Freitag, 16. Januar 2015

«Grün» ist günstig - viel günstiger !

Zeit mit einem Mythos aufzuräumen: Erneuerbare Energien sind deutlich preiswerter als Atom- und Kohlestrom – das zeigt eine Studie von Greenpeace Energy, der Stromtochtergesellschaft der deutschen Greenpeace-Organisation.


Strom aus Windkraft und auch aus Wasser- und Solaranlagen ist kein teurer Luxus mehr, das zeigt eine Studie von Greenpeace Energy. © Paul Langrock / Greenpeace

11 Cent mehr pro Kilowattstunde: Das ist der Aufpreis, den Stromkunden in Deutschland 2015 voraussichtlich für konventionelle Energieträger zahlen müssen. Diese „Konventionelle-Energien-Umlage“ ist fast doppelt so hoch wie die Mehrkosten für Erneuerbare Energien, so das Ergebnis der von Greenpeace Energy in Auftrag gegebenen Studie „Was Strom wirklich kostet“. Danach kostet eine Kilowattstunde Windstrom aus neuen Anlagen zwischen 5,1 und 8,7 Cent. Atom-Strom ist mit 18,5 bis hin zu 49,8 Cent pro Kilowattstunde um ein Vielfaches teurer. Und auch die Preise für Kohlestrom liegen deutlich höher: Bei Braunkohle betragen sie 12,6 bis 14,1 Cent und bei Steinkohle 14,7 bis 16,7 Cent pro Kilowattstunde.

Knapp 20 Milliarden Euro werden in Deutschland jährlich in den Ausbau von Wind-, Wasser- und Solarenergie investiert, so die Erhebung. Dass der Verbraucher diese Investitionen zahlt, schreibt das „Erneuerbare Energien Gesetz“ (EEG) fest. Die „Konventionelle-Energien-Umlage“ für Atom- und Kohlestrom versteckt sich hinter staatlichen Subventionen und finanziellen Vergünstigungen. Sie liegt der Studie nach 2014 und 2015 bei jeweils rund 40 Milliarden Euro. In der Konsequenz bedeutet das: Die Steuerzahler kommen für die durch Atom- und Kohlekraftwerke verursachten Umweltschäden und die Endlagerung von Atommüll auf. Nun sollen die Mehrkosten gegenüber dem Vorjahr sogar leicht steigen – während die EEG-Umlage sinkt.

„Die Zahlen zeigen deutlich, dass Erneuerbare Energien nicht nur sauberer, sondern unterm Strich auch deutlich kostengünstiger sind als Kohle und Atom“, sagt Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation bei Greenpeace Energy. „Das Problem ist aber, dass die hohen Kosten von Kohle und Atom trotz aller Transparenz-Pflichten vor dem Stromkunden versteckt werden.“ Im Unterschied zur EEG-Umlage werde eine „Konventionelle-Energien-Umlage“ nicht auf der Stromrechnung ausgewiesen, so Keiffenheim.

Würden die versteckten Zusatzkosten für Atom- und Kohlestrom in der Kostenkalkulation berücksichtigt, wären Wind-, Wasser- und Solarenergie schon heute größtenteils wettbewerbsfähig, so die Studie. Grüner Strom ist also längst kein teurer Luxus mehr. Er ist eine Alternative für Menschen, die für die Umweltverbrechen der Energiekonzerne nicht länger zahlen wollen.

Quelle: Greenpeace Deutschland

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