Freitag, 31. Januar 2014

2014 bis zu 50 Gigawatt Zubau

In jüngster Zeit mehrten sich die Hinweise, wonach der Photovoltaik-Weltmarkt vor einem neuen Aufschwung steht. Dennoch höchst erstaunlich ist eine Prognose, auf welche die deutsche Solarplattform solarserver.de hinweist. Zusammengefasst: Es geht steil bergauf, frühere Wachstumsraten von rund 20 Prozent jährlich scheinen wieder in Reichweite.


Der Geschäftsführer von Bloomberg New Energy Finance (BNEF, New York City, USA), Michael Liebreich (siehe Bild), hat eine Prognose für 2014 veröffentlicht. Er rechnet damit, dass wieder mehr in erneuerbare Energien investiert wird, da die Photovoltaik-Preise sinken. BNEF geht 2014 demnach von einem weltweiten PV-Marktvolumen von 44–51 GW aus und liegt damit an der Obergrenze bisheriger Vorhersagen. Liebreich rechnet außerdem damit, dass die “Zugangsgebühren” für die Stromerzeugung mit Photovoltaik in den USA und anderen Ländern steigen, ähnlich wie in Arizona, wo seit November 2013 Gebühren auf Solarstromanlagen erhoben werden, die am „Net Metering“-Programm teilnehmen. Derartige Gebühren hätten jedoch geringe Auswirkungen auf den Photovoltaik-Markt, so Liebreich. Dass die Investitionen in erneuerbare Energien anziehen werden, liege unter anderem daran, dass es mehr Bondfinanzierungen für Erneuerbare-Energien- und Energieeffizienz-Projekte gebe.

Liebreich spricht von einer „Phasenverschiebung“ und beschreibt damit die Art und Weise, wie komplexe Systeme sich oft sehr rasch verändern, sobald ein bestimmter Punkt erreicht ist. „Ich bin überzeugt, dass das Energiesystem an der Schwelle zu so einer Transformation steht, und 2014 werden sich viel mehr Menschen dessen bewusst werden“, so der Geschäftsführer. 

In den letzten Jahren habe es bereits viele Anzeichen dafür gegeben: „Die Kosten für Solar- und Windstrom haben sich den Kosten für herkömmlich erzeugten Strom angenähert oder lagen in vielen Teilen der Welt sogar ohne Förderung bereits darunter; Die Stromnetze sind in der Lage, viel mehr Strom aus erneuerbaren Energien zu integrieren als früher und so weiter. Wenn diese Punkte einmal überschritten sind, gibt es kein Zurück mehr.“ 

Artikel mit zehn Vorhersagen >  Internetseite von BNEF

Donnerstag, 30. Januar 2014

Tel Solar - einst Oerlikon - vor Ende

Bis Ende März will Tokyo Elektron (TEL) seine Solarproduktion beenden, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten. Mindestens hundert von 300 Stellen werden dabei gestrichen, ein Grossteil davon in Trübbach (SG) - und ein vollständiges Aus droht, falls ein erneuter Weiterverkauf scheitert.

Im Wesentlichen gibt es einen grossen Solaranlagenbauer in der Schweiz: Meyer Burger mit Hauptsitz in Thun (BE) ist genauso in Schwierigkeiten wie etwa die anderen Big Player auf dem Weltsolarmarkt (vor allem aus Deutschland). Die TEL Solar (siehe Bild) galt einst als Oerlikon Solar neben Meyer Burger als zweite Hoffnung der CH-Solarindustrie und wurde vor Jahresfrist nach Japan verkauft - wobei auch schon mindestens zwei Dutzend Arbeitsplätze verloren gingen. Sie entwickelt schlüsselfertige Produktionslinien für Dünnfilm-Solarzellen in der Photovoltaikindustrie. Wegen der anhaltend schlechten Lage im Solarmarkt wolle sich der japanische Mutterkonzern aus dem Solargeschäft zurückziehen, heisst es  nun in der Mitteilung. Mit dem kleiner dimensionierten Werk will TEL Solar anschliessend auf Käufersuche gehen. Falls bis Ende Jahr kein Verkauf zu Stande kommt, wird der Standort ganz geschlossen.

Bereits in der ersten Januarhälfte informierte die Geschäftsleitung von TEL Solar das St. Galler Volkswirtschaftsdepartement über ihr Vorhaben. Die Regierung bedauere diese Absicht ausserordentlich und sei besorgt über den geplanten Stellenabbau, heisst es in einer Mitteilung der Staatskanzlei. Die Entlassungen seien für die Region und den Kanton ein grosser Einschnitt, so Benedikt Würth, Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements. Der Kanton wolle mithelfen, möglichst viele Arbeitsplätze zu retten: «Wir helfen bei der Suche nach allfälligen Investoren», so Würth gegenüber dem «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF1.

Quelle: Diverse Agenturen / Medien

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Mittwoch, 29. Januar 2014

PV-Strom ab 2030 billiger als Fossile

Als hätte es noch eines weiteren Hinweises bedurft: Solarmedia hat im letzten Beitrag (siehe Artikel vom 27.1.14) die erneute solare Revolution ausgerufen. Jetzt zeigt eine Studie des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE (Freiburg) nicht nur, dass bald die Grid Parity erreicht sein wird - sondern in absehbarer Zeit Solarstrom absolut billiger als alle fossilen Energieträger ist.


Das ISE hat einen neuen Bericht veröffentlicht, laut dem die Gestehungskosten für Strom aus erneuerbaren Energien, zum Beispiel mit Photovoltaik (PV), schon jetzt mit einigen herkömmlichen Technologien mithalten können und 2030 unter denen der meisten fossilen Kraftwerken liegen werden. In Deutschland geht das Institut 2013 und 2014 von Solarstrom-Gestehungskosten zwischen 0,08 und 0,14 Euro pro Kilowattstunde aus. Die Forscher rechnen damit, dass diese Kosten bis 2030 auf 0,06–0,09 Euro/KWh sinken werden.
 
Heute schon können kostengünstigere Photovoltaik-Kraftwerke Strom zum selben Preis wie Gas- und Dampfturbinenkraftwerke (Kombikraftwerke) erzeugen, jedoch noch nicht mit Stein- und Braunkohlekraftwerken mithalten. Dieses Verhältnis wird sich nach Ansicht der Forscher bis 2030 umkehren. Zahlreiche Faktoren bestimmen die Stromgestehungskosten. Das liege teilweise daran, dass die Kosten für fossile Brennstoffe und CO2-Emissionszertifikate immer weiter steigen. 2030 werden auch Windkraftwerke an Land mit Braunkohlekraftwerken konkurrieren können. 

“Die Kosten für die Stromerzeugung sind nicht der einzige entscheidende Faktor“, sagt Christoph Kost. „Auch Umgebungsbedingungen wie die Sonneneinstrahlung, Windstärke, Finanzierungskosten und die Risikoprämie für neue Kraftwerke wirken sich erheblich auf die Ergebnisse aus. Nur wenn wir diese Faktoren in unsere Untersuchungen einbeziehen, können wir die Stromgestehungskosten bei verschiedenen Technologien realistisch vergleichen und die Wettbewerbsfähigkeit der Erneuerbaren überzeugend darstellen.“ 

Montag, 27. Januar 2014

Die solare Revolution kehrt zurück

Vor Jahren schon war einmal von der solaren Revolution die Rede - und fürwahr kam es zum ersten grossen Schub bei der solaren Stromerzeugung in den Jahren 2009 bis 2011. Dann folgte der Niedergang der Modulindustrie - obwohl die solaren Installationen weiterhin wuchsen. Nun kann erneut eine solare Revolution ausgerufen werden - mit ganz anderen Dimensionen
 Es war der US-Amerikaner Travis Bradford, dessen 2006 erschienenes Buch keinen minderen Titel als «Solar Revolution» trug. Der Gründer des Prometheus-Instituts für Solarforschung sollte ein erstes Mal Recht behalten. Denn die Folgejahre brachten einen Solar - sprich Photovoltaik  - Boom, den selbst die grössten Optimisten nicht für möglich gehalten hatten. Allerdings hatte sich Bradford die Sache vielleicht anders vorgestellt, als sie sich in dieser Zeitspanne abspielte. Der Boom fand nämlich vor allem in Europa, dort in erster Linie in Spanien und dann in Deutschland statt. Orchestriert war die damalige Entwicklung von den so genannten Einspeisetarifen, die den Investoren in Erneuerbaren Energien berechenbare Einnahmen bescherten und damit zu einem ungeahnten Investitonsboom führten.
Derselbe Travis Bedford hat sich jetzt wieder zu Wort gemeldet, nachdem es selbst um sein Prometheus-Institut in den vergangenen Jahren ruhig geworden war. In einem Beitrag für die Plattform solarplaza.com ruft Bradford erneut die solare Revolution aus - und wieder zeigen sich bereits Spuren, die auf eine Realisierung seiner erneuten Vision hinweisen. Doch zuerst zu eben dieser Vision. Ausgangspunkt ist Bedfords Feststellung, dass Grid Parity unterdessen erreicht ist - will heissen, dass der Strom aus der Steckdose für einen Besitzer einer PV-Anlage teurer ist als der selbst produzierte Solarstrom - für den, bei Eigenverbrauch, keine Netzkosten und je nachdem auch keine Steuern und Gebühren anfallen. Das gilt natürlich noch nicht überall auf der Welt, aber es gilt in Gegenden mit starker Sonneneinstrahlung oder teurem Netzstrom - also sowohl in vielen Teilen der USA wie eben auch in Deutschland, wo der Netzstrom rund die Hälfte mehr kostet als etwa in der Schweiz. Unschwer vorherzusehen, dass in immer mehr Gegenden der Welt Grid Parity erreicht sein wird - denn der Solarstrom wird weiterhin immer billiger. Mit der ausgedehnten Massenproduktion der Anlagenbestandteile (wie Module und Wechselrichter) sind weitere grosse Kostenreduktionen zu erwarten. 

Bradford verweist rückblickend auf die Tatsache, dass 2005 jährlich Solaranlagen mit 1000 Megawatt MW (oder einem Gigawatt GW) Leistung erbaut wurden. Nur eine Dekade später wird Ende 2015 das Fünfzigfache erreicht sein. Denn 2013 ist eine zuvor verlangsamte Entwicklung wieder in die Gänge gekommen, mit einem Wachstum von rund 20 Prozent jährlich auf voraussichtlich 35 Gigawatt - und dieses soll auf dem unterdessen bereits hohen Niveau weiter anhalten. Ohne mit Zahlen die Verwirrung noch zu steigern - aber der solare Ausbau hat unterdessen jenen des Windausbaus erreicht, dabei galt die Windenergie lange als uneinholbar führend bei den Erneuerbaren. Und: das jetzt erreichte Niveau entspricht in seiner jährlichen Ausbeute bereits dem Neubau von fünf bis sieben neuen und grossen Atomkraftwerken - von denen in den vergangenen Jahren nur ganz wenige fertig gestellt wurden, in Europa kein einziges.

Das rasante Wachstum des photovoltaisch erzeugten Stroms findet zu unterschiedlichen Zeiten in unterschiedlichen Gegenden der Welt statt - aber es findet eben wieder in gesteigertem Mass statt. Zuvor waren es Spanien, Deutschland und Italien, die den Markt beherrschten. Ganz plötzlich ist es China (siehe Solarmedia vom 24. Januar 2014) - und daneben geht es auch in den USA und in Japan nach Fukushima in ungeahntem Tempo voran. Zusätzlich sind es eine Reihe kleinerer Volkswirtschaften in den aufstrebenden Ländern, die sich anschicken eine wichtige Rolle auf dem Solarmarkt zu spielen wie Südafrika, Mexiko, Brasilien, Chile, Saudi-Arabien, Südkorea und Thailand. 

Gemäss Bradford hat die Solarenergie damit aber auch ihre Unschuld verloren oder die Nische verlassen - gepaart mit einer Reihe neu auftauchender Probleme. So wird die Zeit der staatlichen Förderung zu Ende gehen, je nach nationalen Voraussetzungen unterschiedlich schnell. Nicht zuletzt Probleme gebracht hat die schnelle Entwicklung den Energieversorgungsunternehmen - deren Zug vielleicht in gewissen Ländern schon abgefahren ist (vielleicht auch in der Schweiz). Auf jeden Fall müssen diese Unternehmen heutzutage eingestehen, dass sie sich in ernsthaften Schwierigkeiten befinden (erodierende Erträge, sinkende Stromabsatzzahlen). Die fallenden Aktienkurse der grossen Energiekonzernde sind beredtes Zeugnis der Entwicklung. Noch ist gemäss Bradford aber auch möglich, dass die alteingesessene Stromwirtschaft auf den Zug aufspringt zum beiderseitigen Nutzen - offenbar hat er dabei vor allem die USA im Sinn, wo effektiv viele Unternehmen unterdessen Abnahmeverträge mit den Solarstromproduzenten anbieten.

Zu den offenen Problemen zählt Bradford die Netzintegration, die bei einer fortschreitenden Solarrevolution (noch nicht allerdings auf einem Niveau von einem Prozent Marktanteil wie in der Schweiz) unweigerlich nach neuen Lösungen rufen wird. Kommt hinzu, dass das alles natürlich Geld kosten wird - welches wohl nicht vom Staat kommen wird. Aber weil andernorts genug Mittel vorhanden sind (Pensionskassen und Versicherungen zuvorderst), sollte auch dieses Problem lösbar sein - die solare Revolution kann kommen - und sie wird kommen! 

Siehe ausführlichen Artikel (in Englisch) von Travis Bedford auf Solarplaza > hier

Neues CH-Solar-Institut feiert

Ein Jahr nach seiner Gründung zieht das Zentrum für Photovoltaiksysteme (PV-center) des CSEM eine äusserst positive Bilanz des ersten Geschäftsjahrs und zeigt sich im Hinblick auf die Zukunft der Solarenergie zuversichtlich. 

Das vom Bund für den Zeitraum von 2013 bis 2016 im Umfang von 19 Millionen Franken finanzierte Zentrum für Photovoltaiksysteme (PV-center) hat das Ziel, den Industrialisierungsprozess zu beschleunigen, neue Generationen von Photovoltaikzellen und -modulen zu entwickeln und den Übergang zu einem nationalen Energiesystem zu begleiten, in dem Solarstrom eine wesentliche Rolle spielt.  


Photovoltaikmodule in Dachziegelfarben – Projekt Archinsolar mit dem PV-lab der ETH in Neuenburg. Das CSEM hat bereits eine erste Reihe von 150 Modulen umgesetzt. © CSEM 2014 

 



«Die Resultate dieses ersten Jahres liegen weit über unseren Erwartungen, sowohl in wissenschaftlicher und technologischer Hinsicht als auch in Bezug auf die Anzahl der eingegangenen Partnerschaften mit Schweizer Industrieunternehmen.», freut sich Mario El-Khoury, CEO des CSEM. «Ungefähr 30 Personen arbeiten an den Standorten Neuenburg und Muttenz an der Entwicklung der gegenwärtigen und zukünftigen Solartechnologien.»  Die Aktivitäten des PV-center basieren auf vier Schwerpunkten: 

Entwicklung von Photovoltaikzellen und -modulen, die Zuverlässigkeit der Produkte, die architektonische Integration und schliesslich das Management und die Speicherung der Solarenergie. So hat sich das PV-center darauf konzentriert, mehrere «technologische Bausteine» zu erstellen, die für die Hersteller von Solarmodulen von enormer Bedeutung sind. Dazu zählt die Herstellung kristalliner Solarzellen mit sehr hohem Wirkungsgrad (22,4%) in Zusammenarbeit mit der ETH. Das PV-center behält dabei die wesentlichen Punkte der langfristigen Zuverlässigkeit der Photovoltaikmodule und die Senkung ihrer Kosten im Auge und kann bereits erste Lösungen anbieten. Durch die Nutzung von Synergien mit den Aktivitäten im Bereich der Mikro- und Nanotechnologie des CSEM konnte das PV-center neue Solarzellen entwickeln, die bei sehr geringer Helligkeit ihren Betrieb aufnehmen und in der Zukunft beispielsweise in Armbanduhren integriert werden könnten. Christian Bosshard, Divisionsleiter CSEM Muttenz, erklärt: «Im PV-center können wir potentielle Synergien zwischen mehreren Technologien zur Herstellung von Solarzellen optimal nutzen. Zurzeit planen wir die Entwicklung von Anwendungen in den Bereichen der tragbaren elektronischen Geräte und der gebäudeintegrierten Photovoltaik.» 

Bei Photovoltaikmodulen oft bemängelt werden u.a. die fehlende Ästhetik und die Einschränkungen, die mit ihrer Integration in eine gebaute Umgebung verbunden sind. Vor diesem Hintergrund entwickelt das PV-center gegenwärtig gemeinsam mit Architekten neue Integrationslösungen, die auch die grössten Skeptiker überzeugen und dazu beitragen werden, dass die Solarenergie sich dauerhaft etabliert. Das PV-center nimmt noch weitere Aufgaben wahr. Es widmet sich auch den Problemen im Zusammenhang mit der Einspeisung grosser Mengen von Solarenergie in das Stromnetz und der Speicherung. 


Seit Anfang 2013 wurden Verträge im Bereich Forschung und Industrialisierung in Höhe von insgesamt mehr als vier Millionen Franken geschlossen. Das PV-center wurde bereits mit Projekten von ca. 20 Unternehmen betraut und zahlreiche weitere Firmen bekunden grosses Interesse an einer Zusammenarbeit mit dem CSEM sowohl in Neuenburg wie auch in Muttenz. Zu den interessierten Industriesektoren in der Schweiz zählen unter anderem der Werkzeugmaschinenmarkt (Infrastruktur für Fertigung, Prüfung und Qualitätskontrolle), die Hersteller von Komponenten, Energieversorger sowie Architekten beziehungsweise Integratoren und Installateure von Photovoltaikanlagen. Auf nationaler Ebene hat das PV-center des CSEM die bereits bestehende Zusammenarbeit mit den Eidgenössischen Technischen Hochschulen und Fachhochschulen intensiviert. Es ist auch an mehreren nationalen und europäischen Grossprojekten beteiligt, die vom Bundesamt für Energie, der Kommission für Technologie und Innovation oder auch dem Nationalfonds
beziehungsweise der Europäischen Kommission unterstützt werden. Des Weiteren gehört das CSEM dem X-GWp-Konsortium an, das in Zusammenarbeit mit dem deutschen Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) und dem französischen Institut national de l’énergie solaire (INES) derzeit ein Konzept für eine Fabrik mit einer Stromerzeugungskapazität von mehreren GW erarbeitet. 


«Auch wenn dieser Anfang vielversprechend ist, müssen wir noch viel Informations- und Überzeugungsarbeit leisten – sowohl gegenüber Experten als auch gegenüber der Öffentlichkeit», erklärt Christophe Ballif, Leiter des PV-center des CSEM in Neuenburg. «Die Sonnenenergie wird eine wesentliche Quelle für die Stromversorgung, und die Kilowattstunde kostet in einigen Teilen der Welt bereits nur noch wenige Rappen.» Zuversichtlich fügt er an: «Der Markt wächst wieder stark, und wir haben zahlreiche Ideen, die nicht nur dem Zentrum, sondern dem ganzen Land eine erfolgreiche Zukunft sichern werden.»


Quelle: CSEM

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Sonntag, 26. Januar 2014

Zayed Future Energy Preis für ABB

Der schweizerisch-schwedische Elektrokonzern  ABB ist für seinen engagierten Einsatz für Innovationen, erneuerbare Energien und Energieeffizienz mit dem Zayed Future Energy Prize 2014 ausgezeichnet worden. Auch in der Solarindustrie spielt ABB unterdessen eine wichtige Rolle - den Preis für solare Forschung erhielt das deutsche Forschungsinstitut ISE Fraunhofer (siehe Solarmedia vom 22. Januar 2014).


"Diese Auszeichnung ist eine grosse Ehre für uns", sagt Ulrich Spiesshofer, Vorsitzender der Konzernleitung von ABB (siehe Bild links). "ABB steht gemäss Firmenangaben für 'Power and productivity for a better world'. Der Zayed Future Energy Prize bestätigt uns in unserem unablässigen Streben nach Innovationen, um in den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz neue Produkte und Nutzenangebote für unsere Kunden zu entwickeln." Bei der feierlichen Preisverleihung in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, nahm Spiesshofer die Auszeichnung in der Kategorie "Grossunternehmen" von General Scheich Mohammed bin Zayed Al Nahyan entgegen, Kronprinz von Abu Dhabi und stellvertretender Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Vereinigten Arabischen Emirate. 

Der Zayed Future Energy Prize wurde 2008 ins Leben gerufen und prämiert die besten Lösungen im Bereich erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit. Er ist nach dem verstorbenen Scheich Zayed bin Sultan Al Nahyan benannt, Gründungsvater der Vereinigten Arabischen Emirate und Herrscher von Abu Dhabi, der von 1971 bis zu seinem Tod im Jahr 2004 erster Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate war.

"Diese Auszeichnung ist uns zugleich Verpflichtung, die Vision und den Gedanken der Umweltverantwortung des verstorbenen Scheichs Zayed bin Sultan Al Nahyan weiterzutragen", so Spiesshofer weiter. "Der Preis ist ein Anreiz, die Förderung der Innovationstätigkeit im Bereich erneuerbare Energien weltweit voranzutreiben – hier will ABB mit gutem Beispiel vorangehen. Die Auszeichnung stärkt uns in unserer Überzeugung und lässt uns unsere Vision, unseren Auftrag und unsere Strategie für erneuerbare Energien und eine nachhaltige Zukunft noch entschlossener verfolgen."


ABB blickt auf eine 125-jährige Geschichte der technischen Innovationen zurück. Vor fast 60 Jahren entwickelte das Unternehmen in Pionierarbeit die HGÜ-Technologie (Hochspannungs-Gleichstromübertragung), mit der grosse Strommengen verlustarm und umweltschonend über Tausende von Kilometern übertragen werden können. Diese Technik kommt umfassend zum Einsatz, um Strom von weit entfernten erneuerbaren Energiequellen in die grossen Verbrauchszentren zu liefern. ABB hat bis heute weltweit rund 90 HGÜ-Projekte mit einer Gesamt-Übertragungskapazität von 95'000 Megawatt (MW) durchgeführt – das entspricht etwa der Hälfte der gesamten installierten Basis.


In der Solarindustrie entwickelt das Unternehmen kontinuierlich innovative Lösungen zur effizienten Umwandlung von Sonnenenergie in zuverlässigen Strom. Durch die Transformation von Sonnenenergie in elektrische Energie kann der CO2-Ausstoss pro erzeugter Kilowattstunde Strom um 600 Gramm reduziert werden. Darüber hinaus zählt ABB zu den führenden Anbietern von Technologien zur Steigerung der Energieeffizienz. Dies ist der schnellste, nachhaltigste und kostengünstigste Weg, um den Stromverbrauch und die CO2-Emissionen zu reduzieren und die Versorgungssicherheit zu erhöhen. ABB-Antriebe passen die Drehzahl von Elektromotoren an die Anforderungen der jeweiligen Anwendung an und senken den Stromverbrauch des Motors dadurch typischerweise um 20 bis 50 Prozent.

ABB beliefert auch den Bahnsektor seit vielen Jahren mit innovativen und energieeffizienten Technologien. Darüber hinaus fertigt und wartet ABB sämtliche Komponenten und Teilsysteme, die auf Schienennetzen des Nah- und Fernverkehrs sowie auf Hochgeschwindigkeitsstrecken zum Einsatz kommen – sowohl im Bereich Infrastruktur als auch Rollmaterial. ABB verfügt weltweit über eine gewaltige installierte Basis und bietet auch Lifecycle-Services an, einschliesslich Instandhaltung und Modernisierung. Erst kürzlich erhielt das Unternehmen einen Auftrag über 200 Millionen US-Dollar für die Lieferung von neuen elektrischen Systemen für schwedische Hochgeschwindigkeitszüge. Die nachhaltigen energietechnischen Lösungen von ABB umfassen zudem Schnellladestationen Elektroautos, die für die moderne Mobilität eine immer grössere Rolle spielen.


Die Unternehmen der ABB-Gruppe sind in rund 100 Ländern tätig und beschäftigen weltweit etwa 150'000 Mitarbeiter. 


Quelle: ABB

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Freitag, 24. Januar 2014

PV-Rekordzubau in China

Jetzt verliert Deutschland wohl einen weiteren Titel im Rennen um die erneuerbaren Energien. Bislang jenes Land, das innerhalb eines Jahres mit rund siebeneinhalb Gigawatt am meisten Photovoltaik-(PV)-Leistung ans Netz brachte. Nun hat China wohl eine deutliche neue Marke gesetzt.

Wie die Solarplattform sonnenseite.com meldet, geht der US-Newsdienst Bloomberg New Energy Finance davon aus, dass der Photovoltaik-Zubau in China 2013 mindestens 12 Gigawatt (GW) betrug. BNEF bezieht sich dabei auf vorläufige Zahlen der chinesischen Energiebehörde.
Die endgültige Zahl könnte sogar auf 14 GW steigen, aber selbst 12 GW sind 50 % mehr, als jedes andere Land bisher in einem Jahr installiert hat. Eine Änderung der Einspeisevergütung zum Jahresende habe dafür gesorgt, dass viele Photovoltaik-Projekte noch schnell fertig gestellt wurden. 

„Die Zahlen belegen die erstaunliche Größe des chinesischen Photovoltaik-Markts. Jetzt ist der schlafende Drache aufgewacht“, sagte die Photovoltaik-Analystin Jenny Chase. „Photovoltaik-Anlagen werden immer günstiger, die Installation immer einfacher, und die chinesische Regierung war genauso überrascht wie europäische Regierungen, wie rasch der Ausbau nach Einführung einer Förderung erfolgen kann.“Industry Intelligence hat bereits Photovoltaik-Kraftwerke mit 9,5 Gigawatt registriert, die 2013 in China gebaut wurden. Marktforscher von BNEF ergänzen diese und gehen davon aus, dass die Übersicht im März 2014 komplettiert wird.

Chinesische Stromunternehmen sind weltgrößte Eigentümer von Photovoltaik-Kraftwerken. Die chinesischen Photovoltaik-Kraftwerke und -vorhaben konzentrieren sich im Westen des Landes. Dort ist die Sonneneinstrahlung hoch und die Bevölkerungsdichte niedrig. 24 % aller PV-Kraftwerke entfallen auf die Provinz Gansu, weitere 18 % auf die Region Xinjiang und 17 % auf die Provinz Qinghai. Im Zuge des Marktwachstums in China wurden die staatlichen Stromunternehmen China Power Investment Corp. (CPIC), China Three Gorges Corp. (beide Peking) und China Huadian Corp. (Jinan) die weltgrößten Eigentümer von Photovoltaik-Kraftwerken.

BNEF rechnet damit, dass China sein Photovoltaik-Ausbauziel von 14 GW im Jahr 2014 allerdings verfehlt. Die Regierung strebt an, dass 60 % der Neuinstallationen im laufenden Jahr netzgekoppelte Solarstrom-Dachanlagen sind. Dies kompliziere die Projektentwicklung in rechtlicher und finanzieller Hinsicht, so die Marktforscher. Der Markt werde jedoch 2015 wieder wachsen. Insgesamt betrug 2013 der weltweite Photovoltaik-Zubau 39 Gigawatt, 28 % mehr als 2012. Für 2014 rechnet BNEF mit 20 % Wachstum, der Markt würde ein Volumen von 47 GW erreichen.

Donnerstag, 23. Januar 2014

Spar-Potential nicht ausgeschöpft

Die Vernehmlassung zu den neuen Mindeststandards für Geschirrspüler, Computer, Wärmepumpen und andere Geräte ist zu Ende. Mit besseren Geräten liessen sich über acht Prozent des Schweizer Stromverbrauchs einsparen. Der Bundesrat will jedoch nur einen kleinen Bruchteil dieses Sparpotenzials nutzen, wie die Vorschläge zeigen. Die Umweltverbände verlangen Nachbesserungen im Kampf gegen die Stromverschwendung.

Die Mindeststandards in der Energieverordnung (EnV) bestimmen, wie viel Strom Produkte von der Lampe bis zur Wärmepumpe maximal verbrauchen dürfen. Mit einer konsequenten, an bester Technik orientierten Stromsparpolitik lassen sich bei den Geräten jährlich bis zu 5 Terawattstunden sparen, wie aktuelle Daten der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz (S.A.F.E.) zeigen (Gesamtverbrauch Schweiz: 59 TWh; Produktion AKW Mühleberg: 2.9 TWh). Der Bundesrat will jedoch nur knapp einen Sechstel dieses Potenzials ausschöpfen: Mit seinem Vorschlag für die EnV-Revision sinkt der Verbrauch bloss um 0.75 TWh pro Jahr. «Erst die Energieeffizienz macht die Energiewende klima- und naturverträglich», kommentiert Patrick Hofstetter vom WWF Schweiz. «Es ist unverständlich, dass sich der Bundesrat mit diesen völlig ungenügenden Massnahmen gegen die Stromverschwendung zufrieden geben will.»

Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) hat kürzlich untersuchen lassen, wie gut Mindeststandards als Energiesparmassnahme funktionieren. Fazit: Es gibt nur Gewinner – Unternehmen profitieren finanziell genauso wie Konsumentinnen und Konsumenten. «Ein solches Instrument ist wirksam und kann problemlos umgesetzt werden: Es fördert Innovationen und vor allem spart es Energiekosten», sagt Marco Pfister von Greenpeace Schweiz. «Zudem wird die Kaufentscheidung einfacher, wenn die schlimmsten Energiefresser gar nicht mehr auf den Markt kommen.»

Positiv ist, dass der Bundesrat viele Effizienzstandards der EU übernimmt. Aber er tut das oft mit unnötiger mehrjähriger Verzögerung. Felix Nipkow von der Schweizerischen Energiestiftung: «Es kann doch nicht sein, dass die Schweizer Politik langsamer arbeitet als die EU mit ihren 28 Mitgliedsländern.» So nimmt es der Bundesrat etwa bei Staubsaugern und Klimageräten gemütlicher als die EU. 

Gar keine Mindeststandards soll es im Gegensatz zur EU für Autoreifen geben. «Damit lässt sich das Potenzial für Treibstoffeinsparungen durch Autoreifen mit gutem Rollwiderstand in der Schweiz nur ungenügend ausnützen», so Kurt Egli vom VCS. Bei der Beleuchtung werden wichtige Produkte nicht erfasst, obschon sich alleine hier mehr Strom einsparen lässt, als das AKW Mühleberg produziert. Für die Umweltverbände ist klar: «Der Bundesrat muss seine eigene Energiestrategie endlich ernst nehmen und bei den Mindeststandards massiv nachbessern«, sagt Michael Casanova von Pro Natura.

» zur Stellungnahme der SES

» Die effizientesten Produkte auf Topten

Quelle: Schweizerische Energie Stiftung SES

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Deutsche Solarwirtschaft wehrt sich

Die Solarwirtschaft Deutschlands fordert eine deutliche Nachbesserung bei Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und den Verzicht auf die geplante Öko-Abgabe auf selbst genutzten Ökostrom in Industrie, Mittelstand und Gewerbe.

Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. kritisiert die Pläne der Bundesregierung zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes scharf und fordert einen Verzicht auf die geplante EEG-Umlage auf selbst genutzten Solarstrom. Nach einem Kabinettsbeschluss am Mittwoch in Meseberg ist vorgesehen, den Verbrauch selbst erzeugten Solarstroms zukünftig mit der Energiewende-Abgabe zu belasten. Das Bild zeigt eine kombinierte Solar-Batterien-Anlage, die die Nutzung von Solarstrom auch in der Nacht erlaubt. 

Betreiber neuer Photovoltaik-Anlagen sollen ab August dieses Jahres 70 Prozent der EEG-Umlage zahlen müssen. Dies entspräche einer Belastung von rund 4,4 Cent je selbstverbrauchter Kilowattstunde Solarstrom. Die Abgabe wird die umweltfreundliche Eigenstromerzeugung insbesondere im Mittelstand, in der Landwirtschaft und im Gewerbe weitgehend unattraktiv machen, so die Analyse des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). Er fordert die Bundesregierung auf, von dem Vorhaben unbedingt Abstand zu nehmen. Andernfalls werde die Energiewende ernsthaft Schaden nehmen.

Nach Ansicht des Solarverbandes ist es richtig, die Kosten der Energiewende auf breitere Schultern zu verteilen und wie geplant die Industrie mit ihrem eigenen fossilen Kraftwerkspark als Kompensation für Umweltschäden und Gesundheitsbelastungen am Umbau des Energiesystems stärker finanziell zu beteiligen. „Aber es ist ein Irrweg und kontraproduktiv, nun ausgerechnet klimafreundliche Solarstrom-Erzeuger zu bestrafen und für die Kosten der Energiewende zur Kasse zur bitten. Das ist so, als würde ein Schrebergärtner auf sein selbst geerntetes Gemüse eine Abgabe zahlen, um die Landwirte zu subventionieren“, meint Dr. Günther Häckl, Präsident des BSW-Solar.   

Bei Umsetzung des Vorhabens blieben Betreiber von Solaranlagen zudem länger auf eine EEG-Förderung angewiesen, was politisch nicht gewollt sein könne und zu keiner Kostensenkung führe. Bei einer vorgesehenen Bagatellgrenze in Höhe von 10 kWp Photovoltaik-Leistung sind Eigenheimbesitzer von der geplanten Regelung ausgenommen. Nach BSW-Angaben machen diese aber nur 17 Prozent des Solarzubaus aus. „Wer Solarstrom selbst verbraucht, entlastet bereits das Energiewendekonto, weil er auf die EEG-Vergütung verzichtet. Er macht den Netzausbau günstiger, weil weniger Strom transportiert werden muss und schont das Klima. Es ist unbegreiflich, dass solare Selbstversorger für ihr Umweltengagement jetzt bestraft werden sollen“, so Häckl. Der EEG-Reformentwurf müsse jetzt dringend im weiteren politischen Prozess nachgebessert werden, um die Energiewende nicht zu einer reinen Konzernveranstaltung zu machen. Häckl: „Die Mehrheit der Bevölkerung will die Energiewende und die Bürger wollen selbst an ihr teilhaben. Wer das Umweltengagement der Menschen und des Mittelstandes bremst, lässt entscheidendes Potenzial der Energiewende ungenutzt. Die Vermutung liegt nahe, dass mit dieser Maßnahme nur die konventionelle Energiewirtschaft vor lästiger Erzeugungskonkurrenz geschützt werden soll.“ 

Mittwoch, 22. Januar 2014

Höchster Preis für Solarforschung

Institutsleiter Prof. Dr. Eicke R. Weber hat am Dienstag für das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE den mit 1,5 Millionen US Dollar dotierten Zayed Future Energy Prize 2014 auf dem World Future Energy Summit in Abu Dhabi aus den Händen von Scheich Mohammed Bin Zayed Al Nahyan, Kronprinz von Abu Dhabi, entgegen genommen (siehe Bild). Das Preisgeld ist höher als bei den Nobel-Awards. 

Als einer von drei Finalisten machte das vor über dreißig Jahren gegründete, größte europäische Solarforschungsinstitut das Rennen in der Kategorie Nongovernmental Organization (NGO). Ausschlaggebende Bewertungskriterien für die Auswahl der Preisträger waren deren Einfluss auf einen spürbaren industriellen, gesellschaftlichen und ökologischen Wandel, ihre Führungsrolle und Vorbildfunktion sowie die Zukunftsfähigkeit und das Innovationspotenzial der Einrichtung. Die Preisverleihung fand in Abu Dhabi im Rahmen der Sustainability Week statt.

»Wir freuen uns außerordentlich«, so Institutsleiter Prof. Eicke R. Weber, »dass das Komitee des Zayed Future Energy Prize die langjährige Arbeit des Fraunhofer ISE für eine nachhaltige Energieversorgung auf diese Weise anerkennt.« Und er fügt hinzu: »Dieser hochdotierte Preis wird es uns ermöglichen, Länder, die noch nicht auf dem Weg einer Energiewende sind, mit unserer Forschung zu unterstützen. Zum Beispiel in der Form, dass wir am Fraunhofer ISE konzipierte Energiesystemanalysen und -versorgungsmodelle für einen reibungslosen und kosteneffizienten Wandel hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung für andere Regionen weiterentwickeln und so die Basis für ernsthafte technologische Zusammenarbeit legen.« Auch für Ausbildungsprogramme soll das Preisgeld genutzt werden.

Für das Emirat Abu Dhabi, einer der weltweit größten Energieproduzenten, ist das Thema Erneuerbare Energien von großer Bedeutung. Um die Relevanz dieser Verantwortung hervorzuheben, schreibt das Emirat im Gedenken an Scheich Zayed bin Sultan Al Nahyan, erster Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate und Emir von Abu Dhabi, einmal jährlich den Zayed Future Energy Prize aus. Ausgezeichnet werden Unternehmen, NGOs und Ausbildungseinrichtungen sowie das Lebenswerk einzelner Personen. Das Fraunhofer ISE war einer von drei Finalisten, neben der britischen Organisation Practical Action World und dem US amerikanischen World Resources Institute (WRI).

Quelle: Fraunhofer ISE

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Dienstag, 21. Januar 2014

Solarstrom für das WEF in Davos

Hanwha Q CELLS unterstützt das Projekt „Greener Davos“ der Gemeinde Davos und des Weltwirtschaftsforum. Das Unternehmen sponsert seine hocheffizienten Q.PEAK 275 Wp Module für eine 340 kWp PV-Solaranlage auf den Dächern des Davoser Kongresszentrums und des nahe gelegenen Hallenbads „eau-lá-lá“. 

 Der erste Teil der PV-Anlage mit einer Nennleistung von 175 kWp besteht aus circa 640 Modulen ist gemäss Angaben des Modulherstellers bereits fertiggestellt und ans Stromnetz angeschlossen (siehe Bild). „Die Q CELLS Module unterstützen uns dabei, die Auswirkungen auf die Umwelt während des alljährlichen Treffens zu reduzieren. Sie erzeugen ausreichend Energie, um den CO2-Ausstoß um mehr als zehn Tonnen pro Jahr zu reduzieren: ein weiterer Schritt in Richtung einer klimaneutralen Zukunft“, erläutert Alois Zwinggi, Managing Director des Weltwirtschaftsforum.

Das Sponsoring unterstreicht das Engagement der Hanwha Gruppe, eines der Top-Ten Unternehmen Koreas und Mutterkonzern von Hanwha Q CELLS, die Welt zu einem nachhaltigeren Ort zu machen und sich den kombinierten Herausforderungen einer dynamischen Wirtschaft, des Klimawandels sowie der Erschöpfung der weltweiten Energieressourcen zu stellen. „Das Weltwirtschaftsforum in Davos ist der perfekte Ort, um den Nachhaltigkeitsgedanken unter den weltweit führenden Köpfen in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik voranzutreiben“, kommentiert Ki-Joon Hong, Vice Chairman und Chief Executive bei Hanwha Chemical, als Repräsentant der Hanwha Gruppe. „Das Solarsystem auf dem Dach des Davoser Kongresszentrum ist angewandte Nachhaltigkeit und verdeutlicht das Engagement von Hanwha, die Solarenergie als verlässlichste Energiequelle der Welt weiter  voranzutreiben.“


Geplant und durchgeführt wurde das Projekt von dem EPC Amstein + Walther AG. Die Arbeiten starteten im Januar 2013, nachdem die Gemeinde Davos und das Weltwirtschaftsforum sich dazu entschlossen hatten, einen weiteren Schritt in Richtung „Greener Davos“ zu gehen. Die Installation der Module wurde kurz vor dem ersten Schneefall im November 2013 abgeschlossen: Gleich nach der Anlieferung wurden diese mithilfe eines Hubschraubers auf das Dach gebracht. Innerhalb von nur zwei Tagen waren alle Module installiert und an das Stromnetz angeschlossen. Der zweite Teil des 340 kWp PV-Systems wird auf dem Dach des Davoser Hallenbads „eau-lá-lá“ installiert.

Quelle: Hanwha Q Cells

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Montag, 20. Januar 2014

Anteil EE kann verdoppelt werden

Eine Verdopplung des weltweiten Anteils erneuerbarer Energien auf 30
Prozent bis 2030 ist möglich. Dies zeigt eine erste Analyse von 26
Ländern, die zusammen für drei Viertel des weltweiten Energieverbrauches
stehen. Der Bericht wurde auf der 4. Versammlung der Internationalen
Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) in Abu Dhabi vorgelegt, die am
Sonntag zu Ende ging.


Gesamtwirtschaftlich betrachtet entstehen durch eine Verdopplung des

Anteils der erneuerbaren Energien keine zusätzlichen Kosten. Dies liegt
daran, dass externe Kosten vermieden werden können, weil Umwelt- und
Gesundheitsschäden verringert werden können. Gleichzeitig könnte der
Anteil der weltweit im diesem Sektor arbeitenden Menschen auf gut 16
Millionen Beschäftigte verdreifacht werden. Der Bericht zeigt
verschiedene Lösungswege und Technologieoptionen auf, mit einem
besonderen Augenmerk auf Anwendungen im Wärme- und Transportsektor. Die Erkenntnisse derStudie stärken damit das auch von Deutschland
unterstützte Verdoppelungsziel für erneuerbare Energien im Rahmen der
UN-Initiative „Sustainable Energy for All“.

Knapp 1000 Vertreter aus über 140 Staaten, darunter mehr als 70

Energieminister, trafen sich in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate)
zur 4. IRENA-Versammlung sowie zum anschließenden Weltgipfel für
zukünftige Energien
 (World Future Energy Summit), der noch bis Freitag
dieser Woche andauert. Die IRENA-Delegierten beschlossen ein
anspruchsvolles zweijähriges Arbeitsprogramm sowie ein Budget mit einem
Gesamtvolumen über 64 Millionen US-Dollar.

Die maßgeblich auf Initiative von Deutschland 2009 in Bonn gegründete

Organisation mit Sitz in Abu Dhabi wird inzwischen von 167 Staaten
unterstützt (davon 127 Vollmitglieder). Sie ist die weltweit am
schnellsten wachsende internationale Organisation. 
Ein Meilenstein ist der Beitritt Chinas, das seit dem 2. Januar 2014 vollumfängliches
IRENA-Mitglied ist. China hat sich anlässlich der Versammlung klar zu den
Zielen IRENA’s bekannt, den Ausbau der erneuerbaren Energien weltweit
weiter voranzutreiben.

Beim anschließenden World Future Energy Summit kommen Vertreter 
aus Politik, Wirtschaft, Forschung und der Nichtregierungsorganisationen
zusammen, um die Wege der zukünftigen Energieversorgung zu beraten.


Quelle: Bundesumweltministerium Deutschland

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Energiewende für jederman in Gefahr

Der deutsche Wirtschaftsminister Gabriel plant eine EEG-Umlage auf Solarstrom. Die Solarwirtschaft sieht die Verbreitung der Solarenergie massiv behindert und appelliert eindringlich an die Bundesregierung, auf die vorgesehene Solarstrom-Abgabe zu verzichten.

Bundeswirtschaftsminister Gabriel plant, solaren Eigenstromerzeugern bereits ab August 2014 einen Teil der Energiewende-Kosten in Rechnung zu stellen. Dies geht aus dem Entwurf eines Eckpunktepapiers des Bundesministers hervor, das am Wochenende an die Öffentlichkeit durchgesickert war und bereits am Dienstag im Bundeskabinett verabschiedet werden könnte. Danach soll die Eigenstromerzeugung größerer neuer Solarstromanlagen künftig mit der EEG-Umlage belastet werden. 

Vielleicht bald nicht mehr möglich: Im Eiserfelderring (Berlin) wurden auf sieben Dächern der Charlottenburger Baugenossenschaft eine PV-Anlage mit einer Spitzenleistung von 360kWp installiert (siehe Solarmedia vom 25. Juni 2011). 

Dies würde verhindern, dass künftig auch Mieter und Gewerbetreibende aktiv die Energiewende vorantreiben können, warnt der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar). Der Solarverband appelliert deshalb eindringlich an die Bundesregierung, auf das Vorhaben zu verzichten. „Jetzt ist die Energiewende für Jedermann in Gefahr! Statt die Verursacher des Klimaproblems stärker zur Kasse zu bitten, sollen Solaranlagenbetreiber nun Teile der Energiewende selbst bezahlen. Dies würde die Rentabilität vieler neuer Photovoltaik-Anlagen zerstören, zahlreiche Investoren abschrecken und den Solarmarkt weiter einbrechen lassen“, warnt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. Solarenergie für ihre eigene Markteinführung zur Kasse zu bitten, gleiche der Planung eines Perpetuum mobile.  

Das Verursacherprinzip würde ad absurdum geführt, die Einführung selbst tragender Vermarktungsmodelle von Öko-Strom behindert und die Abhängigkeit von der EEG-Förderung wieder erhöht werden. Dies könne politisch nicht gewollt sein und gefährde die gesellschaftliche Akzeptanz der Energiewende. Bei einer EEG-Umlage auf Solarstrom drohen erste Angebote im Markt, mit denen Mieter direkt mit günstigem Solarstrom versorgt werden, unwirtschaftlich zu werden. Auch Gewerbetreibende, die mit Solarstrom einen Teil ihrer Energieversorgung umweltfreundlich decken wollen, würden dann von einer Investition in die eigene Photovoltaik-Anlage Abstand nehmen, befürchtet der Branchenverband. 

„Nur wenn wir Solarstrom jetzt auch in Gewerbegebiete und Städte bringen und Geschäftsmodelle für klimafreundlichen Nahstrom ermöglichen, kann die Energiewende gelingen“, so Körnig. Aufgrund starker Einschnitte bei der Solarstromförderung in der letzten Legislaturperiode verzeichnete die Solarbranche 2013 in Deutschland einen Marktrückgang von rund 55 Prozent. Die Preise für Solartechnik sind in den letzten Jahren aufgrund technologischen Fortschritts und eines harten internationalen Wettbewerbs um über zwei Drittel gesunken. Für einige Jahre ist sie aber noch auf die Befreiung von Steuern und Abgaben und eine flankierende EEG-Förderung angewiesen. 

Freitag, 17. Januar 2014

Solarwärme immer wichtiger

Die Erreichung der beschlossenen Klimaziele erfordert in Zukunft ein verstärktes Engagement bei der regenerativen Wärmeerzeugung, also der Nutzung der Solarwärme.  Die Intersolar Europe erweitert 2014 entsprechend ihr Themenspektrum. Neben den Bereichen Photovoltaik, PV-Produktionstechnik, Energiespeicher und Solarthermie wird die weltweit größte Fachmesse der Solarwirtschaft um den Themenbereich „Regenerative Wärme“ erweitert.

Der Wärmemarkt hat beispielsweise in Deutschland mit 40 Prozent den größten Anteil am Energieverbrauch (was in der Schweiz nicht viel anders ist - siehe Bild aus dem Emmental) und bietet damit ein enormes Potenzial, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Bestandsgebäude und besonders die Effizienz der dort installierten Heizsysteme bieten dabei viele Möglichkeiten. Moderne Heizungsanlagen reduzieren aber nicht nur den CO2-Ausstoß durch fossile Brennstoffe, auch die Heizkosten können deutlich gesenkt werden. Die Forderungen an die Politik nach einem stärkeren Einsatz für die Energiewende am Wärmemarkt werden lauter. Auch die Intersolar Europe treibt das Thema verstärkt voran: 2014 präsentiert die Fachmesse im Rahmen des neuen Themenbereichs „Regenerative Wärme“ Trends und Komplettlösungen für das regenerative Heizen. Zudem wird eine dreitägige Forumsveranstaltung zum Thema in Halle C4 der Messe stattfinden.

Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen in Deutschland bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent und bis 2050 um 80 bis 95 Prozent zu reduzieren (jeweils bezogen auf das Basisjahr 1990). Dem Wärmemarkt kommt zur Erreichung dieser Ziele eine besondere Bedeutung zu: Nur knapp ein Viertel der rund 20 Millionen Heizungsanlagen in Deutschland sind auf dem aktuellen Stand der Technik. Drei Viertel, also gut 15 Millionen Heizgeräte, sind damit bis 2020 modernisierungsbedürftig, hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) festgestellt.

Vor diesem Hintergrund sollten sowohl Haus- und Wohnungsbesitzer als auch Architekten, Energieberater, Installateure und Planer die Vorteile regenerativer Heizsysteme berücksichtigen. Die Intersolar Europe 2014 informiert dazu in einem neuen Themenbereich „Regenerative Wärme“ und in einer Forumsveranstaltung über Technologien, Produkte und Dienstleistungen.

Derzeit liegt der Anteil erneuerbarer Energien an der Wärmeversorgung in Deutschland bei 9,5 Prozent und soll bis 2020 laut Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) auf 14 Prozent steigen. Andernorts ist man dagegen deutlich ambitionierter. In Dänemark soll bereits bis 2035 die gesamte Wärmeversorgung durch erneuerbare Energien sichergestellt sein. Um dieses Ziel einzuhalten, dürfen seit diesem Jahr in Dänemark keine Öl- oder Erdgas-Heizkessel mehr in Neubauten installiert werden. Ab dem Jahr 2016 müssen Öl-Heizkessel  bei Sanierungen in Bestandsgebäuden gegen regenerative Wärmeerzeuger ausgetauscht werden.

Aber auch in Deutschland machen gesetzliche Vorgaben in Zukunft effizientere Heizsysteme notwendig. So legt die europäische Richtlinie „Nearly Zero Energy Building (NZEB)“ ab 2020 für Neubauten einen minimalen Energieverbrauch fest. Ab 2015 sieht zudem die „EU-Verordnung zur umweltgerechten Gestaltung von Warmwasserbereitern und Warmwasserspeichern“ – kurz: „Energy Labelling“ – neue Mindestanforderungen und ein Energielabel für Heizsysteme vor. Davon werden vor allem regenerative Heizsysteme profitieren.

Laut einer Analyse der Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE), Berlin, gibt ein durchschnittlicher Drei-Personenhaushalt in Deutschland rund 1.500 Euro pro Jahr für Heizung und Warmwasser aus. Die stark in der Diskussion befindlichen Stromkosten machen dagegen nur durchschnittlich 996 Euro aus. Hinzu kommt: Noch fast 80 Prozent der deutschen Haushalte heizen mit fossilen Energiequellen, wie Erdgas, Kohle oder Öl. Wer mit Öl heizt, zahlt laut AEE inzwischen das Doppelte im Vergleich zum Jahr 2000. Auch der Preis für Erdgas ist seitdem um 70 Prozent gestiegen. Bei dieser Preisentwicklung ist regenerative Wärme nicht nur ökologischer, sondern inzwischen auch ökonomischer als fossile Energieträger. Über 20 Jahre gerechnet kostet eine Kombianlage aus Pelletsheizung und Solarthermie und deren Betrieb in einem Einfamilienhaus nur noch etwa halb so viel wie Anschaffung und Unterhalt eines Öl-Brennwertgeräts.

Auch aus volkswirtschaftlicher Sicht lohnt sich die Energiewende im Wärmemarkt. 93,5 Milliarden Euro wurden 2012 an Nettoimportkosten für Gas, Kohle und Öl ausgegeben, so das Forschungsbüro Energy Comment, Hamburg. Damit belief sich der Anteil der Energieimporte am Bruttoinlandsprodukt auf 3,5 Prozent. Zehn Jahre zuvor lag dieser Anteil noch bei 1,6 Prozent. Würde dieses Geld zukünftig in den Ausbau regenerativer Wärme investiert, würde davon nicht nur die Umwelt, sondern insbesondere auch die Wirtschaft profitieren: vom Anlagenhersteller bis zum regionalen Handwerker und Installateur.

Die Intersolar Europe erweitert 2014 ihr Themenspektrum. Neben den Bereichen Photovoltaik, PV-Produktionstechnik, Energiespeicher und Solarthermie wird die weltweit größte Fachmesse der Solarwirtschaft um den Themenbereich „Regenerative Wärme“ erweitert. Der neue Bereich integriert dann neben der solaren Wärmeerzeugung auch regenerative Heizsysteme wie Pellets- und Hackschnitzelheizungen sowie energieeffiziente Technologien wie Mini-Blockheizkraftwerke bzw. Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und Wärmepumpen. Eine Forumsveranstaltung in Halle C4 trägt zum vertieften Informationsaustausch bei. Mit der Erweiterung ihres Angebots will die Intersolar Europe dazu beitragen, die Energiewende im Wärmemarkt schneller voranzutreiben.

Die Intersolar Europe 2014 findet vom 4. bis 6. Juni auf der Messe München statt. Weitere Informationen zur Intersolar Europe unter www.intersolar.de.
Quelle: Intersolar Europet 2014  / Bild: Guntram Rehsche

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Donnerstag, 16. Januar 2014

Der Speicher-Markt hebt ab

Das Marktforschungsunternehmen IHS prognostiziert ein starkes Marktwachstum für netzgekoppelte Batteriespeicher.

In einem aktuellen Report zur Zukunft von netzgekoppelten Energiespeichersystemen (The Future of Grid-Connected Energy Storage) geht das Markforschungsunternehmen IHS von einem starken Wachstum in diesem Marktsegment aus. Bis 2017 soll der Markt laut Prognose auf über 6 Gigawatt anwachsen. Weitere fünf Jahre später soll sich der Markt dann nochmal mehr als versechsfachen. "Der netzgekoppelte Energiespeicher-Markt wird explodieren, auf insgesamt über 40 Gigawatt installierter Leistung bis zum Jahr 2022", sagt Sam Wilkinson, Solar-Research Manager bei IHS.

In den Jahren 2012 und 2013 wurden laut IHS weltweit nur schätzungsweise 340 Megawatt neuer Batteriespeicher-Kapazitäten installiert. Dies auch nur in wenigen Regionen, wie Deutschland, Japan, USA und Teilen von Mittel- und Südamerika. In Zukunft werden laut IHS die USA der größte Markt für Speichersysteme sein, wo bis 2017 rund 43 Prozent aller netzgekoppelten Speichersysteme ans Netz angeschlossen werden sollen. Weitere wichtige Zukunftsmärkte: Deutschland und Japan.

Was die verwendete Technologie angeht, werden laut IHS bis zum Jahr 2017 Lithium-Speicher dominieren, mit einem Anteil von mehr als 60 Prozent. Langfristig werde Lithium aber wieder Anteile verlieren, zugunsten von Technologien wie Natrium-Schwefel, Natrium-Nickel-Chlorid, Flow-Batterien und Druckluftspeichern.

Dienstag, 14. Januar 2014

Deutsche Bank erwartet Solarrausch

Vor Jahresfrist hatte die Schweizer Grossbank UBS bereits eine «Revolution» im Solarbereich vorausgesagt (siehe Solarmedia vom 25. Mai 2013). Nun sprechen Experten der Deutschen Bank gar von einem solaren Goldrausch - die globale Nachfrage soll demnach von 35 Gigawatt (GW) Leistung im abgelaufenen Jahr auf deren 46 im aktuellen und sogar 56 im 2015 steigen - welcome back to the boom! 

Marktanalysten der Deutschen Bank erwarten für die kommenden zwei Jahre hohe Absätze auf dem globalen Photovoltaik-Markt. Für 2014 rechnen die Experten laut einer jetzt veröffentlichten Studie mit einem Absatz von 46.000 Megawatt (oder 46 GW) Solarleistung. 2015 soll dieser den Prognosen zufolge sogar bei 56.000 Megawatt liegen. Die Experten sprechen bereits von einem "solaren Goldrausch", wie das Portal klimaretter.info schreibt.

Was die Experten so optimistisch stimmt, sind verschiedene politische und ökonomische Signale aus China (siehe Bild), Japan und den USA. So will China die Rahmenbedingungen für den Bau von Solaranlagen verbessern und bis Ende 2015 insgesamt 35.000 Megawatt Solarleistung installieren. Die Experten erwarten für 2014 und 2015 Zubauraten von bis zu 7.000 beziehungsweise 10.000 Megawatt.

Für Japan und die USA prognostizieren die Analysten für das laufende Jahr den Bau von jeweils 8.000 Megawatt Solarleistung. Die Energieforschungs- und Entwicklungsbehörde des US-Bundestaates New York hat beispielsweise 960 Millionen Dollar zusätzlich beantragt, um über die New York-Sun Initiative bis 2023 kleine und mittlere Solaranlagen jährlich mit mehr als 100 Millionen Dollar (79 Millionen Euro) fördern zu können. Allein im Bundestaat New York sollen zwischen 2016 und 2023 drei Gigawatt Solarleistung installiert werden.

Zum Vergleich: In den Spitzenjahren 2010 bis 2012 wurden in Deutschland jährlich rund 7.500 Megawatt installiert. Im vergangenen Jahr ließen die gekürzten Einspeisetarife den Ausbau der Photovoltaik drastisch einbrechen: auf nur noch 3.300 Megawatt. Die Analysten der Deutschen Bank erwartet in Gesamteuropa für dieses Jahr einen Zubau von 7- bis 8.000 Megawatt. Für Deutschland prognostizieren sie 2.800 Megawatt.

Quelle: klimaretter.info 

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Montag, 13. Januar 2014

Fast doppelt so viel Solarstrom

Gemäss Schätzungen des Solarenergie-Fachverbandes Swissolar wurden 2013 Solarstrom-Anlagen mit einer Fläche von rund 2.1 Quadratkilometern gebaut. Somit fliesst heute rund 1 Prozent Schweizer Solarstrom im Netz, fast doppelt so viel wie vor einem Jahr. Für das laufende Jahr wird mit einem stagnierenden Markt gerechnet. Ob das Wachstum danach weiter geht und wie rasch Photovoltaik zu einer zentralen Stromquelle für unser Land wird, hängt von den politischen Entscheiden der nächsten Wochen ab. 

Eine Befragung grosser Installationsfirmen durch Swissolar kurz vor Jahresende zeigt ein positives Bild: 2013 wurden Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von rund 300 Megawatt (MW) neu installiert, was einer Fläche von rund 2.1 Quadratkilometern entspricht. Die gesamthaft installierte Leistung der Schweiz liegt Ende Jahr bei rund 730 MW, und der Solarstromanteil liegt über ein Jahr gerechnet bei rund 1% des Landesverbrauchs oder dem Verbrauch von 200‘000 typischen Haushalten (knapp 600 Millionen Kilowattstunden). 

Der Ausbau der Solarenergie verläuft deutlich schneller als es der Bundesrat projiziert. In seiner im letzten September präsentierten Energiestrategie wird für 2020 ein Solarstromanteil von 2% vorausgesagt – ein Wert, der bereits 2016 erreicht sein wird. Soll die Energiewende real werden, wäre ein Zielwert von 5% angemessen – so viel liefert das AKW Mühleberg, das spätestens 2019 stillgelegt wird. Ein Blick nach Deutschland mit heute schon 6% Solarstrom zeigt, was in wenigen Jahren möglich ist.

In absoluten Zahlen ist die zugebaute Leistung 2013 zwar um ein Drittel höher als im Vorjahr, prozentual gesehen zeichnet sich jedoch ein Rückgang des Wachstums ab. Private Bauherren wie auch Grossinvestoren wurden im vergangenen Jahr durch die „Stop and Go“-Politik stark verunsichert. Von August bis Oktober 2013 hat die Unsicherheit über die künftigen Einspeisetarife den Markt destabilisiert, bis vom Bundesrat eine praktikable Lösung beschlossen wurde. Dank der parlamentarischen Initiative 12.400, die nun in Kraft ist, hat sich die Lage für die nächsten zwei Jahre entschärft. 

2014 und 2015 werden grössere Photovoltaik Kontingente in der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) freigegeben. Die voraussichtlich ab 1. April 2014 verfügbare Einmalvergütung für Kleinanlagen wird zumindest für private Bauherren den Investitionsentscheid erleichtern und den Markt stützen. Diese Einmalvergütung wird ohne Wartezeit ausbezahlt, was den Bau stark vereinfacht. Eine weitere Neuerung ist das Recht auf Eigenverbrauch des Solarstroms. Photovoltaik wird damit insbesondere für private Hausbesitzer sehr attraktiv, wodurch das Marktvolumen 2014 mindestens auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden dürfte.

Swissolar hat wesentlich mehr Sorgen bezüglich der Jahre ab 2016: Zurzeit liegt die Energiestrategie zur Beratung bei der nationalrätlichen Energiekommission UREK. Die nächsten Sitzungen dieses Gremiums werden darüber entscheiden, wie die erfolgreiche kostendeckende Einspeisevergütung so weiterentwickelt werden kann, dass sie auch nach 2016 Anreize zum Bau von Solaranlagen schafft. Der Handlungsbedarf ist gross, denn es stehen zurzeit fast 30‘000 Solarprojekte mit einer potenziellen Jahresproduktion von 1.5 Milliarden Kilowattstunden – die Hälfte der Mühleberg-Jahresproduktion – auf der KEV-Warteliste. Und zusammen mit den Wartelisten-Projekten der anderen Technologien könnte sogar die Produktion aller drei kleinen AKW (Mühleberg, Beznau 1 und 2) ersetzt werden. Deshalb verlangt Swissolar, dass der Deckel der Förderabgabe auf Strom von heute 1.5 Rappen pro Kilowattstunde wie vom Bundesrat vorgeschlagen mindestens auf 2.3 Rappen erhöht wird.

Seit Einführung der KEV konnten die Einspeisetarife für Solarstrom um 60% gesenkt werden - eine Reduktion, die keine andere Technologie vorweisen kann und die die Marktreife der Photovoltaik eindrücklich unterstreicht. Das bedeutet auch: Mit einem Förderfranken können mehr als doppelt so viele Anlagen wie 2009 gefördert werden. Angesichts der ungleich langen Spiesse im europäischen Strommarkt – Stichwort ungedeckte Klimafolgekosten des Kohlestroms und fehlende Transparenz beim Atomstrom – braucht es die KEV weiterhin.

Swissolar vertritt als Branchenverband die Interessen von 500 Verbandsmitgliedern mit rund 10‘000 Arbeitsplätzen der Schweizer Solarenergiebranche in der Öffentlichkeit, der Politik und gegenüber den regulierenden Behörden. Swissolar setzt sich für eine schnell wachsende Nutzung von Solarenergie in der Schweiz ein. Diese wird zur Stromerzeugung, zur Beheizung von Gebäuden sowie zur Warmwasseraufbereitung genutzt. Der Grundstein für den Verband wurde bereits 1978 gelegt. Swissolar zählt damit zu den ersten Solarorganisationen weltweit.

Die Sonne liefert der Schweiz jährlich 220-mal mehr Energie als wir brauchen. Swissolar setzt sich für die Energiewende hin zu einer Energieversorgung ohne den Einsatz fossiler oder nuklearer Energieträger ein. Als Sprachrohr der Branche stellt Swissolar ehrgeizige aber realistische Ziele zur Verbreitung von Sonnenenergie in der Schweiz: 20% Solarstrom bis 2025 (12 m² Modulfläche pro Einwohner).

Quelle: Swissolar  / Bild: Guntram Rehsche

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Starke regionale Wertschöpfung

Erneuerbare Energien tragen erheblich zur regionalen Wertschöpfung bei. Das belegt eine Studie der Universität Kassel. Zugleich geben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Empfehlungen, wie beim Bau von Anlagen das regionale Wertschöpfungs-Potenzial genutzt werden kann.

Eine Forschungsgruppe unter Führung von Prof. Dr. Reinhold Kosfeld, Leiter des Fachgebiets Statistik an der Universität Kassel, untersuchte für die Studie, welche regionalwirtschaftlichen Effekte die verschiedenen Strom-Erzeugungsarten Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft und Biogas haben. Sie vergleicht dabei die fünf Modellregionen Landkreis Dithmarschen, Planungsregion Lausitz-Spreewald, Landkreis Rhein-Sieg, Planungsverband Westmittelfranken sowie Nordhessen (genauer: der Regierungsbezirk Kassel). „Diese fünf Regionen haben wir ausgewählt, weil sie für die verschiedenen Energieerzeugungsarten jeweils spezifische Vorteile und Schwerpunktsetzungen aufweisen“, erläutert Prof. Kosfeld. „Entsprechend unterschiedlich fallen die Ergebnisse aus.“ 

Die regionale Wertschöpfung durch Erneuerbare Energien betont in der Schweiz etwa die Region Emmental - mit dem Label «Oil of Emmental».

 




Für die Region Nordhessen summiert sich die regionale Wertschöpfung auf über 115 Mio. Euro jährlich – und das obwohl die Studie sich auf Anlagen konzentriert, die nach dem EEG-Gesetz gefördert werden. Großanlagen wie das Edersee-Kraftwerk fließen nicht mit ein. Außerdem lässt die Studie Energieerzeugungsarten wie die Geothermie aus der Rechnung, die bislang nur in geringem Umfang zur Energiegewinnung beitragen. Den größten Anteil zur Wertschöpfung steuert in Nordhessen demnach mit rund 90,4 Mio. Euro die Photovoltaik bei. Daneben spielen auch Windkraft (12,2 Mio. Euro) und Biogas (12,0 Mio. Euro) eine große Rolle. Die Wasserkraft trägt – ohne das Edersee-Kraftwerk – nur einen kleinen Teil zur Wertschöpfung bei (0,8 Mio. Euro). Die jährliche Wertschöpfung pro Kopf beträgt in Nordhessen 94,30 Euro. „Zu beachten ist, dass wir in unserer Untersuchung regionalwirtschaftliche Effekte ermitteln. Das schließt nicht aus, dass Anlagen aus anderen Gründen anders bewertet werden können“, stellte Prof. Kosfeld klar. „Das kann der Energiemix sein, aber auch betriebswirtschaftliche Gründe. Ein anderes Beispiel sind Pumpspeicherwerke, die nur eine geringe Wertschöpfung haben, deren Vorteil aber in der Stabilisierung des Netzes liegt.“ 

Berücksichtigt wurde in der Studie nur die Stromerzeugung, nicht die Erzeugung anderer Energie (wie Wärme- oder Biosprit-Gewinnung). Zudem beschränkt sich die Studie auf die Betriebsphase der Anlagen, die Anfangsinvestitionen für den Bau der Anlagen fließen nur als Betriebskosten über die Abschreibungen ein. Eine Rechnung, die die Anfangsinvestitionen in ihrer vollen Wirkung einbezieht, hätte allein auf volkswirtschaftlicher Ebene Sinn. Die Hochrechnung der Kasseler Forschungsgruppe basiert auf der Ende 2011 tatsächlich installierten Leistung. 

Die Methode zur Errechnung der Wertschöpfung leitet sich aus der Entstehungs- und Verteilungsrechnung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ab. Neben dem Wert des erzeugten Stromes wurden dabei auch jährlich anfallende Kosten etwa für Wartung, Versicherung oder Fremdkapitalzinsen eingerechnet. Höhere Kosten können dabei zu einer höheren regionalen Wertschöpfung führen – insbesondere, wenn sie noch durch entsprechende Erlöse gedeckt werden und das ausgegebene Geld in der Region bleibt. „Übernimmt ein Handwerker aus der Nachbarschaft die Wartung, erhöht das die regionale Wertschöpfung; kommt der Handwerker von weit her, dann versickert der regionale Effekt“, erläutert Prof. Kosfeld. Zudem berücksichtigten die Statistiker die Wirkung von Steuern und indirekten Effekten wie Abschreibungen. Und nicht zuletzt berechneten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch die sogenannten induzierten Effekte: Die Einnahmen aus der Stromerzeugung lösen nämlich eine Kaskade weiterer Wertschöpfung aus. Vereinfacht gesagt: Der Besitzer einer Anlage gibt seine Einnahmen zu einem bestimmten Anteil für Waren und Dienstleistung aus der Region aus, wovon wiederum andere Gewerbetreibende profitieren – und so weiter. 

Die Forschungsgruppe bezifferte nicht nur die Wertschöpfung alternativer Stromerzeugung für ganze Regionen, sie führte darüber hinaus auch auf, wie viel einzelne, typische Anlagen pro installierter kW zur Wertschöpfung beitragen. Ergebnis: Die Effekte zwischen den einzelnen Energiearten differieren stark. Den größten Beitrag pro kW weisen dabei kleine eigenbetriebene Biogasanlagen auf (in Nordhessen 750 Euro pro kW). Dies ist primär auf die vergleichsweise hohen Vergütungssätze zurückzuführen, die insbesondere dann ins Gewicht fallen, wenn die Landwirte in der Biogas-Produktion nachwachsende Rohstoffe und Gülle in größerem Umfang einsetzen. Windkraft und Photovoltaik führen hingegen aufgrund eher geringer Betriebskosten zu deutlich niedrigeren Wertschöpfungseffekten. Aber auch innerhalb einer Energieart fallen die Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen auf - begründet im Wesentlichen durch die standortspezifische Ertragslage und durch die unterschiedlichen regionalen Importquoten, die von der Größe und der Wirtschaftsstruktur der Regionen bestimmt werden. So ist der Beitrag pro kW installierter Leistung von Windkraftanlagen in Dithmarschen naheliegenderweise höher als im Binnenland.  

Die Autoren schließen ihre Studie mit konkreten Handlungsempfehlungen. Die Nutzung erneuerbarer Energien könne „seitens der Regionalplanung im Sinne ihrer Entwicklungsfunktion nicht nur als regulative Aufgabe, sondern auch als ökonomische Chance für die Region beworben werden“, heißt es darin. „Je größer der Wertschöpfungseffekt einer erneuerbaren Energie ist, umso nachhaltiger ist ihr Beitrag zur Regionalentwicklung, wodurch sich insbesondere auch in strukturschwachen ländlichen Räumen völlig neue Perspektiven ergeben können.“ So empfehlen die Autoren die Finanzierung von Anlagen über regionale Banken und Fonds oder über die Bereitstellung von Bürgerkapital – denn nur dann bleiben auch die Erlöse in der Region.

Das Fachgebiet Statistik der Universität Kassel führte die Untersuchung im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung durch. Kooperationspartner war die Firma MUT Energiesysteme, Kassel. 


Quelle: Universität Kassel 

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