Dienstag, 22. Oktober 2013

Modul-Recycling geregelt

Swissolar, der schweizerische Fachverband für Sonnenenergie, und SENS eRecycling haben per Anfang 2014 einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, der die relevanten Aspekte bei der Rücknahme und der Entsorgung von Photovoltaikmodulen in der Schweiz regelt.

Durch diese Zusammenarbeit stellt Swissolar seinen Mitgliedern und somit dem Handel und den Konsumentinnen und Konsumenten eine günstige, durch strenge Kontrollen gesicherte, umweltverträgliche Schweizer Rücknahme- und Recyclinglösung zur Verfügung. Dies bedeutet, dass SENS eRecycling für die Mitglieder von Swissolar die Rücknahme und das Recycling von Photovoltaikmodulen inkl. Zubehör organisiert.

Swissolar und SENS eRecycling haben die Partnerschaft in einem Dachvertrag geregelt. Dieser dient als Basis für Einzelverträge, die SENS eRecycling in einem nächsten Schritt mit den Mitgliedern von Swissolar abschliessen wird. Dies betrifft jene Mitglieder, die Photovoltaikmodule entweder direkt importieren oder selber herstellen. Finanziert wird die Recyclinglösung über die vorgezogene Recyclinggebühr (vRG).

Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) wird voraussichtlich per 1.1.2014 die neue Gerätekategorie Photovoltaikmodule in die Verordnung über die Rückgabe, die Rücknahme und die Entsorgung elektrischer und elektronischer Geräte (VREG) aufnehmen. Swissolar hat somit vorausblickend eine termingerechte, günstige, durch strenge Kontrollen gesicherte Recyclinglösung für die Schweiz initiiert und mit SENS eRecycling den idealen Partner gefunden.

Die Mitglieder von Swissolar profitieren auf diese Weise von einem etablierten Rücknahmesystem, einem langjährigen Know-how, sowie einem nachhaltigen Qualitätsmanagement von SENS eRecycling. Die Stiftung SENS, die nach aussen mit der Marke SENS eRecycling auftritt, ist das grösste Rücknahmesystem für elektrische und elektronische Geräte sowie für Leuchten und Leuchtmittel in der Schweiz.

Photovoltaikmodule sind Produkte mit sehr langer Lebensdauer. Produzenten geben im Normalfall Garantien zwischen 20 und 25 Jahren. Die technische Lebensdauer wurde von der wissenschaftlichen Gemeinschaft bei über 30 Jahren eingestuft. Nachdem Photovoltaikanlagen erst ab der Jahrtausendwende in grösserem Umfang gebaut wurden, darf davon ausgegangen werden, dass erst  in rund zehn bis 15 Jahren  grosse Mengen an Altmodulen anfallen werden.

Photovoltaikmodule bestehen zu circa 90 Prozent (abhängig von der verwendeten PV-Technologie) aus Glas. Metalle, wie Kupfer oder Aluminium, und Kunststoffe machen rund weitere 10% aus. Der eigentliche Kern eines Solarmoduls, nämlich der Halbleiter, fällt nur in sehr kleinen Mengen an. Bei Silizium-basierten Modulen macht der Halbleiter rund 2% des Modulgewichts aus. Bei nicht Silizium-basierten Modulen verringert sich der Halbleiteranteil (Gewicht) auf ca. 0,1%-1,15%.  Die Tendenz in der PV-Industrie zeigt auch, dass immer mehr Produzenten noch dünnere Halbleiterschichten produzieren werden. Mit den heutigen Technologien können zwischen 80 und 90% eines Modulgewichts für die Produktion von neuen Materialien zurückgewonnen werden.

Photovoltaikmodule entsprechen nicht den EU-Kriterien von Gefahrenabfall. Alle Photovoltaik-Technologien wurden von Gesundheits- und Umweltämtern als sicher für Mensch und Natur eingestuft. Studien haben gezeigt, dass Solarmodule, unabhängig von ihrer Halbleitertechnologie, weder während des Betriebs noch bei zu erwartenden oder nicht zu erwartenden Unfällen eine Gefahr für Mensch oder Umwelt darstellen. Es gibt Halbleitermaterialien, die unter Anwendung der angemessenen Recyclingtechnologie wieder in den Produktionskreislauf von neuen PV-Modulen zurückfliessen können. Es ist daher sowohl aus wirtschaftlichen, als auch aus ökologischen Gründen das getrennte und angemessene Recycling dieser Module anzustreben.

Quelle: swissolar.ch

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