Sonntag, 28. Oktober 2012

Deutsche Solarpreise vergeben

In fünf Kategorien wurde am Samstag in Wuppertal der Deutsche Solarpreis 2012 verliehen. "Der Solarpreis ist eine Auszeichnung für herausragendes Engagement beim Einsatz Erneuerbarer Energien. Die Preisträger sind wichtige und praktische Vorbilder auf dem Weg in die erneuerbare Vollversorgung", erklärt Prof. Peter Droege, Präsident von EUROSOLAR.

Die Solarpreise werden seit 1994 von EUROSOLAR jährlich an Kommunen, Unternehmen, lokale Vereine, Genossenschaften, Architekten sowie an Einzelpersonen vergeben (die Schweizer Solarpreise bereits seit 1991 - siehe Solarmedia vom ). Ausgezeichnet werden innovative Projekte und Initiativen sowie engagierte Vorreiter im Bereich der Erneuerbaren Energien. Rund 120 Bewerbungen und Vorschläge wurden 2012 von der Jury aus Fachleuten gesichtet und bewertet. "Die Dringlichkeit einer Energiewende und die Akzeptanz erneuerbarer Quellen ist inzwischen gesellschaftlicher Konsens. Entsprechend haben sich Quantität und Qualität der Bewerbungen erheblich gesteigert", so Dr. Axel Berg, Vorsitzender von EUROSOLAR Deutschland. 


Die Auszeichnung, die in diesem Jahr mit  Unterstützung der EnergieAgentur.NRW ausgerichtet wurde, wurde unter anderem vorgenommen durch den nordrhein-westfälischen Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, Johannes Remmel. "Die Energiewende braucht gute Beispiele. Nichts wirkt motivierender als die umgesetzte Praxis. Deshalb hat der Solarpreis eine große Bedeutung für das Gelingen des gesamtgesellschaftlichen Projekts, die Energieversorgung auf regenerative Quellen umzustellen", so Minister Remmel. Der Minister betonte die besondere Verantwortung Nordrhein-Westfalens für die Energieversorgung der Zukunft. Remmel: "In keiner Region Deutschlands wird mehr Energie erzeugt und verbraucht als in NRW. Wir sind uns dessen bewusst und heute schon Schrittmacher für die Entwicklung und Anwendung zukunftsweisender Möglichkeiten zur Nutzung regenerativer Quellen. Dass der Kreis Steinfurt sich unter den Preisträgern befindet, ist ein Beleg für die Innovationskraft unserer Region."

In der Kategorie "Städte/Gemeinden, Landkreise und Stadtwerke" geht der Deutsche Solarpreis in diesem Jahr an den Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen, der mit politischem Willen und Kooperationen die Energieautarkie im Jahr 2050 anstrebt. Ein wichtiger Meilenstein zur Erreichung des Zieles ist die Entwicklung der regionalen Strommarke „Unser Landstrom“. Haushalte und Unternehmen werden so mit nachhaltigem, CO2-neutralem und vor Ort erzeugtem Strom versorgt. Die Strommarke ist das Resultat einer zweieinhalbjährigen Zusammenarbeit zwischen dem Kreis Steinfurt/Agenda 21-Büro mit vier Stadtwerken aus der Region.

In der Kategorie "Industrielle, kommerzielle oder landwirtschaftliche Betriebe/Unternehmen" wurde die BELECTRIC Solarkraftwerke GmbH im bayerischen Kolitzheim ausgezeichnet. BELECTRIC arbeitet erfolgreich an der Weiterentwicklung bestehender Kraftwerkstechnik, um die netzstabilisierenden Potentiale von Solarkraftwerken zu nutzen. Die nachhaltige Netzstabilisierung erfolgt über eine dynamische Blindleistungsregelung, mit deren Hilfe die Netzspannung reguliert werden kann. Dies ist ein unverzichtbarer Baustein für die Systemstabilität eines durch regenerative Energien geprägten Netzes.
 

In der Kategorie "Lokale oder regionale Vereine/Gemeinschaften" erhält die Teckwerke Bürgerenergie eG den Deutschen Solarpreis. Die Initiative gründete sich in Kirchheim unter Teck in Baden-Württemberg, um eine kommunale Energieversorgung mit Bürgerbeteiligung zu erreichen. Dazu haben die Teckwerke ein Konzept entwickelt, wie ein Netzrückkauf gemeinsam von Kommunen und Bürgern realisiert werden kann. Das Ziel ist, die Transparenz in der Energielandschaft durch Bürgerbeteiligung zu erhöhen und die Identifikation mit der lokalen Energieinfrastruktur zu stärken. 

In der Kategorie "Solares Bauen / Stadtentwicklung" sind die Werner Sobek Stuttgart GmbH & Co. KG (siehe Bild) sowie die Mietergenossenschaft Gartenstadt Farmsen e.G. ausgezeichnet worden. Prof. Dr. Dr. Werner Sobek erhielt den Solarpreis für eine wichtige Leistung in der Entwicklung der solaren Architektur: die Entwicklung eines Wohnhauses, das nicht nur die gesamte für den Betrieb und die Nutzung notwendige Energie selbst erzeugt, sondern das zusätzlich auch den jährlichen Energiebedarf von zwei Elektroautos und einem Elektrofahrrad deckt.  Das "Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität" wurde unter seiner Federführung in Berlin realisiert.

Der Sonderpreis für persönliches Engagement geht an Prof. Dr. Ernst Schrimpff aus Freising. Er hat sich in jahrzehntelanger Tätigkeit erfolgreich für die Markteinführung der Erneuerbaren Energien eingesetzt. Prof. Schrimpff engagierte sich in den 1990er Jahren für die kostendeckende Solarstromvergütung. Erstmals wurde sie für Freising beschlossen und danach von vielen bayerischen Kommunen kopiert. Die kostendeckende Vergütung von Solarstrom wurde später zum Paten des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Dessen Grundprinzip haben weltweit inzwischen über 60 Länder zum Vorbild genommen.


Weitere Informationen sowie Fotos von der Preisverleihung finden sich hier.

Quelle: Eurosolar












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