Krieg war ein Krieg um Öl.

Die Alternative heißt: Frieden durch die Sonne! Die Sonne ist - im Gegensatz zu Öl- oder Gasquellen - jedem menschlichem Zugriff entzogen. Sie scheint bekanntlich für Gerechte und Ungerechte – also für alle! Sie schickt uns 15.000mal mehr Energie als zurzeit allem sieben Milliarden Menschen verbrauchen. Und vor allem: die Sonne scheint auf jedes Dach und sie schickt keine Rechnung. Allerdings: Solarpolitik erfordert Weitsicht.

2 Kommentare:

  1. Solarpolitik heisst Weitsicht - und gemeint sind wohl Subventionen. Die Solarier meinen immer noch, andere müssen ihre Anlage finanzieren. PV ist heute kostendeckend wenn man selber Hand anlegt. Dh Förderung zurückfahren und Abschied nehmen von 10% KEV Renditen. Öl wird teurer - also finanziert sich solar von alleine.

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