Mittwoch, 7. Mai 2014

Mit der Sonne geht es voran

Kein europäisches Land ausser Ungarn produziert so wenig Strom aus neuen erneubaren Energien wie die Schweiz. Nur gerade 83 kWh/Kopf werden hier jährlich aus Sonne und Wind generiert, in Deutschland hingegen 1040 kWh. Das zeigt eine Berechnung der Schweizerischen Energie-Stiftung SES. Die Schweiz hat zwar bei der Photovoltaik ziemlich zugelegt, doch die Deckelung der KEV (kostendeckende Einspeisevergütung) verhinderte eine effiziente Entwicklung. 


Die Schweiz hat ihre Stromproduktion aus Photovoltaik und Wind in den letzten vier Jahren von 15 auf 83 kWh pro Kopf mehr als verfünffacht. Im Vergleich zum übrigen Europa jedoch ist und bleibt die Produktion von neuen erneuerbaren Energien in der Schweiz kümmerlich. Die Schweizerische Energie-Stiftung hat die Daten des EU-Projektes «EurObserv’ER», das seit 1998 die Entwicklung der erneuerbaren Energien in der EU verfolgt, um die Schweiz erweitert: Die Schweiz liegt abgeschlagen auf dem vorletzten Platz – nur noch vor Ungarn. Europaweit wird die Energiewende erfolgreich umgesetzt. Spitzenreiter Dänemark erzeugt mit 2070 kWh/Kopf insgesamt rund 25mal mehr Strom aus Sonne und Wind als die Schweiz. Deutschland liegt im europaweiten Vergleich mit einer Pro-Kopf-Produktion von 1035 kWh hinter Spanien (1340), Portugal (1181), Irland (1089) und Schweden (1040) auf Platz 6.
Die Schweiz hat in den letzten vier Jahren vor allem die Photovoltaik vorangetrieben: Heute generiert die Sonne sieben Mal mehr Strom als 2010. Im europäischen Kontext ist diese Leistung allerdings auch höchstens mässig: Rumänien verzeichnet mit einer Produktionssteigerung um den Faktor 25 im gleichen Zeitraum den grössten relativen Zuwachs an erneuerbaren Energien. 

Die Windkraft hat in der Schweiz eigentlich nur 2011 einen relevanten Aufschwung erhalten: Die Produktion ist innerhalb eines Jahres verdoppelt worden. Seitdem stagniert das Wachstum bei rund 25% pro Jahr. Die aktuelle Entwicklung macht aus Sicht der SES zwar Hoffnung, findet aber auf extrem tiefem Niveau statt: «Die Schweiz hat 2009 die KEV eingeführt, aber leider den Zubau in einem typisch Schweizerischen Kompromiss wieder ausgebremst. Jetzt, wo man sieht, wie es in anderen Ländern dank ähnlichen Modellen vorwärtsgeht, wäre es auch bei uns an der Zeit, die Handbremse zu lösen», sagt Tina Berg, die das Europa-Ranking erstellt hat: Eine kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) ohne Deckel – also ohne künstliche Begrenzung des Zubaus – wäre der sinnvollste und schnellste Weg in eine erneuerbare Zukunft.

Die Schweiz hat grossen Aufholbedarf, damit sie bei der Nutzung von Wind- und Sonnenstrom nicht abgehängt wird. Für die Schweiz als Innovationsweltmeister (gemäss Global Innovation Index) ist es unwürdig, in veralteten Technologien wie der Atomkraft zu verharren. Das Parlament hat mit der Beratung der Energiestrategie 2050 begonnen. Die SES fordert die Politik auf, bei der Förderung von zukunftsfähigen Technologien und Energieeffizienz vorwärts zu machen – konkret mit einer KEV ohne Deckel. Die Schweiz soll ihr grosses Potenzial an Erneuerbaren effizient nutzen.

Quelle: Schweizerische Energie Stiftung

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2 Kommentare:

  1. Ich weiss nicht ob das mit der Solar- und Windenergie ein seriöser Vergleich ist, wenn man 1. mit Ländern vergleicht, die mehr Fläche haben, 2. mehr Einwohner, 3. im sonnenverwähnten Süden liegen, 4.mehr Wind aufweisen und 5. nicht ersichtlich ist, wie hoch in diesen Ländern der Anteil am Atomstrom und/oder Kohlekraftwerken ist, die es zu ersetzen gilt. Von daher kennt man gar nicht die Relationen zwischen herkömmlichen Energieträgern und erneuerbarer Energie.

    Windkraft als Alternative zum Atomstrom ist höchst ineffizient und leistungsschwach. In der Schweiz keine Alternative zum Atomstrom. Überall wird gegen Windparks massiv Widerstand geleistet. Alleine um das AKW Mühleberg zu ersetzen wären 735 Windkrafträder nötig. Für Beznau 1 und 2 wären dann auch je 755 Windkrafträder nötig, für Gösgen aber 2.008 und für Leibstadt als leistungsstärkstes AKW gar 2.412 Windräder! Um alle AKW zu ersetzen wären dies damit 6.665 Windräder! Andere Quellen sprechen gar von 1.300 oder 1.500 Windräder als Mühleberg Ersatz!! Also dann etwa 13.000 Windräder für alle Schweizer AKW!! Zudem müsste man noch die schädlichen Kohlenkraftwerke ersetzen, wo man vielleicht auch noch 1.000 zusätzliche Windräder benötigt als Ersatz. Am Schluss wären dies dann unter dem Strich 7.665, bzw. 14.000 Windräder! Ich gehe dann auch mal davon aus, dass dies nicht die kleinsten Windräder in der Landschaft sein werden!

    Die Jahresstromproduktion des Windparks auf dem Mont Crosin entspricht nur knapp 3 Betriebstagen des Kernkraftwerks Mühleberg.

    Im weiteren wurde herausgefunden, dass man um das KKW Mühleberg zu ersetzen 2278 Solardächer wie jenes auf dem Stade de Suisse benötigt. Das entspricht einer Fläche von über 1470 Fussballfeldern. Wind- und Solaranlagen produzieren unregelmässig Strom. Wie und wo speichern, genügt das für sonnenarmen Zeiten?? Sonnenzellen und Windräder produzieren nämlich nur 10 bis 20 Prozent der Energie, die sie theoretisch liefern könnten. Die Jahresproduktion des Sonnenkraftwerks Stade de Suisse entspricht nur drei Betriebsstunden des Kernkraftwerks Mühleberg. Also auch die Solarenergie ist nicht zukunftsträchtig, die damit zu wenig Strom produziert wird.

    Bei Coop lief dann ein 1 Jahr nach Fokushima das Geschäft mit Solarpanels miserabel. Im angeblichen Boom der Erneuerbaren Energien musste dann auch der Solarindustriehersteller Meyer-Burger die Streichung von zahlreichen Stellen bekannt geben. Etwas später verzeichnete die selbe Firma gar das erste mal in ihrer Geschichte massive Betriebsverluste.

    Aber klar doch, für die Öko-Fundis ist das doch normal, weil hier der Markt übersättigt ist, obschon das eigentlich gar nicht vorkommen dürfte, wenn doch angeblich die Nachfrage nach Öko-Energien soooo riesen gross ist, wo es nicht genug Hersteller gibt die der grossen Nachfrage nachkommen...

    Da für die erneuerbaren Energien nicht ständig genug Wind und Sonne vorhanden sind, wurde hier noch bisher parallel zum AKW-Ausstieg auf die Wasserkraft gesetzt. Aber anscheinend wurde auch hier dessen Potenzial massiv überschätzt, nachdem es kurz nach Fukushiama noch etwas anders tönte. WWF und Schweizer Kanuverband stellen sich auch gegen die Wasserkraft quer. Beim deutschen Solarhersteller Sovello gingen dann im " Solar-Boom" zwischenzeitlich 1000 Mitarbeiter flöten. Ebenso die deutsche Firma Q-Cells.

    Sebst im sonneverwöhnten Wallis hängen Schwarze Wolken über der Solarindsutrie.

    Wir und die Deutschen stehen so ziemlich alleine da mit dem AKW-Ausstieg. Für die Linken und KKW-Gegner ist das sehr mickrig, da man sich doch sonst immer so gerne an allen Herren Ländern orientiert.

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  2. Im Beitrag wird auch unterschlagen, dass die Deutschen an der windigen Küste zwar viel Windstrom produzieren, aber dieser Strom vielfach keine Abnehmer findet, weil die Bevölkerung sich überall gegen die dazu notwendigen Stromleitungen wert, ohne die der Strom nicht nach Süddeutschland gelangt, wo viele Industriebetriebe liegen. Auch gibt es zu wenig Speicherwerke. Neu erstellte Windräder die keinen Netzanschluss haben und keinen Strom erzeugen,weil der Motor aus ist, werden dennoch mit Diesel am laufen gehalten. Die empfindlichen Motoren, die den Wind eigentlich in Energie umwandeln sollen, müssen regelmäßig laufen. Sonst droht Verrostung durch die salzige Seeluft.

    Dort aber wo der Windstrom ins Netz einfließt, dort kommt es bei straken Winden beinahe zu Blackouts, da hier wiederum zu viel Windstrom produziert wird, als dass bestehende Netz aufnehmen kann, so dass man Tschechien und Polen mit deutschen Windstrom beliefen muss, damit das Stromnetz nicht zusammen bricht. Bei einem Orkan sind dann die Windräder ohnehin nicht in Betrieb. Woher dann der Strom? Was ist mit dem Solarstrom, der in der Nacht nicht produziert wird, im Winter und bei regnerischen Sommern auch nur sehr dürftig??

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