Donnerstag, 31. Juli 2014

Solar-Zubau schlägt alle Rekorde

Solarstrom aus photovoltaischen Dachanlagen ist bereits in 15 Ländern der Welt günstiger als Strom aus dem öffentlichen Netz. Zugebaut wurden im Photovoltaik-(PV)-Bereich sogar leicht mehr als bislang angenommen und die Aussichten für die Solarwirtschaft glänzen weiter - so ein US-Bericht, auf den das deutsche Portal solarserver.de aufmerksam macht.

Im Jahr 2013 wurden so viele Photovoltaik-Anlagen und solarthermischen Kraftwerke (CSP) installiert wie noch in keinem Jahr zuvor. Die Solarstrom-Erzeugung brach alle bisherigen Rekorde. Der Photovoltaik-Zubau betrug über 39 Gigawatt (GW) und machte ein Drittel der neu installierten Erneuerbare-Energien-Kapazität aus, berichten Max Lander und Xiangyu Wu im neuesten Worldwatch-Bericht “Vital Signs Online”. Die Leistung der neu installierten Photovoltaik-Anlagen war fast so hoch wie die der neuen Wasserkraftwerke und übertraf erstmals den Zubau an Windkraftwerken. Auch wenn immer noch viel mehr Photovoltaik- als CSP-Leistung installiert wird, wuchs auch der Markt der solarthermischen Kraftwerke in beeindruckender Weise. Ende 2013 waren in 19 Ländern Solarthermie-Kraftwerke installiert oder im Bau.

0,5 % des weltweiten Elektrizitätsbedarfs 2013 wurde mit Solarstrom gedeckt. Der Solarstrom-Verbrauch aus PV- und CSP-Anlagen stieg im Berichtsjahr weltweit um 30 % auf 124,8 Terawattstunden (TWh). 67 % davon wurden in Europa verbraucht, gefolgt von Asien (23,9 %) und Nordamerika (8,1 %).

Trotz der Rekord-Installationszahlen schrumpften die globalen Investitionen in Solar-Technologien um 20 % (von 142,9 Milliarden im Jahr 2012 auf 113,7 Milliarden 2013). Das zeigt, dass die Kosten für Photovoltaik-Anlagen und solarthermische Kraftwerke enorm gesunken sind. Im Juli 2014 erreichten die Spotmarktpreise für Photovoltaik-Module einen Tiefststand von 0,63 US-Dollar pro Watt. Zum ersten Mal überholte Asien Europa und wurde größter Regionalmarkt. Die weltweite Modulproduktion stieg nur um 3 % gegenüber dem Vorjahr, der Modulabsatz wuchs jedoch um 24 %. Das Problem der Überkapazitäten entspannte sich dadurch.

Die Aussichten für die Solar-Entwicklung seien großartig, da die Preise weiter sinken, betont Worldwatch. Strom aus Aufdachanlagen ist in Australien, Brasilien, Dänemark, Italien und Deutschland bereits kostengünstiger als Netzstrom. Photovoltaik hat laut Schätzungen von Worldwatch in 15 Ländern ohne Förderung Netzparität erreicht. Das Institut rechnet 2014 mit einem Solar-Zubau zwischen 40 und 51 Gigawatt.

Quelle: Worldwatch Institute | solarserver.de

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Dienstag, 29. Juli 2014

Mehr als ??? bei Solarworld

Einst Highflyer der Solarbranche, dann wie viele andere (vor allem deutsche) Solarunternehmen vom Branchentod bedroht - unterdessen wieder auferstanden. Dank oder trotz Firmengründer Frank Asbeck ist Solarworld wieder im Kampf um einen Platz an der Solarfront - Fragezeichen aber bleiben betreffs Vergangenheit und Zukunft.
 
Es war nicht das erste Mal, dass der Solarworld-Chef (im Bild in jugendlicheren Zeiten), im Branchenslang als Sonnenkönig bezeichnet, für das Porträt einer grossen deutschen Fernsehanstalt hinhalten musste. Das Ergebnis dürfte sich Asbeck anders vorgestellt haben. Als zum Schluss des Hintergrundfilms bei der ARD am späten Montagabend in einem Interview Ungereimtheiten bei der Sanierung des Unternehmens zur Rede kommen, verlässt Asbeck enerviert den Interviewtermin.

So bleiben, neben einem unangenehmen Nachgeschmack, vor allem offene Fragen. Zur Sache hier nur so viel (eine ausführliche Darstellung würde wohl eher langweilen): Solarworld war eines der ersten erfolgreichen Unternehmen, das Photovoltaik-(PV)-Module zur Generation von Solarstrom weltweit und im ersten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts sehr erfolgreich verkaufen konnte. In der Folge explodierte der Börsenkurs des seit rund zehn Jahren kotierten Unternehmens. Was viele KleinanlegerInnen reich und vor allem den Firmengründer sehr reich machte. Noch heute, nach dem Niedergang wegen der chinesischen Konkurrenz einerseits, vielleicht auch wegen verpasster Innovationen andererseits, soll Asbeck ein Vermögen von rund 500 Millionen Euro sein Eigen nennen.

Das wurde auch nicht geschmälert, als die Kapitalbasis von Solarworld vergangenes Jahr praktisch auf Null abgeschrieben werden musste, um in der Folge neues Kapital an Bord zu holen. Der Clou bei der Sache - Asbeck hatte seine Aktien schon vorher verkauft. Als ihm die TV-Macher indirekt Insiderhandeln vorwarfen (also das Ausnützen firmeninternen Wissens als Vorsprung gegenüber den sonstigen Aktionären) platzte dem umtriebigen Asbeck der Kragen. Für Unstimmigkeit sorgte auch, dass just in diese Zeit der millionenteure Kauf einer schlossähnlichen Liegenschaft fiel.

So bleibt vorderhand zumindest die Sache mit dem Insiderwissen ungeahndet - offen aber auch, warum da kein Gericht ermittelt. Ebenso, ob die hauptsächlich von Asbeck sowohl in den USA wie in Deutschland geforderten Dumping-Massnahmen gegen billige PV-Module aus China ihr Ziel erreichen werden. 

Derzeit spricht man bei Solarworld zwar von einem Markt, der wieder Fahrt aufgenommen hat. Gleichzeitig drohen dem Unternehmen aber auch noch Nachforderungen aus unerfüllten Verträgen bei der Beschaffung von Rohstoffen - mit offenem Ende. Und auch der Geschäftserfolg lässt wohl länger auf sich warten, als man das ursprünglich kommunizierte. Heisst es doch in der am Dienstag publizierten Mitteilung zum Halbjahresergebnis etwas verklausuliert: «Wenn sich der Absatz im 2. Halbjahr 2014 wie im bisherigen Jahresverlauf weiter in Richtung Modulliefergeschäft verschiebt, dann ist es aus heutiger Sicht wahrscheinlich, dass das Ziel, den Konzernumsatz im Jahr 2014 auf mehr als 680 Mio. € zu steigern, nicht voll erreicht wird.» Da wundert auch nicht, wenn das Anlegermagazin «Der Aktionär» folgert: «Selbst auf dem drastisch reduzierten Niveau ist die Solarworld-Aktie nicht wirklich günstig.»

Quellen:
TV-Reportage unter: http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/wdr/sonnenkoenig-100.html
http://www.wiwo.de/unternehmen/industrie/photovoltaikkonzern-solar-world-nach-schuldenschnitt-im-aufschwung/9969920.html
http://www.deraktionaer.de/aktie/solarworld--jugendsuenden-belasten-71860.htm

Montag, 28. Juli 2014

So lief es bei der KEV im 2. Quartal

Das KEV-Cockpit wird quartalsweise durch die Stiftung Kostendeckende Einspeise Vergütung (KEV) aktualisiert und zeigt die wichtigsten Kennzahlen für den KEV-Vollzug. Für die grundsätzlichen Erklärungen (Lese- resp. Interpretationshilfe) verweist die Stiftung auf das Cockpit Q4/2013 sowie Q1/2012, welche auf http://www.stiftung-kev.ch/berichte/kev-cockpit.html abrufbar sind. 

Die Überbuchung berechnet sich aus den maximal möglichen Einnahmen1 (a) minus den maximal eingegangenen Verpflichtungen (b). Der Betrachtungszeitraum ist ein Kalenderjahr.
(a) Jährliche Nettoeinnahmen verfügbar für KEV nach Abzug aller weiteren Kosten2:    547.3 Mio. CHF
(b) Vergütungen aus Fonds an realisierte Anlagen (Tab. 1): -  310.5 Mio. CHF
(b) Vergütungen aus Fonds an Anlagen mit pos. Bescheid (noch nicht realisiert) (Tab. 2): -  444.8 Mio. CHF
Total: -  208.0 Mio. CHF 



Die KEV ist somit momentan um 208.0 Mio. CHF überbucht. Es ist klar, dass nicht alle Projekte, welche einen positiven KEV-Bescheid erhalten haben, realisiert werden können (Tab. 2). Damit reduzieren sich die eingegangenen finanziellen Verpflichtungen nach Ablauf der Projekt- und Inbetriebnahmefristen. Unsere Liquiditätsberechnung zeigt, dass der KEV-Fonds langfristig liquide bleiben wird, sofern sich die Realisierungsraten, d.h. Realisierungswahrscheinlichkeiten, im Rahmen der bisherigen Erfahrungswerte bzw. Annahmen bewegen.
 

Den Produzenten wird beim Eintritt in die KEV eine Vergütung berechnet, welche über die gesamte Vergütungsdauer garantiert wird. Finanziert wird diese Vergütung einerseits durch die Erlöse der produzierten Energie, welche zum Marktpreis an die Stromkonsumenten verkauft wird. Andererseits wird die Differenz zur garantierten KEV-Vergütung durch den KEV-Fonds gedeckt. Somit beeinflusst die Höhe des Marktpreises den Anteil, welcher aus dem KEV-Fonds bezahlt wird: Steigt der Marktpreis, wird die zu bezahlende Differenz kleiner und der KEV-Fonds entlastet. Umgekehrt steigt bei sinkendem Marktpreis der aus dem KEV-Fonds zu bezahlende Anteil. Seit dem Start der KEV im Jahre 2009 sind die Marktpreise am Sinken. So hat die für den Konsumenten erfreuliche Entwicklung der insgesamt sinkenden Strompreise für den KEV-Fonds eine negative Auswirkung: Die Differenz aus dem Erlös des Stromverkaufs zu den zu bezahlenden Vergütungen wird laufend grösser. Während 2009, im ersten Jahr der KEV-Abwicklung, noch 41% der Gesamtvergütung durch den Verkauf des Stroms gedeckt wurden, sank dieser Wert 2013 auf 26%.  

Aufgrund des Vorsichtsprinzips muss in Betracht gezogen werden, wie hoch die Auswirkungen von Marktpreisschwankungen sind, wenn alle Anlagen mit positivem Bescheid zusätzlich vergütet würden (Tab. 1 + Tab. 2).
Zusammen würde eine jährliche Produktion von 5‘170.0 GWh resultieren. Sinkt der Marktpreis unter Einbezug all dieser Anlagen um 1 Rp./kWh, sieht die Situation wie folgt aus:
Erlös aus MP 5.0 Rp./kWh: 260.2 Mio. CHF  Erlös aus MP 4.0 Rp./kWh: 208.5 Mio. CHF
Vergütung aus KEV-Fonds: 755.3 Mio. CHF  Vergütung aus KEV-Fonds: 807.0 Mio. CHF
Auszahlung an Produzenten: 1015.5 Mio. CHF  Auszahlung an Produzenten: 1015.5 Mio. CHF
 Das Absinken des Markpreises um 1 Rp./kWh für alle Anlagen mit positivem Bescheid (inkl. realisierte
Anlagen) würde den KEV-Fonds um 51.7 Mio. CHF pro Jahr mehr belasten, die Überbuchung würde um
diese Summe erhöht. 


Zur Verdeutlichung und Quelle: KEV-Stiftung

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Freitag, 25. Juli 2014

PPVX-Solar-Index per 27.6.14

 

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Der PPVX ist per Ende Juni 2014 um 3,7% auf 1.687 Punkte gesunken, der NYSE Arca Oil um 4,4%. Seit Jahresanfang 2014 liegt der PPVX mit +14,8% währungsbereinigt rund 4 Prozentpunkte vor dem Erdölaktienindex (+11,1%). Das PPVX-Spitzentrio 2014 bilden SunEdison (+75%), Shunfeng Int. (+65%) und Hanergy Solar Group (+51%). Die grössten Gewinner der Woche waren China Singyes Solar (+12%) und Shunfeng Int. (+6%), die grössten Verlierer SMA Solar Technology (-14%) und E-Ton Solar (-14%). Der PPVX-Börsenwert beträgt rund 39,4  Mrd. Euro. Seit Anfang 2003 liegt der PPVX (+478%) rund 293 Prozentpunkte vor dem Erdölaktien-Index (mit +185%).

Quelle: Öko-Invest

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Donnerstag, 24. Juli 2014

Was Atomstrom wirklich kostet



Der deutsche Publizist Franz Alt (Autor von sonnenseite.com) ist mit seinen Kommentaren auch immer wieder bei Solarmedia zu Gast - im Video ist er für einmal (fast) persönlich zu erleben. Er diskutiert gegen unverbesserliche Gegner der Energiewende und zeigt, dass es ohne diese noch viel teurer wird und die Atomenergie den teuersten Strom an sich produziert. 

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Montag, 21. Juli 2014

740 Milliarden Euro für Erneuerbare

In diesem Jahr allein könnten Solaranlagen mit einer Leistung von knapp 50 Gigawatt ans Netz gehen, schätzen die Experten des Branchendienstes Solarbuzz. Zum Vergleich: In Deutschland sind derzeit rund 35 Gigawatt von den Sonnenkraftwerken installiert. Ein Report des Nachhaltigkeitsportals www.wiwo.de.

Ähnlich sieht es bei der Windenergie aus. Nachdem die Installation bei Windrädern in diesem Jahr eingebrochen ist  (vor allem ausgelöst durch die USA) soll es 2015 wieder bergauf gehen, glaubt der internationale Interessenverband der Branche Global Wind Energy Council.

Und auch in Europa wird der Ausbau rasant weitergehen. Das jedenfalls schreiben die Analysten von Bloomberg New Energy Finance in einem kürzlich vorgestellten Report.
Die wichtigsten Zahlen daraus: Schon heute machen Solaranlagen, Windkrafträder, Wasserkraftwerke und Biogasanlagen 40 Prozent der Stromkapazität in Europa aus. Bis 2030 steigt ihr Anteil auf 60 Prozent. Im Gegenzug verlieren die fossilen Energieträger an Bedeutung. Ihr Anteil an der installierten Kraftwerksleistung sinkt laut Bloomberg von 48 auf 27 Prozent.
Bei der tatsächlichen Stromproduktion sieht es aber etwas anders aus: Derzeit gewinnen die 28 EU-Staaten rund ein Viertel ihres Stroms aus erneuerbaren Quellen wie Sonne, Wind und Wasser. Ihr Anteil an der Stromproduktion würde bis 2030 also auf rund 40 Prozent steigen.

Anteil der erneuerbaren Stromerzeugung in den einzelnen EU-Staaten im Jahr 2012. (Quelle: Eurostat)














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Anteil der erneuerbaren Stromerzeugung in den einzelnen EU-Staaten 
im Jahr 2012. (Quelle: Eurostat) 

Sinkende Kosten bei den Erneuerbaren und strengere Klimaschutzvorgaben treiben diese Entwicklung an, die vor allem die Kohleverstromung empfindlich trifft. Hier sinken die Kraftwerkskapazitäten in Europa bis 2030 um rund 30 Prozent.
Insgesamt werden laut Bloomberg die Investitionen in saubere Stromerzeugung in Europa bis 2030 rund 740 Milliarden Euro betragen. Die höchsten Investitionen entfallen mit 250 Milliarden Euro auf Solaranlagen. Windkraftanlagen an Land kommen auf 184 Milliarden. 218 Milliarden fließen in den Bau von Offshore-Windanlagen. Sie sind auch die einzige Technologie, die ab 2020 von den Bürgern noch subventioniert werden muss, schreibt Bloomberg. Solar und Wind sind dann schon billiger als Strom aus neuen Kohle- und Gaskraftwerken.

Quelle: Wirtschaftswoche Green

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Mittwoch, 16. Juli 2014

Weltrekord für konzentrierende PV

36,7 Prozent für Solarmodul aus höchst effizienten Mehrfachsolarzellen - Photovoltaik (PV) auf höchstem Technologieniveau.

FLATCON®-Konzentratormodul mit einem Wirkungsgrad von 36,7 %. ©Fraunhofer ISE, Foto Alexander Wekkeli
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE arbeitet seit vielen Jahren an der Technologie der hoch konzentrierenden Photovoltaik. Hierbei wird mittels einer Fresnel-Linse das Sonnenlicht gebündelt, um es dann auf eine sehr kleine, aber hocheffiziente Solarzelle zu lenken. Die am Fraunhofer ISE entwickelte Modultechnologie FLATCON® wurde kontinuierlich weiter entwickelt. Die Freiburger Forscher können jetzt mit 36,7 % einen neuen Weltrekordwert für diese Konzentratormodule vermelden. Erreicht haben sie ihn durch die Anpassung der Linsen an eine neue Solarzellenstruktur, gemessen wurde der Wirkungsgrad unter CSTC-Bedingungen, die Abkürzung steht für »concentrator standard testing conditions«. Es handelt sich um den bislang höchsten Wirkungsgrad für ein Photovoltaikmodul.

Wesentlich für das Erreichen dieses neuen Weltrekords war, dass das Fraunhofer ISE neu entwickelte, auf der so genannten Wafer-Bonding-Technologie basierende Vierfachsolarzellen der Firma Soitec Solar in ihrem FLATCON® Modulkonzept einsetzen konnte. Das Modul hat eine Aperturfläche von 832 cm², d. h. auf dieser Fläche trifft das Licht auf der Moduloberfläche auf. Es nutzt 52 jeweils 16 cm² große Fresnel-Linsen, um das Sonnenlicht mit dem Faktor 230 auf etwa sieben Quadratmillimeter große Zellen zu konzentrieren. »Wir sind natürlich ganz begeistert von diesem hohen Modulwirkungsgrad«, sagt Dr. Andreas Bett, der die Entwicklung in diesem Bereich am Fraunhofer ISE seit vielen Jahren leitet und dafür im Jahre 2012 gemeinsam mit Hansjörg Lerchenmüller, Soitec Solar, mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet wurde. »Dieser Erfolg zeigt uns, dass sich die hohen Wirkungsgrade der neuartigen Vierfachsolarzellen von Soitec auch auf die Module übertragen lassen.«

Erst vor wenigen Monaten hatte das Fraunhofer ISE, gemeinsam mit Soitec, der französischen Forschungseinrichtung CEA-Leti und dem Helmholtz-Zentrum Berlin, einen neuen Rekordwirkungsgrad für Solarzellen von 44,7 % unter konzentriertem Licht bekannt gegeben. Bei dieser Rekordzelle waren erstmals vier Teilzellen verwendet worden, die aus den Verbindungshalbleitern GaInP, GaAs, GaInAs, InP bestehen. 

Da die Herstellung derartiger Solarzellen im Vergleich zu Standard-Siliciumsolarzellen deutlich teurer ist, kommen sie bislang nur in Konzentratorsystemen zum Einsatz.
Konzentratorphotovoltaik-Systeme werden in sonnenreichen Regionen aufgebaut und erzeugen Solarstrom für Kosten unter 8 Eurocent pro Kilowattstunde. Entscheidend für diese Technologie ist der Wirkungsgrad der Zellen sowie der konzentrierenden Optik. Im Rekordmodul wurde die neu entwickelte Vierfachsolarzelle mit Fresnel-Linsen kombiniert, die nach einem neuen Design des Fraunhofer ISE vom Industriepartner ORAFOL Fresnel Optics industriell gefertigt wurden. Eine Umsetzung der hohen Modulwirkungsgrade in kommerziellen Produkten kann in ein bis zwei Jahren erwartet werden.

Quelle: Fraunhofer ISE

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Dienstag, 15. Juli 2014

So heizt man mit der Sonne



Eine Kurzdoku über das Potenzial der Solarthermie für Heizung und Warmwasser / Kompaktes Wissen für alle Solarinteressierten - alles im Video des Bundesverbands Solarwirtschaft.

Wie eine Solarheizung die Energiekosten dauerhaft reduziert und dabei das Klima schützt, zeigt der neue Kurzfilm „Heizen mit der Sonne“. Der im Auftrag des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) produzierte Film bietet herstellerunabhängige Informationen über die Funktionsweise und die Einsatzmöglichkeiten von Sonnenheizungen. „Heizen mit der Sonne“ richtet sich nicht nur an Hausbesitzer und Solarinteressierte, sondern auch an Handwerksbetriebe und Installateure. „Mit seinen auch für Laien verständlichen Erklärungen eignet sich der rund siebenminütige Film sehr gut für Kundengespräche und Informationsveranstaltungen“, erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. „Uns war wichtig, dass echte Menschen zu Wort kommen. Wir wollten keinen Werbefilm produzieren, sondern anhand von realen Anwendungsbeispielen und hochwertigen Grafik-Animationen zeigen, wie eine Sonnenheizung funktioniert und welchen Beitrag sie zur Senkung der Energiekosten leistet.“ Das in seiner Aufmachung bislang einmalige Film-Material wird vom Bundesverband Solarwirtschaft aktiv an Fernsehanstalten verteilt und dient der Verbraucheraufklärung.   

Die Dreharbeiten fanden unter anderem in einem sanierten Altbau im Erzgebirge und einem modernen Sonnenhaus in Berlin statt. Die dort lebenden Familien gewähren Einblicke in ihr Zuhause und berichten von ihren Erfahrungen mit der Solarwärme. Aus welchen Komponenten eine Sonnenheizung besteht und wie die Wärme zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle verfügbar gemacht wird, erklärt der Film anhand von leicht verständlichen Animationen.   

„Das Beispiel aus dem Erzgebirge zeigt eindrucksvoll, dass die Kollektoren einer Sonnenheizung auch bei Bestandsgebäuden wunderbar integriert werden können“, zeigt sich Körnig begeistert. „Und bei allen Unterschieden demonstrieren beide Häuser, dass wir unsere Abhängigkeit von Öl und Gas schon längst beendet haben könnten. Die Sonne liefert nahezu unbegrenzt Energie. Wir müssen sie nur nutzen!“   

Sonnenheizungen basieren auf einer ausgereiften Technologie, die deutschlandweit bereits in rund zwei Millionen Haushalten und Unternehmen erfolgreich genutzt wird. Sie erhöht die Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen in dem Bereich, der in Gebäuden am meisten ausmacht: die Wärmeversorgung ist für mehr als 80 Prozent des Energieverbrauchs eines Haushalts verantwortlich. Je nach Größe der Solaranlage und des Pufferspeichers steht die günstige Öko-Wärme Tage bis Wochen über die reinen Sonnenstunden hinaus zur Verfügung – vor allem im Sommer und in den Übergangsmonaten, wenn die konventionelle Heiztechnik am unwirtschaftlichsten arbeitet. 

Der Einbau einer klimafreundlichen Sonnenheizung wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) mit direkten Zuschüssen und von der KfW-Bank mit zinsgünstigen Krediten großzügig gefördert.

Nähere Informationen dazu bietet der kostenlose Förderberater www.solartechnikberater.de

Direktlinks zum Film „Heizen mit der Sonne“ auf der BSW-Website http://bsw.li/1qzbxSx und auf YouTube http://youtu.be/ZHT4OjHovGw 

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Montag, 14. Juli 2014

Luzern bei Solardecathlon auf Platz 5

20 Universitäten aus der ganzen Welt kämpften die letzten Wochen in Versailles bei Paris darum, wer das beste Solarhaus der Zukunft für eine Stadt bauen kann. Das Luzerner Team erreichte in der Endabrechnung gemäss Regional-Journal Innerschweiz von SRF den 5. Platz. 

Rund eineinhalb Jahre lang hat ein Team der Hochschule Luzern Technik und Architektur an ihrem Stadthaus der Zukunft getüftelt, geplant und gebaut. In den letzten Wochen wurde es mit Häusern anderer Universitäten verglichen, in der Schlussabrechnung kommt das Luzerner Projekt (siehe Bild) auf Platz fünf. Mit diesem Ergebnis sind die Luzerner zwar zufrieden, allerdings hatten sie sich eine höhere Rangierung erhofft. Nicht zuletzt hatten sie auch das Pech, dass die Regeln des Wettbewerbs geändert wurden, Luzern wurde damit um eine bessere Rangierung gebracht.

Trotzdem ziehen Studenten und Schulleitung eine sehr positive Bilanz dieses Wettbewerbs. Die Studenten hätten wertvolle Erkenntnisse in konkreter Projektarbeit erlangen können, die Schule profitiere, weil sie die Erfahrungen aus dem Wettbewerb in die künftigen Lehrpläne einfliessen lassen könne. Und: Im Rahmen des Wettbewerb wurden einige Innovationen entwickelt, die nun an der Schule vertieft ausgearbeitet werden sollen. Das Wettbewerbshaus wird in den nächsten Tagen wieder auseinander genommen und nach Horw transportiert. Auf dem Campus der Hochschule soll es für weitere Studengänge zur Verfügung stehen.

Quelle: SRF

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Sonntag, 13. Juli 2014

Schweiz fördert EE in Süd-Ländern

Die Schweiz unterstreicht ihr internationales Engagement in der nachhaltigen Entwicklung - und bei den Erneuerbaren Energien (EE). In einer vierten Phase stellen das SECO, die DEZA und das BFE für die Jahre 2014 - 2017 der REPIC-Plattform insgesamt 6.8 Mio. Franken zur Verfügung.

REPIC - Renewable Energy and Energy Efficiency Promotion in International Cooperation - ist eine interdepartementale Plattform zur Förderung der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz in Entwicklungs- und Transitionsländern. Sie wurde 2004 geschaffen und wird vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) sowie dem Bundesamt für Energie (BFE) getragen.

Die REPIC-Plattform (www.repic.ch) unterstützt Projekte der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz unter Mitwirkung von Schweizer Unternehmen und Organisationen. Sie arbeitet dabei subsidiär zu den strategischen Anstrengungen und den vorhandenen Instrumenten der beteiligten Bundesämter. Zentrales Anliegen der REPIC-Plattform ist eine nachhaltige Wirkung und Verbreitung aussichtsreicher Lösungsansätze. Dies bedingt, dass die Projekte zur Selbständigkeit der lokalen Partner führen und eine angemessene Vernetzung für die weitere Verbreitung erfolgt. Für die neu gestartete Phase 2014 - 2017 rückt somit der Fokus der geförderten Projekte vermehrt auf die Replikation und Multiplikation vielversprechender Vorhaben. 

Mit den Mitteln im Umfang von 6.8 Mio. Franken können jährlich 15 bis 20 neue Energieprojekte unterstützt werden. Die geförderten Projekte betreffen alle erneuerbaren Energieformen (Photovoltaik, Solarthermie, Biomasse, Kleinwasserkraft, Wind, Geothermie) sowie Energieeffizienz. Über verschiedene Veranstaltungen und Workshops wird das REPIC-Netzwerk bestehend aus Akteuren aus der Entwicklungszusammenarbeit, Wirtschaft, Energie- und Finanzbranche weiter ausgebaut und gestärkt.

Seit dem Beginn der REPIC-Plattform steigerte sich die Anzahl der Gesuche und geförderten Projekte stetig. Bis Ende Mai 2014 wurden 91 Projekte mit einem Fördervolumen von über 7 Mio. Franken und einem ausgelösten Gesamtvolumen von rund 25 Mio. Franken in 37 Ländern in Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika sowie in Osteuropa unterstützt. Projektbeispiele sind etwa:
  • Neben Einzelprojekten werden über REPIC vermehrt bewährte Schweizer Konzepte wie das Energiestadt-Modell umgesetzt. Ein Beispiel dazu ist das Projekt ,MENA Energy Award", wo das Energiestadt-Modell unter der Leitung der Firma IDE-E in Marokko in angepasster Form vorangetrieben wird. Weitere Projekte dieser Art sind in Vorbereitung. IDE-E, Marokko: http://www.repic.ch/repic-de/projekte/laufend/energieeffizienz/idee-marokko/
  • Ein innovatives Beispiel im Bereich energetische Verwertung organischer Abfälle wird von Caritas Schweiz umgesetzt, welche in Indonesien ein Sozialunternehmen zur Aufbereitung von Alt-Speiseöl in Biodiesel gestartet hat. Damit werden nebst der sinnvollen technischen Verwertung von Abfällen auch sozio-ökonomische Anliegen verfolgt. Caritas Schweiz, Indonesien: http://www.repic.ch/repic-de/projekte/abgeschlossen/biomasse/caritas-indonesien/

Adresse für Rückfragen:

Stefan Nowak, Koordinator REPIC, 079 858 56 95 (von 10 Uhr bis 16 Uhr)
Nicole Müller, SECO, Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Kommunikation, 058 464 09 10

Herausgeber: SECO  http://www.seco.admin.ch 

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Freitag, 11. Juli 2014

D: Das bringt das neue Gesetz

Die deutschen Regelungen für Erneuerbare Energien erfahren weit reichende Änderungen: Stufenweise Einführung einer Abgabe für Solarstrom-Selbstversorger - Eigenheimbesitzer und Bestandsanlagen bleiben von Ökostrom-Umlage befreit - Förderung für Solarstrom sinkt weniger schnell und wird für größere Photovoltaik-Neuanlagen von Marktprämie abgelöst.

Die Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) hat am Freitag den deutschen Bundesrat passiert. Ab August 2014 treten damit verschiedene Änderungen für Neuanlagen zur Solarstromerzeugung in Kraft. Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) erklärt, was sich ändert und was Solarstrom-Erzeuger künftig beachten müssen: 

Ökostrom-Umlage auf Eigenverbrauch von Solarstrom
Wer selbst erzeugten Solarstrom aus einer neuen Solarstromanlage auch selbst verbrauchen möchte, muss im Grundsatz darauf künftig 40 Prozent der EEG-Umlage entrichten. Der Übergang soll gleitend erfolgen: Bis Ende 2015 sind 30 Prozent, bis Ende 2016 dann 35 Prozent der jeweils gültigen Ökostrom-Umlage auf die Eigenversorgung mit Solarstrom zu entrichten. Für 2014 sind das rund 1,9 Cent je Kilowattstunde (kWh). Ab 2017 gelten die vollen 40 Prozent – auch für Photovoltaik-Anlagen, die zwischen August 2014 und Dezember 2016 errichtet wurden. 

Bagatellgrenze für private Eigenversorger
Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von maximal zehn Kilowatt – typische Solarstromanlagen auf Eigenheimen – sind von der Abgabe ausgenommen. In der Regel bleibt damit Solarstrom vom Dach eines Einfamilienhauses, der vor Ort verbraucht wird, auch unter dem EEG 2014 von der Ökostrom-Umlage befreit. 

EU-Politiker und die Bundesregierung hatten ursprünglich geplant, alle solaren Selbstversorger künftig mit mindestens 70 Prozent der derzeitigen Ökostrom-Umlage in Höhe von 6,24 Cent je kWh zu belasten. Der BSW-Solar hatte mit Nachdruck den vollständigen Verzicht auf dieses Vorhaben gefordert. In Zusammenarbeit mit dem Verbraucherzentrale Bundesverband konnte er zumindest eine Bagatellgrenze für kleine Photovoltaik-Anlagen erwirken und für größere Photovoltaik-Systeme eine lediglich 40-prozentige Umlagebeteiligung durchsetzen. Darüber hinaus erhöht sich ab 1. August 2014 die Einspeisevergütung für den Solarstrom neuer Solarstromanlagen mit einer installierten Leistung von 10 bis 1.000 Kilowatt um 0,3 Cent je kWh – unabhängig davon, ob diese einen Teil ihres Solarstroms selbst verbrauchen oder nicht. 

Einspeisevergütung oder Marktprämie
Die Bundesregierung führt mit dem EEG 2014 zudem die „verpflichtende Direktvermarktung“ ein. Betreiber neuer Solarstromanlagen mit 500 Kilowatt installierter Leistung (kWp) oder mehr (ab 2016 bereits ab 100 kWp) brauchen demnach einen Direktvermarkter, sofern sie ihren überschüssigen Solarstrom nicht selbst verkaufen wollen. Da die erzielbaren Erlöse an der Strombörse die Kosten einer Solarstromanlage allein nicht decken können, erhalten Photovoltaik-Betreiber zusätzlich eine Marktprämie. Die Prämie füllt die Differenz zur Höhe der nach dem bisherigen System gewährten Einspeisevergütung auf. Für den Mehraufwand durch die Direktvermarktung erhält der Betreiber einen Aufschlag in Höhe von 0,4 Cent / KWh auf die Marktprämie. Für kleinere Solarstromanlagen gilt die garantierte Einspeisevergütung mit einer Laufzeit von 20 Jahren. 

Solarförderung sinkt künftig bei Marktflaute weniger schnell
Bei der künftigen Festlegung der Förderhöhe für Photovoltaik-Neuanlagen wird von der Bundesregierung am Prinzip des „atmenden Deckels“ festgehalten. Je nach prognostizierter Marktgröße wird danach für Photovoltaik-Neuanlagen die Förderhöhe für jeweils 20 Jahre fixiert. Wächst die Nachfrage nach Solarstromanlagen schneller als politisch erwünscht, sinkt die Förderung für Neuanlagen ebenfalls schneller. Schrumpft der Markt, sinkt die Förderung langsamer, um den Photovoltaik-Markt in der Folge durch eine Verbesserung der Rentabilität wieder zu beleben.
Der BSW-Solar hatte sich im Verlauf der Gesetzesreform für eine Optimierung dieses Auffangmechanismus eingesetzt, um den aktuellen Marktrückgang zu stoppen. Dabei erzielte er einen Teilerfolg. Der Fördersatz für Neuanlagen nimmt monatlich bei anhaltender Marktflaute künftig nur noch leicht ab, bleibt stabil oder wird bei starkem Rückgang des Photovoltaik-Zubaus zeitversetzt angehoben. So sinkt zum Beispiel bei einem Marktvolumen von jährlich 2,4 bis 2,6 Gigawatt der Fördersatz für Photovoltaik-Neuanlagen künftig nur noch halb so schnell wie bisher (um 0,5 statt 1 Prozent monatlich). 

„Die Förderkürzungen der vergangenen Jahre waren überzogen. Das hat der Markteinbruch der letzten Monate schmerzhaft gezeigt“, sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar. „Jetzt hat die Bundesregierung die Degressionsschraube etwas gelockert, nach unserer Einschätzung allerdings nur halbherzig. Es wird nicht zuletzt von der weiteren Preisentwicklung von Photovoltaik-Systemen abhängen, ob und wie schnell diese Maßnahme greift.“ 

Keine „Sonnensteuer“ für bestehende Anlagen
Die rund 1,4 Millionen Photovoltaik-Anlagen in Deutschland, die bereits vor dem 1. August 2014 in Betrieb genommen wurden, fallen unter den Bestandsschutz. Auf ihre Betreiber kommen keine Änderungen zu. Haben die Betreiber vor diesem Stichtag bereits Teile ihres Solarstroms selbst verwendet, bleibt der Eigenverbrauch auch künftig von der EEG-Umlage befreit. Das gilt auch bei Modernisierungen und Ersatzinvestitionen. Wichtig: Die Anlagenleistung darf dadurch um höchstens 30 Prozent gesteigert werden. Solaranlagen zur Wärmeerzeugung fallen nicht unter das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und müssen keine Ökostrom-Umlage entrichten. Sonnenheizungen bleiben weiter abgabenfrei. 

Grünstromvermarktung unter neuen Vorzeichen
Bisher galt für Ökostrom bei der lokalen Direktlieferung eine um zwei Cent reduzierte EEG-Umlage: Der Gesetzgeber streicht diese Regelung. „Das erschwert die regionale Versorgung von Mietern mit Ökostrom“, so Körnig. Auf den letzten Metern wurde noch eine Verordnungsermächtigung in das Gesetz aufgenommen, die dem Gesetzgeber hier Nachbesserungen ermöglicht. „Es ist nicht einsehbar, warum Mieter schlechter gestellt werden als Eigenheimbesitzer, wenn sie Solarstrom vom eigenen Dach beziehen. Schließlich gilt es, die Energiewende endlich auch in die Innenstädte zu tragen“, fordert Körnig. Der BSW-Solar hat sich u.a. gemeinsam mit dem Deutschen Mieterbund und der Immobilienwirtschaft in den letzten Monaten für eine entsprechende Gleichbehandlung solaren Mieterstroms eingesetzt. 

ZUM WEITERLESEN
BSW-Merkblatt zum EEG 2014: http://bsw.li/1n9ZGez
Übersichtstabellen Einspeisevergütung und Marktprämie: http://bsw.li/1qPZ130  
Der „Investorenleitfaden Photovoltaik“ vom BSW-Solar hilft mit rechtssicheren Schritt-für-Schritt-Anleitungen bei der Erschließung neuer Solarstrom-Geschäftsmodelle, die nicht mehr auf einer hundertprozentigen Finanzierung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) beruhen: http://bsw.li/1fkt4uE
Hinweis: Alle dargestellten Regelungen sind vorbehaltlich der abschließenden Verabschiedung des Gesetzentwurfs und Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt. Das Merkblatt wird regelmäßig aktualisiert und um wichtige Fragen ergänzt. Es erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Eine vertiefende Analyse und Bewertung der Änderungen erfolgt u.a. in Seminaren des Verbandes in den Wochen nach Inkrafttreten des Gesetzes. Mitglieder erhalten vorrangigen und rabattierten Zugang. Verbraucher berät der BSW-Solar nur über das Internet über den Online-Ratgeber www.solartechnikberater.de
PRESSEKONTAKT / REDAKTIONELLE RÜCKFRAGEN:
Eva Bretschneider, stv. Pressesprecherin
Bundesverband Solarwirtschaft e.V.
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Donnerstag, 10. Juli 2014

AEW und PSI forschen gemeinsam

Für das Forschungs- und Entwicklungsprojekt «Energy System Integration ESI» hat die AEW Energie AG (Kanton Aargau) eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des neuen Werkstattgebäudes WWHB am Paul Scherrer Institut PSI in Villigen realisiert.

Um in Zukunft erneuerbare Energie erfolgreich zu nutzen, wird die Integration der bestehenden Energiesysteme zu einer wichtigen Herausforderung. Im Zentrum steht die Frage, wie die witterungsabhängige Energie gespeichert und flexibel eingespeist werden kann. Mit dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt «Energy System Integration ESI» wird die Umwandlung elektrischer Energie in Wasserstoff und synthetisches Gas und dessen Speicherung im Erdgasnetz studiert (Power-to-Gas). 

Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des neu erstellten Werkstattgebäudes WWHB am Paul Scherrer Institut
PSI in Villigen. 


 


Ein Element des Forschungs- und Entwicklungsprojektes ESI bildet die von der AEW Energie AG erstellte und betriebene Photovoltaik-Anlage, die sich auf dem Dach des neu erstellten Werkstattgebäudes WWHB am Paul Scherrer Institut PSI in Villigen befindet. Die 366 Solarmodule weisen eine Ost-/West-Ausrichtung auf. Die Anlage hat eine Gesamtleistung von 95 Kilowatt peak (kWp). Damit wird eine durchschnittliche Jahresproduktion von 88'000 kWh erwartet, was dem Jahresverbrauch von ca. 20 Haushalten mit 4 Personen entspricht. 

Die AEW Energie AG setzt auf die Nutzung erneuerbarer Energie. Sie investiert dazu in Wasserkraft-, Windkraft- und Solaranlagen sowie in Wärmeverbunde.  


Quelle: AEW Energie AG

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Solarfabrik übernimmt

Die deutsche Solar-Fabrik AG übernimmt zum 1.8.2014 das Werk 2 der Centrosolar Sonnenstromfabrik GmbH in Wismar (Gesellschaft z.Zt. in Insolvenz) und wird ab dem 1.8.2014 die Modulproduktion auf den dort vorhandenen Produktionslinien der Gesellschaft fortführen. Im diesem Zusammenhang werden insgesamt 143 Mitarbeiter der derzeit insolventen Gesellschaft übernommen. 
 
Zu diesem Zweck hat die Solar-Fabrik AG eine 100%ige Tochtergesellschaft mit einem Stammkapital i.H.v. 25.000,00 EUR gegründet. Die Tochtergesellschaft der Solar-Fabrik AG für die Produktion in Wismar wird geleitet von Dr. Jörn Wirth, Leiter Finanzen der Solar-Fabrik AG, und ab dem 1.8.2014 zusätzlich von Ralf Hennigs, dem bisherigen Geschäftsführer der Centrosolar Sonnenstromfabrik GmbH Wismar.

Die Solar-Fabrik Tochtergesellschaft hat am 8.7.2014 Miet- und Pachtverträge mit den Investorengesellschaften abgeschlossen, die ihrerseits das gesamte Immobilien- und Anlagevermögen der insolventen Centrosolar Sonnenstromfabrik GmbH vom Insolvenzverwalter erwerben und danach der Solar-Fabrik Tochtergesellschaft die Fertigung in Werk 2 ermöglichen. Außerdem hat die Solar-Fabrik Tochtergesellschaft am 8.7.2014 mit dem Insolvenzverwalter der Gesellschaft, Dr. Gideon Böhm, einen Kaufvertrag abgeschlossen, wonach sie die für die laufende Produktion erforderlichen Vorräte zum Stichtag vom 01.8.2014 erwirbt und 143 der Mitarbeiter der Gesellschaft übernimmt. 

Auf diese Weise wird ein möglichst reibungsloser Betriebsübergang von der Insolvenz zurück in den Normalbetrieb ermöglicht und die bestehenden Aufträge abgearbeitet. Mit einer Anfangsinvestition von ca. 300 TEUR sowie des zum Stichtag 1.8.2014 relevanten Lagerbestands erweitert die Solar-Fabrik AG dadurch ihre Fertigungskapazität in den Standorten Freiburg und Wismar auf zusammen über 300 MW pro Jahr und erwirbt darüber hinaus das Recht, alle originären Modultypen der Centrosolar AG weiter zu fertigen. 

Für weitere Informationen:
Kontakt
Investor Relations
Tel.: +49-761-4000-0,
Fax: +49-761-4000-199

Mittwoch, 9. Juli 2014

Einbruch am PV-Markt droht

Mit der vorgeschlagenen massiven Absenkung der KEV-Tarife ab 2015 bedroht der Bundesrat den weiteren Ausbau der Solarstromproduktion in der Schweiz und gefährdet Qualität und Sicherheit. Der Fachverband Swissolar bietet Hand für eine massvolle Absenkung zwischen 2.5 und acht Prozent.
 
2013 wurden in der Schweiz fast 50% mehr Photovoltaikanlagen gebaut als im Vorjahr. Der 2013 um 0.6% gestiegene Stromverbrauch in der Schweiz konnte fast zu 100% durch den Photovoltaik-Zubau aufgefangen werden. Doch im internationalen Vergleich gibt es keinen Grund zum Jubeln: In Deutschland sind pro Einwohner 5-mal mehr Solarstromleistung installiert, in Italien 3-mal mehr. Und es ist keineswegs sichergestellt, dass dieser Rückstand in den nächsten Jahren eingeholt werden kann.
 
Die bis zum 7. Juli gelaufende Vernehmlassung zur Energieverordnung gibt für die Solarbranche Anlass zu grösster Sorge: Nachdem bereits die massive Absenkung der KEV-Tarife und die Verkürzung der Vergütungsdauer von 25 auf 20 Jahre zu Jahresbeginn vom Markt aufgefangen werden musste, droht nun ein weiterer radikaler Schnitt: Gemäss Vernehmlassungsvorlage soll die Vergütung von Solarstrom auf Anfang 2015 nochmals um bis zu 22 Prozent gesenkt werden. Die dazu notwendige Kostensenkung ist unmöglich, denn die Preise für Solarmodule sind zurzeit stabil oder leicht steigend. Zu beachten ist auch, dass die „low hanging fruits“ in Form von sehr einfach zu nutzenden Dachflächen bereits zu einem grossen Teil genutzt sind. Für den weiteren Ausbau der Photovoltaik müssen nun auch anspruchsvollere Dächer und Fassaden genutzt werden, wo zurzeit kaum Kostensenkungen möglich sind.
 
Explizit heisst es in den Vernehmlassungsunterlagen, man wolle nur noch die günstigsten Anlagen mit asiatischen Modulen unterstützen. Eine solche Dumping-Politik ist höchst problematisch, denn sie fördert den Bau von schlecht funktionierenden Anlagen, die Missachtung von Sicherheitsvorschriften und die Nutzung der beschränkt verfügbaren Dachflächen mit ineffizienten Modulen. Ganz abgesehen davon gibt es keinen gesetzlichen Auftrag zu einer solchen Billigpreispolitik.
 
Auch das Argument, mit billigeren Anlagen könnten mit den knapp verfügbaren KEV-Mitteln mehr Solaranlagen gebaut werden, sticht nur beschränkt. Mit der radikalen Kürzung der KEV-Tarife wird insbesondere das Marktsegment der kosteneffizienten Grossanlagen einbrechen, ein Bereich, der eigentlich interessante Investitionsmöglichkeiten für Pensionskassen als Alternative zum Immobiliensektor bietet. Statt auf solchen kontraproduktiver Massnahmen sollte das Gewicht auf einer rasch wirksamen Nachfolgeregelung für die KEV gelegt werden, wie sie bereits in der nationalrätlichen Energiekommission behandelt wurde.
 
Swissolar bietet Hand für eine massvolle Absenkung der KEV-Tarife. Je nach Anlagegrösse ist eine Reduktion zwischen 2,5 und 8% möglich. Die Absenkung von 8% für die kleinste Anlagekategorie kommt jedoch nur in Frage, wenn gleichzeitig Massnahmen zur Reduktion der exorbitanten Messkosten ergriffen werden. Im Gegensatz zum bundesrätlichen Vorschlag fordert Swissolar eine Absenkung in 2 Schritten (Frühling und Herbst 2015). 

Quelle: Swissolar

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Dienstag, 8. Juli 2014

Erfolgreich durch Schwarm finanziert

Die deutsche DZ-4 GmbH hat bei ihrem ersten Crowdfunding nach nur elf Tagen das Fundinglimit von 180.000 Euro erreicht. In einer einwöchigen Exklusivphase konnte DZ-4 zunächst 100.000 Euro aus dem eigenen Netzwerk einsammeln. Nach vier Tagen offenem Funding gelang es DZ-4 mit Unterstützung von 143 Crowd-Investoren die benötigte Finanzierung von 180.000 Euro über die Plattform Econeers zu erreichen.

Danke an die Crowd
 
Für DZ-4 Gründer Tobias Schütt ist der erfolgreiche Abschluss des Crowdfunding ein wichtiger Meilenstein für das Unternehmen: „Mit dem Crowdfunding wurde nun zum ersten Mal ein kompletter DZ-4 Zyklus von Kundengewinnung über Anlagenvorfinanzierung, Anlagenerrichtung bis hin zur abschließenden Refinanzierung durchlaufen. Das ist sehr wichtig im Hinblick auf die Skalierung des Geschäftsmodells und das weitere Wachstum. Was wir nun mit der ersten Betriebsgesellschaft erfolgreich abgeschlossen haben, wollen wir nun mit weiteren wiederholen.“

Co-Gründer Florian Berghausen freut sich über den großen Zuspruch der Crowd: „Wir sind begeistert von der positiven Resonanz. Zum einen haben wir während der Exklusivphase einen starken Rückhalt aus unserem eigenen Netzwerk erfahren. Darüber hinaus konnten wir innerhalb kurzer Zeit auch viele Investoren aus der Econeers Crowd überzeugen. Die Kommentare zu den einzelnen Investments waren sehr ermutigend und zeigen, dass wir mit unserem Angebot den richtigen Nerv treffen.“

Bei ihrem ersten Crowdfunding hatte DZ-4 privaten Investoren die Möglichkeit gegeben, sich mit Beträgen zwischen 250 und 10.000 Euro finanziell am Anlagenportfolio der DZ-4 Betriebsgesellschaft I mbH zu beteiligen. In dieser Gesellschaft sind die ersten 28 DZ-4 Anlagen gebündelt. Von den Gesamtinvestitionen in Höhe von rund 468.000 Euro werden nun 180.000 Euro mit dem Crowdfunding-Darlehen abgedeckt. Das durchschnittliche Investment pro Kleinanleger lag bei 1.259 Euro.

Quelle: DZ-4

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Montag, 7. Juli 2014

Drohne zur Dach-Überwachung

Sie bieten eine rasche und kostengünstige Fehlerermittlung. Photovoltaik-Anlagen auf Dächern könnten in Zukunft von Drohnen auf Fehler geprüft werden. Mitarbeiter des Politecnico di Milano in Mailand und des Meteorologieportals Nimbus in Bussolengo bei Turin haben eine fliegende Drohne zur Überwachung von photovoltaischen Dachanlagen entwickelt.

Der unbemannte Flugkörper ist mit Fotoapparaten, Wärmebildkameras und optischen Sensoren ausgestattet. Durch die gleichzeitige Nutzung unterschiedlicher Sensoren und die Kombination des gesammelten Datenmaterials können auf schnelle, sichere und kostengünstige Weise alle Fehlfunktionen festgestellt werden, die die Arbeitsweise der Anlage beeinträchtigen oder deren Effizienz mindern.

"Mithilfe der fliegenden Drohne werden Fabrikationsfehler und Feinrisse durch witterungsbedingte Einwirkungen wie Schnee, Staub, Hagel oder Salzwasser ohne größere Zeitverluste ermittelt", bestätigt Projektleiter Maurizio Mussetta. Außerdem könnten außerordentliche Wartungsmaßnahmen und eventuell erforderliche Revamping-Eingriffe besser programmiert werden.

Einzelheiten des Drohnenprojektes sind in der Fachzeitschrift Journal of Photovoltaics unter dem Titel "Light Unmanned Aerial Vehicles for Cooperative Inspection of PV Plants " veröffentlicht.

Freitag, 4. Juli 2014

Solarstromrekord in Deutschland

Das erste Halbjahr 2014 war geprägt durch milde Temperaturen und eine hohe Stromproduktion aus Wind- und Solarenergie.
 
Solarenergieanlagen haben ihre Produktion gegenüber dem ersten Halbjahr 2013 um 28% gesteigert, während die Windenergie ca. 19% zulegen konnte. Im Juni haben Solaranlagen doppelt so viel Strom wie Windenergieanlagen produziert. Gemeinsam produzierten Solar- und Windenergieanlagen im ersten Halbjahr über 45 TWh bzw. ca. 17% der gesamten Stromerzeugung. Die Erneuerbaren Energiequellen Solar, Wind, Wasser und Biomasse produzierten in Summe ca. 81 TWh und einen Anteil von ca. 31% an der Stromerzeugung im ersten Halbjahr.

Die Stromexporte sind im ersten Halbjahr 2014 gegenüber 2013 nochmals stark angestiegen. Im ersten Halbjahr des Rekordjahres 2013 lag der Exportüberschuss in die europäischen Nachbarländer noch bei 14,4 TWh. Im gleichen Zeitraum 2014 waren es bereits 18,3 TWh. Wenn dieser Trend bis zum Jahresende anhält, werden wir 2014 nach den Rekorden von 2012 und 2013 einen dritten Rekord in Folge beim Stromexport erzielen. Der Großteil der Exporte fließt in die Niederlande, gefolgt von österreich, der Schweiz und Polen. Einige dieser Länder leiten den Strom direkt weiter. So ist die Niederlande Transitland für Belgien und Großbritannien, die Schweiz leitet den Strom hauptsächlich nach Italien weiter.

Die Stromproduktion aus Kernkraftwerken war konstant und lag auf dem Vorjahresniveau. Braunkohlekraftwerke haben im ersten Halbjahr ca. 4% weniger als im Rekordjahr 2013 produziert. Die Produktion lag aber auf dem hohen Niveau von 2012 und ca. 5% über dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Die Produktion aus Steinkohlekraftwerken war ca. 11% geringer als im Rekordjahr 2013, lag aber auf ähnlicher Höhe wie in den Jahren 2010 bis 2012.

Den stärksten Rückgang in der Produktion hatten Gaskraftwerke zu verzeichnen. Sie produzierten im ersten Halbjahr ca. 25% weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Dieser Rückgang folgt einem länger anhaltenden Trend. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2010 hat sich die Produktion aus Gaskraftwerken halbiert.

1 TWh = 1 Terrawattstunde = 1000 Gigawattstunden (GWh) = 1 Million Megawattstunden (MWh) = 1 Milliarde Kilowattstunden (kWh)

Quelle: Fraunhofer ISE | Energy Charts 2014

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Mittwoch, 2. Juli 2014

Juwi muss Stellen abbauen

Juwi gilt als DAS Vorzeigeunternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche. Der deutsche Anlagenbauer wurde in den vergangenen Jahren wiederholt auch als hervorragender Arbeitgeber ausgezeichnet - und nun kommt der Hammer selbst für Juwi, ein Stellenabbau um 400 Arbeitsplätze scheint gemäss Mitteilung des Unternehmens unausweichlich, um das Unternehmen flexibel und zukunftssicher aufzustellen. 


Mit einem umfangreichen Restrukturierungs- und Kostensenkungsprogramm will der  Vorstand der juwi - Gruppe (im Bild der Hauptsitz in Wörrstadt) das Unternehmen auf die sich abzeichnenden Veränderungen auf den  Energiemärkten  vorbereiten. „Wir müssen erkennen, dass auf vielen unserer  Kernmärkte die Einsicht in die  Notwendigkeit von Klimaschutzmaßnahmen an Bedeutung  stark abgenommen hat “, so die bei den Gründer und Vorstände Fred Jung und Matthias Willenbacher.  Die juwi-Gruppe , die von  ihren Gründern in den vergangenen 18 Jahren zu einem erfolgreichen Unternehmen der Energiebranche mit  etwa 1.500 Mitarbeitern gewachsen  ist , will sich künftig  auf die beiden Bereiche  Projektentwicklung und  Betriebsführung konzentrieren und  weitet die bereits seit 2012 eingeschlagene Neuausrichtung des  Unternehmens  aus .

„Ein robustes und zukunftssicheres Geschäftsmodell ist im aktuellen Umfeld nur mit drastischen  Weichenstellungen zu erreichen. So schmerzhaft die  jetzigen  Maßnahmen auch sind: Wir haben angesichts der  widrigen Umstände keine Alternative “, so Willenbacher und Jung weiter. So  wird  zum Beispiel die nun weitgehend beschlossene Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) den Ausbau der erneuerbaren  Energien (EE)  entgegen der klimapolitischen Notwendigkeit  eben gerade nicht beschleunigen.  Der Bioenergie-Ausbau wird nahezu zum Erliegen kommen, und  die sogenannte Stichtagsregelung für Windenergie - Projekte  hat  dem Markt  vorübergehend  das Vertrauen entzogen. „Wir wissen, dass wir mit  diesen Maßnahmen  eine Zäsur in der bisherigen Firmengeschichte herbeiführen“,  erläutern die beiden juwi-Eigentümer Matthias Willenbacher und Fred Jung.

„ Wir sehen  aber keine Alternative  zu diesen gravierenden und für viele Mitarbeiter und Freunde des Unternehmens schmerzhaften Maßnahmen,  wenn wir unsere Zukunft sichern wollen.“ Experten sind sich weitgehend einig, dass die Maßnahmen  zum Klimaschutz und zum Ausbau erneuerbarer Energien weltweit beschleunigt werden müssen.  Zuletzt hatte  der renommierte britische Ökonom Sir Nicholas Stern in einer neuen Studie gewarnt, dass  der Klimawandel  größere ökonomische Schäden anrichten könnte als bisher gedacht. Gute Gründe also, den Ausbau der  erneuerbaren Energien voranzutreiben.

Zum Hintergrund
  • 2012 hat die damalige schwarz-gelbe Bundesregierung den Ausstieg aus der solaren Stromerzeugung  eingeleitet. Deshalb richten wir uns seit 2012 aufgrund dieser ständig neuen politischen Vorgaben im  Bereich der Förderung erneuerbarer Energien kontinuierlich  neu aus; auch mit der Unterstützung von  externen Experten und im engen Austausch mit unseren Geschäfts - und Finanzierungspartnern.
  • Was wir nun tun ist folglich ein Resultat der Energiewende: Die Rahmenbedingungen haben sich sehr  drastisch verändert, vor allem in einem (ehemaligen) Kernsegment der juwi - Gruppe, dem Bau großer  Solaranlagen in Deutschland. Ein Marktsegment „großflächige Solaranlage“ gibt es seit letztem Jahr so  gut wie nicht mehr in Deutschland. Generell wird der gesamte Photovoltaik - Markt nach Einschätzung von Experten deutlich zusammenbrechen: Die Installationszahlen der gesamten Branche 2014 werden  sich gegenüber 2012 voraussichtlich auf ein Viertel reduzieren.
  • Wir haben festgestellt, dass die bisher eingeleiteten Maßnahmen nicht ausreichen, um langfristig  profitabel zu wirtschaften und flexibel auf Marktveränderungen reagieren zu können. Dabei hatten wir  lange darauf vertraut, dass sich die Bedingungen für erneuerbare Energien in Deutschland und im  europäischen Ausland wieder verbessern werden. Spätestens mit den Anfang des Jahres von Wirtschaftsminister Gabriel vorgestellten ersten Eckpunkten zur EEG - Novelle mussten wir erkennen,  dass sich der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland nicht beschleunigen wird. Deswegen ist eine weitere Neuausrichtung unumgänglich.

Dienstag, 1. Juli 2014

Meyer Burger punktet wieder

Führende asiatische Wafer- und Modulproduzenten in der Photovoltaik schliessen zwei wichtige Aufträge mit dem Schweizer Solarkonzern Meyer Burger für die Lieferung von hochpräzisen Diamantdrahtsägesystemen und innovativem Modulequipment ab. Weiter wurde gemäss einer Mitteilung des Unternehmens ein strategischer Vertrag über die Lieferung von industriellen Diamantdraht-Schneidesystemen für Spezialanwendungen ausserhalb der Photovoltaik abgeschlossen.

Meyer Burger Technology AG gab am Montag den Abschluss von drei Verträgen im Wert von insgesamt über CHF 25 Millionen mit bestehenden Kunden bekannt. Damit konkretisiert sich, was die Entwicklung des Börsenkurses (siehe Grafik) seit längerem andeutete - das Solargeschäft des einstigen Highfliyers kommt wieder in die Gänge.  Der Anschlussauftrag über die Lieferung wasserbasierter Diamantdrahtsägen für die Herstellung von Wafer für Hochleistungssolarzellen wurde mit einem führenden Wafer Produzenten abgeschlossen. Für die erstklassige Fertigungsausbeute bei niedrigsten Produktionsprozesskosten vertraut der Kunde demnach auf die «Spitzenqualität und die fortschrittliche Diamantdrahttechnologie von Meyer Burger».

Ein zweiter Auftrag betrifft die Lieferung und Bereitstellung modernster Laminationstechnologie an einen industrieführenden Modulhersteller. Zur Steigerung seines Produktionsvolumens von innovativen Solarmodulen setzt der Kunde auf die hochentwickelten Prozesskontrollsysteme und die patentierte Hybridheizplattentechnologie von Meyer Burger. Beide Aufträge zusammen entsprechen einer jährlichen Produktionskapazität von insgesamt 700 MW. Die Auslieferung der Systeme ist im Laufe des Jahres 2014 vorgesehen. Ein weiterer Vertrag über die Lieferung von Hochpräzisions-Sägesystemen auf Basis von industriellem Diamantdraht kam im Bereich spezialisierter nicht-PV-Technologien zustande.