Donnerstag, 29. September 2016

Meyer Burger streicht 250 Stellen

Meyer Burger Technology gab am Donnerstag bekannt, dass das Unternehmen ein breit angelegtes Strukturprogramm einleitet - dem auch 250 Stellen zum Opfer fallen (rund zehn Prozent der Beschäftigten). Das Programm hat zum Ziel, das gesamte Unternehmen umfassend in seinen strategischen Technologiebereichen mit Fokus auf die Highend-Photovoltaik Anwendungsmärkte zu stärken und die Flexibilität gegenüber den oftmals herausfordernden Hightech-Absatzmärkten zu erhöhen. Weiter wird das globale Service-Geschäft verstärkt und innerhalb der lokalen Kunden- und Anwendungsmärkte ausgebaut.  Durch das Strukturprogramm werden die operativen Gesamtkosten um rund CHF 50 Mio. gesenkt.    

Muss erneut Stellen streichen:
Meyer Burger CEO Peter Pauli
(Archivbild: Guntram Rehsche).
Meyer Burger hat in den vergangenen fünf Jahren aufgrund der äusserst herausfordernden Situation in der Solarindustrie bereits zahlreiche Massnahmen zur Reduktion der operativen Kosten, Strukturbereinigungen und Kapazitätsanpassungen durchgeführt und das Niveau beim Personal- und Betriebsaufwand von CHF 330 Mio. im Geschäftsjahr 2011 um über 36% auf CHF 210 Mio. für das Geschäftsjahr 2015 reduziert. Im ersten Halbjahr 2016 hat Meyer Burger erstmals seit 2012 auf Stufe EBITDA wieder die Gewinnzone erreicht. Das positive EBITDA von CHF 6.2 Mio. und auch der positive operative Cashflow von CHF 15.4 Mio. im ersten Semester 2016 bestätigen den eingeschlagenen Weg und den Turnaround der Gesellschaft. Damit das Unternehmen langfristig und nachhaltig auch auf Stufe Nettoergebnis die Gewinnschwelle erreichen kann, sind jedoch weitere umfassende Strukturanpassungen notwendig.

Das mittel- und langfristige Ziel ist, das gesamte Unternehmen in den strategischen Technologiebereichen mit Fokus auf die Highend Anwendungsmärkte in der Photovoltaik zu stärken und die Flexibilität hinsichtlich kurzfristiger Marktveränderungen durch industrieführende und produktionsgeprüfte Technologien und Produkte sowie einem verstärkten lokalen Service-Geschäft zu erhöhen. Durch die mit dem Strukturprogramm verbundenen Kostensenkungsmassnahmen werden die jährlichen operativen Gesamtkosten des Unternehmens um rund CHF 50 Mio. gesenkt.

Die Organisationsstrukturen und Produktionseinheiten an den Technologie- und Produktionsstandorten werden weiter optimiert und auf die Kerntechnologien ausgerichtet. Zudem werden in Asien weitere Kapazitätsanpassungen vorgenommen. Die Abteilung für Forschung und Entwicklung, die weltweite Verkaufs- und Serviceorganisation, wie auch gewisse Teile des Produkteportfolios werden weiter gestrafft. Insgesamt führen die Massnahmen zu einer sehr schlanken Unternehmensstruktur mit Fokus auf Highend Anwendungsmärkte in der Photovoltaik.

Durch die Massnahmen des Strukturprogramms wird der Personalbestand gegenüber Jahresmitte 2016 (1‘547 FTE) bis zum Jahresende 2016 nochmals um rund 250 Stellen oder 16% gesenkt. Ein Drittel davon betrifft Stellen in der Schweiz, insbesondere am Standort Thun. In der Schweiz startet mit dem heutigen Tag zusammen mit den Arbeitnehmervertretern ein entsprechendes Konsultationsverfahren. Wo immer möglich wird der Abbau über natürliche Fluktuationen oder auch vorzeitige Pensionierungsregelungen erfolgen. Allerdings werden wahrscheinlich Kündigungen für etliche Mitarbeitende nicht zu umgehen sein. Meyer Burger bedauert die damit verbundenen Auswirkungen auf die betroffenen Personen und wird die Massnahmen möglichst sozial verträglich umsetzen.

Die ausserordentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Strukturprogramm werden die Jahresrechnung 2016 einmalig mit rund CHF 3 bis 4 Mio. belasten. „Die Verbesserungen im ersten Halbjahr 2016 seitens der Absatzmärkte aber auch in Bezug auf die operativen Ergebnisse waren sehr erfreulich. Dennoch müssen wir es schaffen, das Unternehmen auch auf Stufe Nettoergebnis nachhaltig wieder in die Gewinnzone zu bringen. Wir wollen unser Unternehmen für die Zukunft schlanker, flexibler und noch fokussierter auf die Highend Anwendungsmärkte in der Photovoltaik ausrichten. Dazu sind leider auch einschneidende Massnahmen in der Organisationsstruktur notwendig. Diese Entscheidung fällt uns nicht leicht. Mit diesem neuen Strukturprogramm werden aber die Voraussetzungen geschaffen, dass Meyer Burger ihre operative Ertragskraft nochmals steigern kann und weiterhin von ihrer starken Marktposition profitiert“, sagt CEO Peter Pauli.   

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